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Itivuttaka

Die Gruppe der Zweier

§ 28  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mit zwei Dingen versehen, Mönche, lebt ein Mönch im gegenwärtigen Leben im Stress, sorgenvoll, bekümmert und fiebernd und kann beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, einen schlechten Bestimmungsort erwarten.  Welche zwei?

 

„Fehlendes Wachen über die Tore der Sinnesfähigkeiten und keine Mäßigung beim Essen. 

 

„Mit diesen zwei Dingen versehen, lebt ein Mönch im gegenwärtigen Leben im Stress, sorgenvoll, bekümmert und fiebernd und kann beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, einen schlechten Bestimmungsort erwarten.“ 


Auge und Ohr und Nase,

Zunge und Körper und Intellekt:

wenn ein Mönch diese Tore unbewacht lässt

 - keine Mäßigung beim Essen kennt,

seine Sinne nicht zügelt -

erlebt er Stress:

Stress im Körper,

Stress im Geist.

Im Körper brennend

im Geist brennend,

sei es bei Tag oder Nacht,

lebt solch einer

in Leid und Stress.

§ 29  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mit zwei Dingen versehen, Mönche, lebt ein Mönch im gegenwärtigen Leben mit Wohlgefühl, sorglos, unbekümmert und nicht fiebernd und kann beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, einen guten Bestimmungsort erwarten.  Welche zwei?

 

„Wachen über die Tore der Sinnesfähigkeiten und Mäßigung beim Essen. 

 

„Mit diesen zwei Dingen versehen, lebt ein Mönch im gegenwärtigen Leben mit Wohlgefühl, sorglos, unbekümmert und nicht fiebernd und kann beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, einen guten Bestimmungsort erwarten.“ 


Auge und Ohr und Nase,

Zunge und Körper und Intellekt:

wenn ein Mönch diese Tore gut bewacht lässt

 - Mäßigung beim Essen kennt,

seine Sinne zügelt -

erlebt er Wohlgefühl:

Wohlgefühl im Körper,

Wohlgefühl im Geist.

Nicht im Körper brennend

Nicht im Geist brennend,

sei es bei Tag oder Nacht,

lebt solch einer

in Wohlgefühl.

§ 30  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Es gibt zwei Dinge, die ein schlechtes Gewissen verursachen.  Welche zwei?

 

„Es gibt den Fall einer Person, die nichts Vortreffliches getan hat, nichts Geschicktes getan hat, den Angstvollen keinen Schutz gegeben hat und stattdessen Böses, Grausames und Schlechtes getan hat.  Sie denkt sich:

‚Ich habe nichts Vortreffliches getan‘, und hat ein schlechtes Gewissen.  Sie denkt sich:

‚Ich habe Böses getan‘, und hat ein schlechtes Gewissen.

 

„Dies sind die zwei Dinge, die ein schlechtes Gewissen verursachen."

 

Er beging

körperliches Fehlverhalten,

sprachliches Fehlverhalten,

geistiges Fehlverhalten (1)

oder was auch immer unrein ist.

Er tat nichts Geschicktes,

jedoch viel Ungeschicktes.

Dann, beim Zerfall des Körpers,

ersteht der schlecht in Erkenntnis ist,

in der Hölle.

 

 

Anmerkungen


(1)  AN 10.176 definiert körperliches Fehlverhalten als Töten, Stehlen und sexuelles Fehlverhalten;

sprachliches Fehlverhalten als Lügen, entzweiende Rede, grobe Rede und Geschwätz;

und geistiges Fehlverhalten als Begierde, Böswilligkeit und falsche Ansichten (siehe Anmerkung zu Iti 32).

§ 31  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, es gibt zwei Dinge, die kein schlechtes Gewissen verursachen.  Welche zwei?

 

„Es gibt den Fall einer Person, die Vortreffliches getan hat, Geschicktes getan hat, den Angstvollen Schutz gegeben hat und nichts Böses, Grausames und Schlechtes getan hat.  Sie denkt sich:

‚Ich habe Vortreffliches getan‘, und hat kein schlechtes Gewissen.  Sie denkt sich:

‚Ich habe nichts Böses getan‘, und hat kein schlechtes Gewissen.

 

„Dies sind die zwei Dinge, die kein schlechtes Gewissen verursachen.“

 

Er unterließ

körperliches Fehlverhalten,

sprachliches Fehlverhalten,

geistiges Fehlverhalten

und was auch immer unrein ist.

Er tat nichts Ungeschicktes,

jedoch viel Geschicktes.

Dann, beim Zerfall des Körpers,

ersteht, der Erkenntnis besitzt,

in den himmlischen Gefilden.

§ 32  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, wenn eine Person mit zwei Dingen versehen ist, ist si so wie fortgetragen in die Hölle hineingestellt.  Welche zwei?

 

„Schlechte Gewohnheiten und schlechte Ansichten. (1)

 

„Wenn eine Person mit diesen zwei Dingen versehen ist, ist sie so wie fortgetragen in die Hölle hineingestellt.“


Schlechte Gewohnheiten und  
schlechte Ansichten:

wer schlecht in Erkenntnis
und mit diesen beiden Dingen versehen ist,
ersteht beim Zerfall des Körpers

in der Hölle.

 


Anmerkungen

 

(1)  MN 22 gibt das folgende Beispiel für eine schlechte Ansicht:

 

„Wie ich das vom Erhabenen gelehrte Dhamma verstehe, sind jene Handlungen, welche der Erhabene hindernd nennt, keine echten Hindernisse, wenn man sich ihnen hingibt."


MN 38 gibt ein weiteres Beispiel:

 

„Wie ich das vom Erhabenen gelehrte Dhamma verstehe, rennt und wandert nur dieses Bewusstsein weiter (von Geburt zu Geburt) und kein anderes."

§ 33  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, wenn eine Person mit zwei Dingen versehen ist, ist sie so wie fortgetragen in die himmlischen Gefilde hineingestellt.  Welche zwei?

 

„Glückbringende Gewohnheiten und glückbringende Ansichten.

 

„Wenn eine Person mit diesen zwei Dingen versehen ist, ist sie so wie fortgetragen in die himmlischen Gefilde hineingestellt.“


Glückbringende Gewohnheiten und 
glückbringende Ansichten:

wer Erkenntnis besitzt
und mit diesen beiden Dingen versehen ist,
ersteht beim Zerfall des Körpers

in den himmlischen Gefilden.

§ 34  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, ein Mensch ohne Eifer und ohne moralische Bedenken ist zum Selbst-Erwachen nicht imstande, zur Entfesselung nicht imstande, ist nicht imstande, die unübertroffene Sicherheit vor dem Joch zu erreichen.

 

„Ein Mensch mit Eifer und moralische Bedenken ist zum Selbst-Erwachen imstande, zur Entfesselung imstande, ist imstande, die unübertroffene Sicherheit vor dem Joch zu erreichen."

 

Ohne Eifer, ohne

moralische Bedenken

faul, mit geringer Beharrlichkeit,
voll Trägheit und Schläfrigkeit,
schamlos, ohne Respekt:

er ist nicht imstande,
ein solcher Mönch,

das höchste Selbst Erwachen

zu berühren

 

Aber wer achtsam, meisterhaft

in Jhana vertieft,

eifrig und umsichtig ist und Bedenken hat,
durchschneidet die Fessel von Geburt und Alterung
und berührt genau hier

ein Selbst-Erwachen,

unübertroffenes.

§ 35  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:


„Mönche, man lebt dieses heilige Leben nicht, um Leute zu täuschen, um Leute zu verleiten, um des Segens von Gewinn, Verehrung und Ruhm willen noch mit dem Gedanken:

‚So sollten mich die Leute kennen.’
Man lebt dieses heilige Leben um der Zügelung und des Aufgebens willen."

 

Um der Zügelung,

und des Aufgebens willen
lehrte der Erhabene,
ein heiliges Leben, ein nicht überliefertes, (1)

ein Fuß-Fassen

in der Entfesselung.

 

Diesem Pfad folgen

jene mit hohem Ziel,

große Seher.

Die ihm folgen,

wie der Erwachte ihn gelehrt,
die Botschaft des Lehrers beherzigen,

werden dem Leiden und Stress

ein Ende setzen.

 

 

Anmerkungen


(1) ‚Nicht überliefert’ das heißt, es stammt nicht von einer alten Tradition ab und seine Berechtigung ist nicht durch eine alte Tradition bedingt.

 


Dieses Itivuttaka ist fast identisch mit AN 4.25

§ 36  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, man lebt dieses heilige Leben nicht, um die Leute zu täuschen, um die Leute zu verleiten, um des Segens von Gewinn, Verehrung und Ruhm willen, noch mit dem Gedanken:

‚So sollten mich die Leute kennen.’
Man lebt dieses heilige Leben um des unmittelbaren Wissens (1) und des vollständigen Begreifens willen."


Um des unmittelbaren Wissens

und des vollständigen Begreifens willen
lehrte er, der Erhabene,
ein heiliges Leben, ein nicht überliefertes, (1)

ein Fuß-Fassen (2) in der

der Entfesselung.

 

Diesem Pfad folgen

jene mit hohem Ziel,

große Seher.

Die ihm folgen,

wie der Erwachte ihn gelehrt,
die Botschaft des Lehrers beherzigen,

werden dem Leiden und Stress

ein Ende setzen.

 


Anmerkungen

 

(1) Unmittelbares Wissen - abhiññā.  Der Kanon gibt sechs Arten von abhiññā an:

übernatürliche Kräfte, Hellhörigkeit, die Fähigkeit, die Gedanken anderer zu lesen, die Erinnerung an frühere Leben, Hellsichtigkeit und das wichtigste von allen, das Wissen über das Enden der geistigen Ausströmungen (asava).

§ 37  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mit zwei Dingen versehen, Mönche, lebt ein Mönch im Hier und Jetzt voll Wohlgefühl und Frohsinn und ist zum Enden der Ausströmungen in angemessener Weise aufgerüttelt. Welche zwei?

 

„Ein Gefühl von Dringlichkeit (1) hinsichtlich der Dinge, die Dringlichkeit inspirieren sollen, und, wenn man Dringlichkeit fühlt, angemessene Anstrengung.

 

„Mit diesen zwei Dingen versehen, lebt ein Mönch im Hier und Jetzt voll Wohlgefühl und Frohsinn und ist zum Enden der Ausströmungen in angemessener Weise aufgerüttelt.“

 

Wenn er genau hier Dringlichkeit fühlt

für das, was Dringlichkeit inspirieren soll,

soll der weise,

meisterhafte,

eifrige Mönch,

durch Erkenntnis

erwägen.

Wer so lebt, eifrig,

nicht ruhelos, friedvoll

und er Geistesruhe (samatha) gewidmet,

erreicht das Enden

von Leiden und Stress.


 

Anmerkungen

 

(1)  Samvega: Dringlichkeit.  Andere Bedeutungen für diesen Begriff sind starke Erregung, Aufgewühltheit, Entsetzen und Entfremdung.  Im Palikanon ist dieses Gemütsverfassung oft von Angst und einer gespürten Notwendigkeit, einer überwältigenden Gefahr zu entkommen, begleitet.

Die Dinge, die Dringlichkeit wecken sollen, sind die ersten vier der fünf Betrachtungen, welche in AN5.57 aufgeführt sind:

 

„Ich unterliege dem Altern, ich bin dem Altern nicht entgangen.

„Ich unterliege der Krankheit, ich bin der Krankheit nicht entgangen.

„Ich unterliege dem Tod, ich bin dem Tod nicht entgangen.

„Ich werde von allem, was mir lieb und angenehm ist, geschiedenen und getrennt werden.“

 

Die fünfte Betrachtung weist auf ‚angemessene Anstrengung’ hin:

 

„Ich bin der Besitzer von Handlungen, Erbe von Handlungen, aus Handlungen geboren, an Handlungen gebunden und habe Handlungen als meinen Schiedsmann und welche Handlungen ich auch immer tue, seien es gute oder schlechte, deren Erbe werde ich sein.“ 

§ 38  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, zwei Gedankengänge treten dem Tathagata, würdig und recht selbst-erwacht, oft auf: der Gedanke an Sicherheit und der an Zurückgezogenheit.

 

„Der Tathagata erfreut sich an Nicht-Böswilligkeit, begeistert sich an Nicht-Böswilligkeit.  Ihm, sich an Nicht-Böswilligkeit erfreuend, an Nicht-Böswilligkeit begeisternd, kommt oft dieser Gedanke:

,Durch dieses Benehmen schade ich ganz und gar niemanden, sei er schwach oder kräftig.’

 

„Der Tathagata erfreut sich an der Zurückgezogenheit, begeistert sich an der Zurückgezogenheit.  Ihm, sich an Zurückgezogenheit erfreuend, an Zurückgezogenheit begeisternd, kommt oft dieser Gedanke:

,Was auch immer ungeschickt ist, das wird aufgegeben.’

 

„Deshalb, Mönche, solltet auch ihr euch an Nicht-Böswilligkeit erfreuend, an Nicht-Böswilligkeit begeisternd verweilen.  Auch euch, euch an Nicht-Böswilligkeit erfreuend, an Nicht-Böswilligkeit begeisternd, wird oft dieser Gedanke kommen:

,Durch dieses Benehmen schaden wir ganz und gar niemanden, sei er schwach oder kräftig.’

 

„Deshalb, Mönche, solltet auch ihr euch an Zurückgezogenheit erfreuend, an Zurückgezogenheit begeisternd verweilen.  Auch euch, euch an Zurückgezogenheit erfreuend, an der Zurückgezogenheit begeisternd, wird oft dieser Gedanke kommen:

,Was auch immer ungeschickt ist, das wird aufgegeben.’“

 

Dem Tathagata,

erwacht,

der das schwer zu Ertragende ertragen hat,

kommen zwei Gedanken:

Sicherheit

der erste Gedanke erwähnt;

Zurückgezogenheit

der zweite verkündet.


Der Vertreiber der Dunkelheit, ohne
Ausströmungen

der große Seher,

welcher

ans jenseitige Ufer ging,

Erreichung erlangte,

Meisterung gewann

und die Gifte überschritt;

welcher durch das Enden des Begehrens befreit ist,


dieser Weise

 

trägt seinen letzten Körper,

hat Mara abgeschüttelt, und ich sage euch,

ist über           das Altern hinausgegangen.

 

Wie einer, der auf einer Felsenspitze stände,

die Leute unten rundum sähe,

ebenso der Weise

mit dem Rundum-Auge,

der den Turm erklommen hat,

den aus Dhamma erschaffene,

der den Kummer überschritten hat,

blickt er auf jene, die von Kummer betroffen

und von Alterung und Tod besiegt sind.

 


Siehe auch: Dhp 28

§ 39  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, der Tathagata, würdig und recht selbst-erwacht, hat zwei Dhamma-Vorträge der Reihe nach gegeben.  Welche zwei?

 

„‚Seht das Schlechte als das Schlechte.’  Dies ist er erste Dhamma-Vortrag. "

 

„‚Nachdem ihr das Schlechte als das Schlechte gesehen habt, werdet davon entzaubert, dafür leidenschaftslos, befreit.’  Dies ist der zweite Dhamma-Vortrag.

 

„Diese sind die zwei Dhamma-Vorträge, welche der Tathagata, würdig und recht selbst-erwacht, der Reihe nach gegeben hat."

 

Man sehe beide Aussagen,

die der Reihe nach verkündet wurden

vom Tathagata,

dem erwachten und
allen Wesen wohlgesinnten.

Die erste: Man sehe das Schlechte.

Man sei leidenschaftslos

für das Schlechte.

Dann, mit einem leidenschaftslosen Geist,

wird man dem Leiden und Stress

ein Ende setzen.

§ 40  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, Unwissenheit (1) geht dem Auftritt von ungeschickten Eigenschaften voraus.  Fehlen von  Schamgefühl und Fehlen von moralischen Bedenken (2) folgen nach.

 

„Klares Wissen geht dem Auftritt von geschickten Eigenschaften voraus.  Schamgefühl und moralische Bedenken folgen nach.“

 

Jeder schlechte Ort

in dieser Welt und in der nächsten

ist in Unwissenheit verwurzelt - alle -

Ansammlungen

von Begierde und Gier.

Und wenn es jemandem mit schlechter Begierde

an Scham und Respekt mangelt,

entsprießt daraus Schlechtes

und er geht dadurch

zur Entbehrung.

Unwissenheit, Begierde und Gier

also reinigend,

der Mönch, der klares Wissen aufkommen lässt,

gäbe alle schlechten Orte auf.

 

 

Anmerkungen

 

(1)  Unwissenheit (avijja) bedeutet Unwissenheit in Hinsicht auf Stress, seine Entstehung, seine Beendigung und der zu seiner Beendigung führende Pfad.

 

(2)  Scham (hiri) bedeutet ein gesundes Schamgefühl, das aus Selbstachtung hervorgeht, beim Gedanken, Schlechtes zu tun.Moralische Bedenken (ottappa) bedeuten Angst vor der Konsequenzen schlechter Taten.

§ 41  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:


„Mönche, jene Wesen, welche der edlen Erkenntnis beraubt sind, sind wahrhaftig beraubt. Sie leben im gegenwärtigen Leben im Stress, sorgenvoll, bekümmert und fiebernd und beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, ist ein schlechter Bestimmungsort zu erwarten.

 

„Jene Wesen, welche der edlen Erkenntnis nicht beraubt sind, sind wahrhaftig nicht beraubt. Sie leben im gegenwärtigen Leben in Wohlgefühl, sorglos, unbekümmert und nicht fiebernd und beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, ist ein guter Bestimmungsort zu erwarten.“

 

Man blicke auf die Welt

- mitsamt ihren himmlischen Wesen:

der Erkenntnis beraubt,

errichtet in Name und Form,

erwirft sie ,Das ist die Wirklichkeit’.
Die beste Erkenntnis in der Welt

ist jene, die zur

Durchdringung führt,

denn sie erkennt richtig

das vollständige Enden von Geburt und Werden.


Den menschlichen und himmlischen Wesen

liegen sie am Herzen:
die

Selbst-Erwachten,

Achtsamen,

die ihren letzten Körper tragen

mit freudvoller Erkenntnis.

§ 42  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, es gibt diese zwei hellen Werte, die die Welt behüten.  Welche zwei?

Schamgefühl und moralische Bedenken.

 

„Wenn diese beiden hellen Werte nicht die Welt behüten würden, gäbe es hier kein Anerkennen von Mutter, kein Anerkennen von Schwester der Mutter, Frau des Onkels, Lehrersfrau oder Frau der Respektwürdigen.“.  Die Welt wäre in Vermischtheit versunken, wie Widder mit Ziegen, Hähne mit Schweinen oder Hunde mit Schakalen. 

 

„Doch da diese beiden hellen Werte die Welt behüten, gibt es ein Anerkennen von Mutter, ein Anerkennen von Schwester der Mutter, Frau des Onkels, Lehrersfrau oder Frau der Respektwürdigen.“


In wem

moralische Bedenken und Scham

nicht stets zu finden sind,

ist abgewichen

von der hellen Wurzel,

geht auf

Geburt und Tod zu.

In wem

moralische Bedenken und Scham

stets gut aufgebaut sind,

wer im heiligen Leben gereift ist:

er ist friedvoll,

sein weiteres Werden

hat geendet.

§ 43  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Es gibt, Mönche, ein Ungeborenes (1), Ungewordenes, Ungemachtes, Ungebildetes.  Wenn es dieses Ungeborene, Ungewordene, Ungemachte, Ungebildete nicht gäbe, dann gäbe es den Fall nicht, dass das Entkommen aus dem Geborenen, Gewordenen, Gemachten, Gebildeten zu erkennen wäre.

Da es eben ein Ungeborenes, Ungewordenes, Ungemachtes, Ungebildetes gibt, ist deshalb das Entkommen aus dem Geborenen, Gewordenen, Gemachten, Gebildeten zu erkennen."


Das Geborene, Gewordene, Geschaffene,

Gemachte, Gebildete, Unbeständige,

das aus Altern und Tod gebildet ist,

ein Nest der Erkrankungen, das zugrunde geht,

das aus Nahrung geworden ist

und der Leitung, (die Begehren ist) -

ist für das Wohlgefallen ungeeignet

 

Das Entkommen daraus

ist

stille, beständig,

dem Denken nicht Zugängliches,

ungeboren, ungeschaffen,

der sorgenlose, staublose Zustand,

die Beendigung der stressvollen Eigenschaften,

Glückseligkeit durch Stillung der Gebilde.

 

 

Anmerkungen

 

(1)  Einige Gelehrte argumentieren, dass der Begriff ,Ungeboren' nicht verwendet werden kann, um Entfesselung (Nibbana) vom Weiter-Wandern (Samsara) zu unterscheiden, denn es gibt Lehrreden (z. Bsp. SN 15.03 ), die besagen, dass das Weiter-Wandern selbst hat keinen Anfangspunkt hat, und das würde bedeuten, dass es auch ungeboren sei.  Deshalb argumentieren sie, dass an dieser Stelle der Begriff ajātaṁ, obwohl er das Partizip Perfekt ist, als ohne Geburt zu übersetzten sei.  Diese Argumentation beruht jedoch auf zwei fragwürdigen Prämissen.

Erstens wird davon ausgegangen, dass Entfesselung hier zum Weiter-Wandern im Kontrast steht, obgleich diese Textstelle es einfach dem Gebildeten gegenüberstellt.

Zweitens, auch wenn man davon ausgeht, dass der Satz ,Das Geborene, Gewordene…' ein Verweis auf das Weiter-Wandern ist, beruht das Argument der Gelehrten auf einem falschen Verständnis von SN 15.03.  Darin steht geschrieben, dass das Weiter-Wandern einen unvorstellbaren oder unauffindbaren Anfangspunkt hat.  Das ist etwas anderes als zu sagen, dass es ungeboren wäre.  Wäre das Weiter-Wandern ungeboren, wäre es ungebildet (siehe AN 3.47), was offensichtlich nicht der Fall ist. 

Also habe ich beim Übersetzen dieses Begriff, um Entfesselung zu beschreiben, die korrekte grammatische Zeit ,Ungeboren' beibehalten.

§ 44  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, es gibt diese zwei Formen der Entfesselungs-Eigenschaft.  Welche zwei?

Die Entfesselungs-Eigenschaft mit einem Rest von Brennstoff und die Entfesselungs-Eigenschaft ohne einen Rest von Brennstoff.

 

„Und was ist die Entfesselungs-Eigenschaft mit einem Rest von Brennstoff?

Es gibt den  Fall, in dem ein Mönch ein Arahant ist, dessen Ausströmungen beendet sind, der die Erfüllung erreicht, die Aufgabe erledigt, die Bürde niedergelegt, das wahre Ziel erlangt, die Fessel des Werdens völlig zerstört hat und durch rechte endgültige Gewissheit befreit ist.

Seine fünf Sinnesfähigkeiten verbleiben noch und aufgrund ihrer Unversehrtheit erlebt er das Erfreuliche und das Unerfreuliche und erfährt Wohlgefühl und Schmerz.  Sein Enden der Leidenschaft, Abneigung und Verblendung nennt man die Entfesselungs-Eigenschaft mit einem Rest von Brennstoff. (1)

 

„Und was ist die Entfesselungs-Eigenschaft ohne einen Rest von Brennstoff?

Es gibt den  Fall, in dem ein Mönch ein Arahant ist, dessen Ausströmungen beendet sind, der die Erfüllung erreicht, die Aufgabe erledigt, die Bürde niedergelegt, das wahre Ziel erlangt, die Fessel des Werdens völlig zerstört hat und durch rechte endgültige Gewissheit befreit ist.

Für ihn wird all das, was wahrgenommen wird, da es nicht genossen wird, genau hier kalt.  Dies nennt man die Entfesselungs-Eigenschaft ohne einen Rest von Brennstoff."

 

Diese beiden                  

verkündet

von jenem mit Schauung,

Entfesselungs-Eigenschaften

dem Unabhängigen,

jenem, der So ist: (2)

eine Eigenschaft, hier in diesem Leben

mit einem Rest von Brennstoff

durch die Vernichtung des (Begehrens),

der Leitung zum Werden,

und jene ohne einen Rest von Brennstoff,

nach diesem Leben,

wo alles Werden

ganz beendet ist.

 

Wer diesen

ungebildeten Zustand kennt,

wessen Geist befreit ist

durch die Vernichtung des (Begehrens),

der Leitung zum Werden,

erreicht den Kern des Dhamma,

erfreut sich am Enden und (3) 

hat alles Werden aufgegeben:

jener, der So ist.

 


Anmerkungen
 

(1)  Mit einem Rest von Brennstoff (sa-upadisesa) und ohne einen Rest von Brennstoff (anupadisesa):

Die Parallele ist die von Feuer.  Im ersten Fall sind die Flammen aus, aber die Glut glüht immer noch.  Im zweiten Fall ist das Feuer ganz aus und die Glut abgekühlt.  Die fünf Khandas sind hier der ,Brennstoff'.  Solange der Arahant noch lebt, erlebt er/sie die fünf Khandas, aber sie brennen nicht mehr mit dem Feuer der Leidenschaft, Abneigung oder Verblendung.  Wenn der Arahant stirbt, wird es kein Erleben der Khandas mehr geben, sei es hier oder anderswo.

Für eine ausführliche Erörterung dieses Themas, siehe The Mind Like Fire Unbound, pp. 21-37  .


(2)  ,So' (tadi) ist ein Adjektiv um jemanden, welcher das Ziel erreicht hat, zu beschreiben.  Es zeigt, dass der Zustand des Menschen undefinierbar ist und weder der Wandlung noch irgendeinem Einfluss unterliegt.

 

(3)  Folgt man der Ausführung der birmanischen und der PTS Ausgabe, lautet es dhammasārādigamā khaye ratā.

Die thailändische Ausgabe lautet, dhamma-sārādigamakkhaye ratā - sich am Enden des Erreichens des Dhamma-Kerns zu entzücken - was nicht sehr sinnvoll ist.

§ 45  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, verweilt, indem ihr euch an der Abgeschiedenheit erfreut, an der Abgeschiedenheit begeistert, euch der Geistesruhe (samatha) innerlich widmet, Jhana nicht vernachlässigt, mit Einsicht (vipassana) versehen seid und leere Behausungen oft aufsucht.
Verweilt man, indem man sich an der Abgeschiedenheit erfreut, an der Abgeschiedenheit begeistert, sich der Geistesruhe innerlich widmet, Jhana nicht vernachlässigt, mit Einsicht versehen ist und leere Behausungen oft aufsucht, dann ist eine der beiden Früchte zu erwarten, entweder endgültige Gewissheit genau im Hier und Jetzt oder Nichtwiederkehr, wenn es noch einen Rest von Anhaften/Nahrungsstoff gibt."

 

Jene ruhigen Geistes -

meisterhaft,

achtsam,

in Jhana vertieft -

sehen, richtig, das Dhamma klar,

nicht auf sinnliche Vergnügen bedacht.

Sie erfreuen sich an der Umsichtigkeit,

friedvoll,

und sehen Gefahr in der Unumsichtigkeit.

Nicht mehr fähig abzufallen,

sind sie genau in der Gegenwart der Entfesselung.

§ 46  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:


„Mönche, verweilt mit den Schulungen (in der höheren Tugend, im höheren Geist und in der höheren Erkenntnis​​) als Segen, mit Erkenntnis als überragenden Zustand, mit Befreiung als Kernholz und mit Achtsamkeit als herrschendes Prinzip.

Verweilt man mit den Schulungen als Segen, mit Erkenntnis überragenden Zustand, mit Befreiung als Kernholz und mit Achtsamkeit als herrschendes Prinzip, dann ist eine der beiden Früchte zu erwarten, entweder endgültige Gewissheit genau im Hier und Jetzt oder Nichtwiederkehr, wenn es noch einen Rest von Anhaften/Nahrungsstoff gibt."

 

Wer die Schulung vollendet hat und

nicht mehr dem Niedergang unterworfen ist, (1)

wer mit Erkenntnis,

überragende,

das Aufhören, das Enden der Geburt sieht,

 

dieser Weise

 

trägt seinen letzten Körper,

hat Mara abgeschüttelt, und ich sage euch,

ist über das Altern hinausgegangen.

Also, wer immer

sich an Jhana erfreut,

mittig,
eifrig,

das Aufhören und Enden der Geburt sieht,

Mara und dessen Heer erobert hat, (2)

Mönche,

ist hinausgegangen über Geburt und Tod.

 


Anmerkungen

 
(1)  Wenn man sich nach der Leseweise in einer der sri-lankischen Ausgaben richtet, lautet es ‚aparihāna-Dhammam’.  Die thailändische, burmesische und eine andere sri-lankische Ausgabe lauten ‚apahāna-Dhammam’ also ‚nicht dem Aufgeben unterworfen', welches zur Metrik passt jedoch nicht zum Sinn des Verses.   

Der Kommentar interpretiert die gängigere Leseweise im Sinne von ‚nicht dem Abfallen unterworfen’, aber erklärt nicht wieso.


(2)  Sn 3.2 identifiziert Maras Armeen als sinnliche Leidenschaften, Unzufriedenheit, Hunger und Durst, Begehren, Trägheit und Schläfrigkeit, Furcht, Ungewissheit, Heuchelei und Sturheit, Gewinne, Verehrung, Ruhm und Ansehen und die Einstellung, sich selbst zu loben und andere herabzusetzen.

§ 47  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, ein Mönch sollte wachsam sein, achtsam, wissensklar, mittig, heiter und klar.  Und sollte er zur rechten Zeit, geschickte geistigen Eigenschaften klar einsehen.

Ist ein Mönch wachsam, achtsam, wissensklar, mittig, heiter und klar und sieht zur rechten Zeit geschickte geistigen Eigenschaften klar ein, dann ist eine der beiden Früchte zu erwarten, entweder endgültige Gewissheit genau im Hier und Jetzt oder Nicht-Wiederkehr, wenn es noch einen Rest von Anhaften/Nahrungsstoff gibt."


Wer wach ist, höre zu!
Wer schläft, wache auf!

Wachsamkeit ist besser als Schlaf.

Für denjenigen, der wachsam ist,

besteht keine Gefahr, keine Furcht.

Wer auch immer wachsam ist,

achtsam, wissensklar,

mittig, freudig
und klar,

das Dhamma richtig erkundet

zur rechten Zeit,
könnte - wenn er eins wird -
die Finsternis vertreiben.


Also sei man der Wachsamkeit gewidmet.

Der wissensklare Mönch

- meisterhaft, der Jhana erlangt und

die Fessel von Geburt und Alterung durchschneidet -

berührt genau hier

ein Selbst-Erwachen,

unübertroffenes.

§ 48  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, diese zwei sind zur Entbehrung, zur Hölle verdammt, denn sie haben ihr Betragen nicht aufgegeben.  Welche zwei?

 

„Wer kein keusches Leben führt jedoch vorgibt, in Keuschheit zu leben.

Und wer jemanden, der ein keusches Leben perfekt und rein führt, grundlos der Unkeuschheit beschuldigt.

 

„Dies sind die zwei, welche zur Entbehrung, zur Hölle verdammt sind, da sie ihr Betragen nicht aufgegeben haben.“

 

Er fährt in die Hölle,

wer das behauptet,

was nicht geschehen ist,

so wie jemand,

der es tat,

aber sagt: ‚Ich tat es nicht.’

 

Beide, niedrig handelnd,

werden das gleiche sein:

nach dem Tod, im Jenseits.

 

All die, die das ockerfarbenes Gewand um den Hals gebunden tragen,

und voll schlechten Eigenschaften sind,

- zügellos, schlecht –

erstehen wegen ihrer schlechten Taten

in der Hölle.

 

Es wäre besser, eine Eisenkugel zu essen

- glühend, in Flammen -

als dass dieser, unmoralisch

und unbeherrscht,

vom Volk erhaltene Almosen verspeist. (1)

 

 

Anmerkungen

 

(1)  Diese Verse gleichen Dhp 306-308.

§ 49  Dies wurde vom Erhabenen gesagt, vom Arahant gesagt, so habe ich es vernommen:

 

„Mönche, menschliche und himmlische Wesen, die von zwei Standpunkten ergriffen sind, bleiben entweder stecken und rennen vorbei, wohingegen diejenigen, welche die Augen offen haben, sehen.


„Und wie bleiben einige stecken?

Menschliche und himmlische Wesen erfreuen sich an Werden, begeistern sich an Werden, haben Freude an Werden.  Wenn das Dhamma um der Beendigung des Werdens willen gelehrt wird, schlägt ihr Herz nicht hoch, wird nicht zuversichtlich, nicht standhaft, nicht entschlossen.

Auf diese Weise bleiben einige stecken.


„Und wie rennen einige vorbei?

Einige fühlen sich erschreckt, beschämt und angewidert von genau diesem Werden und finden Gefallen an Nicht-Werden:
‚Wenn dieses Selbst beim Zerfall des Körpers, nach dem Tod, zugrunde geht und zerstört wird und nach dem Tode nicht mehr besteht, ist dies friedlich, ist dies auserlesen, ist dies Zulänglichkeit!’

Auf diese Weise rennen einige vorbei.


„Und wie sehen diejenigen, die welche Augen offen haben?

Es gibt den Fall, in dem ein Mönch das, was geworden ist, als das, was geworden ist, sieht.  Wenn er das, was geworden ist, als das, was geworden ist, sieht, übt er sich für die Entzauberung von dem, was geworden ist, für die Leidenschaftslosigkeit für das, was geworden ist, für die Beendigung dessen, was geworden ist.
Auf diese Weise sehen diejenigen, welche die Augen offen haben."  (1) 

 

Die sahen

was geworden ist,

als das, was geworden ist,

und was vergangen ist,

das, was geworden ist,

werden befreit hinsichtlich

dessen, was geworden ist

durch die Erschöpfung des Begehrens

für Werden.

 

Haben sie begriffen,

was geworden ist,

uns sind frei von Begehren

für Werden und Nicht-,

dann mit dem Nicht-Werden
dessen, was geworden ist,

gelangen Mönche
zu keinem weiterem Werden.

 

 

Anmerkungen

 

(1)  Diese Rede veranschaulicht in technischer Weise die Funktion der angemessenen Aufmerksamkeit, die in der Anmerkung zu Iti 16 erläutert ist. SN 12.15 erläutert das gleiche Thema aus einem anderen Blickwinkel:

 

„Im Grossen und Ganzen, Kaccayana, stützt sich diese Welt auf einen Gegensatz (nimmt diese Welt einen Gegensatz als ihr Objekt), der des Daseins und des Nicht-Daseins.  Wenn man jedoch die Entstehung der Welt (die 5 Sinne und ihre Objekte), wie sie geworden  ist, mit rechter Erkenntnis sieht, erfolgt für jenen kein ‚Nicht-Dasein’ hinsichtlich er Welt.  Wenn man die Beendigung der Welt, wie es geworden  ist, mit rechter Erkenntnis sieht, erfolgt für einen kein ‚Dasein’ hinsichtlich er Welt. 

 

„Im Grossen und Ganzen, Kaccayana, ist diese Welt an Klammern, Anhaften (Ernährung) und Tendenzen gebunden.  Aber ein Solcher verwickelt oder haftet nicht an diesem Klammern, Anhaften, dieser Halsstarrigkeit, Tendenz oder Besessenheit des Geistes und ist nicht auf ‚mein Selbst’ festgelegt.  Er hat keine Ungewissheit oder Zweifel, dass beim Entstehen nur Stress (dukkha) entsteht und beim Vergehen Stress vergeht.  Hierbei ist seine Kenntnis von anderen unabhängig.  Insoweit, Kaccayana, ist rechte Ansicht vorhanden.“


Für eine ausführliche Erörterung dieses Themas, siehe The Paradox of Becoming.

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