Die verbundenen Reden übersetzt nach Thanissaro Bhikkhu
Samyutta Nikaya
56-62 Vortreffliche Freundschaft
56 „Mönche, dies ist der Vorläufer, der Vorbote des Sonnenaufgangs, nämlich die Morgenröte.
Ebenso ist dies der Vorläufer, der Vorbote der Entstehung des Edlen Achtfachen Pfad bei einem Mönch, nämlich die vortreffliche Freundschaft. Von einem Mönch, der einen
vortrefflichen Freund hat, ist zu erwarten, dass er den edlen achtfachen Pfad entfalten wird, dass er den edlen achtfachen Pfad pflegen wird.
„Und wie entfaltet ein Mönch mit vortrefflicher Freundschaft den edlen achtfachen Pfad, wie pflegt er den edlen achtfachen Pfad?
„Es gibt den Fall, in dem ein Mönch rechte Ansicht entfaltet, die im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechten Entschluss, der im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechte Rede, die im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechte Handlung, die im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechte Lebensweise, die im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechtes Bestreben, das im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechte Achtsamkeit, die im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechte Geistessammlung, die im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
„Auf diese Weise entfaltet ein Mönch mit vortrefflicher Freundschaft den edlen achtfachen Pfad, pflegt er den edlen achtfachen Pfad.“
57 „Mönche, dies ist der Vorläufer, der Vorbote des Sonnenaufgangs, nämlich die Morgenröte.
Ebenso ist dies der Vorläufer, der Vorbote der Entstehung des Edlen Achtfachen Pfad bei einem Mönch, nämlich die Vollendung in der Tugend. Von einem Mönch, der in der Tugend vollendet ist, ist zu erwarten, dass er den edlen achtfachen Pfad entfalten wird, dass er den edlen achtfachen Pfad pflegen wird….
58 „…Ebenso ist dies der Vorläufer, der Vorbote der Entstehung des Edlen Achtfachen Pfad bei einem Mönch, nämlich die Verlangen-Vollendung. Von einem Mönch mit Verlangen-Vollendung zu erwarten, dass er den edlen achtfachen Pfad entfalten wird, dass er den edlen achtfachen Pfad pflegen wird….
59 „…Ebenso ist dies der Vorläufer, der Vorbote der Entstehung des Edlen Achtfachen Pfad bei einem Mönch, nämlich die Selbst-Vollendung (dem Kommentar gemäß, bedeutet dies, in der Schulung des Geistes vollendet zu sein). Von einem Mönch mit Selbst-Vollendung zu ist zu erwarten, dass er den edlen achtfachen Pfad entfalten wird, dass er den edlen achtfachen Pfad pflegen wird….
60 „…Ebenso ist dies der Vorläufer, der Vorbote der Entstehung des Edlen Achtfachen Pfad bei einem Mönch, nämlich die Vollendung in der Ansicht. Von einem Mönch, der in der Ansicht vollendet ist, ist zu erwarten, dass er den edlen achtfachen Pfad entfalten wird, dass er den edlen achtfachen Pfad pflegen wird….
61 „…Ebenso ist dies der Vorläufer, der Vorbote der Entstehung des Edlen Achtfachen Pfad bei einem Mönch, nämlich die Vollendung in der Umsichtigkeit (appamada). Von einem Mönch, der in der Umsichtigkeit vollendet ist, ist zu erwarten, dass er den edlen achtfachen Pfad entfalten wird, dass er den edlen achtfachen Pfad pflegen wird….
62 „Ebenso ist dies der Vorläufer, der Vorbote der Entstehung des Edlen Achtfachen Pfad bei einem Mönch, nämlich die Vollendung in der angemessenen Aufmerksamkeit. Von einem Mönch, der in der angemessenen Aufmerksamkeit vollendet ist, ist zu erwarten, dass er den edlen achtfachen Pfad entfalten wird, dass er den edlen achtfachen Pfad pflegen wird.
„Und wie entfaltet ein Mönch mit angemessener Aufmerksamkeit den edlen achtfachen Pfad, wie pflegt er den edlen achtfachen Pfad?
„Es gibt den Fall, in dem ein Mönch rechte Ansicht entfaltet, die im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechten Entschluss, der im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechte Rede, die im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechte Handlung, die im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechte Lebensweise, die im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechtes Bestreben, das im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechte Achtsamkeit, die im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet.
Er entfaltet rechte Geistessammlung, die im Bändigen der Leidenschaft endet, die im Bändigen der Abneigung endet, die im Bändigen der Verblendung endet. (1)
„Auf diese Weise entfaltet ein Mönch mit angemessener Aufmerksamkeit den edlen achtfachen Pfad, pflegt er den edlen achtfachen Pfad.“
45 Magga-samyutta — Der achtfache edle Pfad
SN 45.1 Avijja Sutta
SN 45.2 Upaddha Sutta - Die Hälfte (des Heiligen Lebens)
SN 45.8 Magga-vibhanga Sutta
SN 45.56-62 Kalyana-mittata Sutta
SN 45.171 Ogha Sutta
2 Die Hälfte (des Heiligen Lebens)
Ich habe gehört, dass bei einer Gelegenheit sich der Erhabene unter den Sakyer aufhielt. Nun gibt es eine Sakyer Stadt namens Sakkara. Dann begab sich der ehrwürdige Ananda zum Erhabenen. Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite. Als er da saß, sprach der ehrwürdige Ananda zum Erhabenen:
„Die Hälfte des heiligen Lebens, Herr, ist dies: vortreffliche Freundschaft, vortreffliche Gefährtschaft, vortreffliche Kameradschaft." (1)
„Sag das nicht, Ananda. Sag das nicht. Vortreffliche Freundschaft, vortreffliche Gefährtschaft, vortreffliche Kameradschaft ist wirklich das ganze heilige Leben. Wenn ein Mönch vortreffliche Menschen als Freunde, Gefährten und Kameraden hat, ist zu erwarten, dass er den edlen achtfachen Pfad entfalten und pflegen wird.
„Und wie entfaltet und pflegt ein Mönch, der vortrefflichen Menschen als Freunde, Gefährten und Kameraden hat, den edlen achtfachen Pfad?
Es gibt den Fall, in dem ein Mönch rechte Ansicht entfaltet auf Zurückgezogenheit beruhend, auf Leidenschaftslosigkeit beruhend, auf Beendigung beruhend, zum Loslassen führend.
Er entfaltet rechten Entschluss auf Zurückgezogenheit beruhend, auf Leidenschaftslosigkeit beruhend, auf Beendigung beruhend, zum Loslassen führend.
Er entfaltet rechte Rede auf Zurückgezogenheit beruhend, auf Leidenschaftslosigkeit beruhend, auf Beendigung beruhend, zum Loslassen führend.
Er entfaltet rechte Handlung auf Zurückgezogenheit beruhend, auf Leidenschaftslosigkeit beruhend, auf Beendigung beruhend, zum Loslassen führend.
Er entfaltet rechte Lebensweise auf Zurückgezogenheit beruhend, auf Leidenschaftslosigkeit beruhend, auf Beendigung beruhend, zum Loslassen führend.
Er entfaltet rechtes Bestreben auf Zurückgezogenheit beruhend, auf Leidenschaftslosigkeit beruhend, auf Beendigung beruhend, zum Loslassen führend.
Er entfaltet rechte Achtsamkeit auf Zurückgezogenheit beruhend, auf Leidenschaftslosigkeit beruhend, auf Beendigung beruhend, zum Loslassen führend.
Er entfaltet rechte Geistessammlung auf Zurückgezogenheit beruhend, auf Leidenschaftslosigkeit beruhend, auf Beendigung beruhend, zum Loslassen führend.
Auf diese Weise entfaltet und pflegt ein Mönch, der vortrefflichen Menschen als Freunde, Gefährten und Kameraden hat, den edlen achtfachen Pfad.
„Und mittels dieser Denkweise kann man sehen, wie vortreffliche Freundschaft, vortreffliche Gefährtschaft, vortreffliche Kameradschaft wirklich das ganze heilige Leben sind:
,Dank mir als einen vortrefflichen Freund haben Wesen, die der Geburt unterworfen sind, Befreiung von der Geburt erreicht.
haben Wesen, die der Alterung unterworfen sind, Befreiung von der Alterung erreicht.
haben Wesen, die dem Tod unterworfen sind, Befreiung von dem Tod erreicht.
haben Wesen, die der Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung, unterworfen sind, Befreiung von Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung erreicht.'
Aufgrund dieser Denkweise kann man sehen, wie vortreffliche Freundschaft, vortreffliche Gefährtschaft, vortreffliche Kameradschaft wirklich das ganze heilige Leben sind.“
Anmerkungen
(1) Wie AN 8.54 darlegt, bedeutet vortreffliche Freundschaft nicht nur den Umgang mit guten Menschen, sondern auch von ihnen zu lernen und ihren guten Eigenschaften nachzueifern.
1 Unwissenheit
Ich habe gehört, dass bei einer Gelegenheit sich der Erhabene in der Nähe von Savatthi, im Jeta Hain, Anathapindikas Kloster, aufhielt. Dort richtete er sich an die Mönche:
„Mönche!"
„Ja, Herr“, antworteten die Mönche.
Der Erhabene ssprach:
„Mönche, Unwissenheit ist vorangehend bei der Erreichung ungeschickter Eigenschaften, gefolgt von Mangel an Schamgefühl (hiri) und Mangel an Bedenken (ottappa).
In einer unverständigen Person, in Unwissenheit vertieft, entsteht verkehrte Ansicht.
In einem mit verkehrter Ansicht, entsteht verkehrter Entschluss.
In einem verkehrtem Entschluss, entsteht verkehrte Rede.
In einem der verkehrte Rede, entsteht verkehrte Handlung.
In einem der verkehrte Handlung, entsteht verkehrte Lebensweise (Lebensunterhalt).
In einem der verkehrter Lebensweise, entsteht verkehrtes Bestreben.
In einem der verkehrtemn Bestreben, entsteht verkehrte Achtsamkeit.
In einem der verkehrte Achtsamkeit entsteht verkehrte Geistessammlung.
„Klares Wissen ist vorangehend bei der Erreichung geschickter Eigenschaften, gefolgt von Schamgefühl und Bedenken.
In einer verständigen Person, in klarem Wissen vertieft, entsteht rechte Ansicht.
In einem mit rechter Ansicht, entsteht rechter Entschluss.
In einem rechtem Entschluss, entsteht rechte Rede.
In einem der rechte Rede, entsteht rechte Handlung.
In einem der rechte Handlung, entsteht rechte Lebensweise.
In einem der rechter Lebensweise, entsteht rechtes Bestreben.
In einem der rechtem Bestreben, entsteht rechte Achtsamkeit.
In einem der rechter Achtsamkeit entsteht rechte Geistessammlung.“