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22.80

81 In Parileyyaka

 

Ich habe gehört, dass sich bei einer Gelegenheit der Erhabene in Kosambi in Ghositas Park aufhielt.  Dann begab sich der Erhabene in den frühen Morgenstunden, nachdem er seine Robe angezogen hatte, seine Schale und äußere Robe tragend, nach Kosambi für (den Erhalt von) Almosen.  Nachdem er nach Kosambi für (den Erhalt von) Almosen gegangen war, nach seiner Mahlzeit, bei seiner Rückkehr von seinem Almosengang, brachte er seine Unterkunft in Ordnung und begab sich - ohne seinen Begleiter zu verständigen oder die Mönchsgemeinschaft zu unterrichten - alleine und ohne Begleitung auf Wanderschaft.

Dann, kurz nachdem der Erhabene weggegangen war, begab sich ein gewisser Mönch zum ehrwürdigen Ananda.  Beim Eintreffen sprach er zu ihm:

„Gerade eben, mein Freund Ananda, brachte der Erhabene seine Unterkunft in Ordnung und begab sich - ohne seinen Begleiter zu verständigen oder die Mönchsgemeinschaft zu unterrichten - alleine und ohne Begleitung auf Wanderschaft.“

„Immer wenn der Erhabene seine Unterkunft in Ordnung bringt und sich - ohne seinen Begleiter zu verständigen oder die Mönchsgemeinschaft zu unterrichten - alleine und ohne Begleitung auf Wanderschaft begibt, beabsichtigt er alleine zu weilen.  Zu solcher Zeit sollte ihm niemand folgen.“

Dann, in Teilstrecken wandernd, erreichte der Erhabene Parileyyaka.  Dort verblieb er am Fuße des glückverheißenden Sal-Baums.

 

Nun begab sich eine große Anzahl Mönche zum ehrwürdigen Ananda und tauschten beim Eintreffen höfliche Grüsse mit ihm aus.  Nach einem Austausch von freundlichen Grüssen und Höflichkeiten setzten sie sich zur Seite.  Als sie da saßen, sprachen sie zum ehrwürdigen Ananda:

„Es ist eine lange Zeit her, dass wir ein Gespräch über Dhamma in der Gegenwart des Erhabenen vernommen haben.  Wir würden gerne ein Gespräch über Dhamma in der Gegenwart des Erhabenen vernehmen."

Sodann begaben sich der ehrwürdige Ananda gemeinsam mit den Mönchen nach Parileyyaka, zum Fuße des glückverheißenden Sal-Baums, wo der Erhabene weilte.  Beim Eintreffen verbeugten sie sich vor ihm und setzten sich zur Seite.  Als sie da saßen, unterwies, beflügelte, erweckte und ermutigte der Erhabene sie mit einem Gespräch über Dhamma


Nun kam bei dieser Gelegenheit dieser Gedankengang im Bewusstsein einer der Mönche auf:

„Nun frage ich mich - in welcher Weise wissend, in welcher Weise schauend, setzt man den Ausströmungen (āsavā) unverzüglich ein Ende?"


Der Erhabene, der mit seinem Bewusstsein den Gedankengang im Bewusstsein des Mönchs wahrnahm, richtetet sich an die  Mönche:

„Ich habe das Dhamma genau untersucht und es euch gelehrt, Mönche.  Ich habe die vier Gründungen der Achtsamkeit, die vier rechten rechten Bemühen, die vier Machtbasen, die fünf Fähigkeiten, die fünf Kräfte, die sieben Erwachensglieder und den edlen achtfachen Pfad genau untersucht und sie euch gelehrt . Und dennoch kommt, obgleich ich das Dhamma genau untersucht und es euch gelehrt habe, dieser Gedankengang im Bewusstsein einer der Mönche auf:

‚Nun frage ich mich - in welcher Weise wissend, in welcher Weise schauend, setzt man den Ausströmungen unverzüglich ein Ende?’


„Nun dann - in welcher Weise wissend, in welcher Weise schauend, setzt man den Ausströmungen unverzüglich ein Ende?

Es gibt den Fall, in dem ein ununterwiesener, herkömmlicher Mensch - der die Edlen nicht beachtet, in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist, der redliche  Menschen (sappurisa) nicht beachtet, in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist - annimmt, dass Form (der Körper) das Selbst sei.

Diese Annahme ist ein Gebilde (sankhāra).  Nun, was ist die Ursache, was ist die Entstehung, was ist die Herkunft, was ist der Ursprung dieses Gebildes?

In einem ununterwiesenen, herkömmlichen Menschen, der durch das Gefühlte, das aus dem Kontakt mit Unwissenheit entstanden ist, berührt wird, entsteht Begehren.   Und daraus entsteht jenes Gebilde.

Jenes Gebilde ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden.  

Jenes Begehren ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Gefühl ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jener Kontakt ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jene Unwissenheit ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

In dieser Weise wissend, in dieser Weise schauend, setzt man den Ausströmungen unverzüglich ein Ende.

 

„Oder er nimmt nicht an, dass Form das Selbst sei, sondern er nimmt an, dass das Selbst Form besitze.

Diese Annahme ist ein Gebilde.  Nun, was ist die Ursache, was ist die Entstehung, was ist die Herkunft, was ist der Ursprung dieses Gebildes?

In einem ununterwiesenen, herkömmlichen Menschen, der durch das Gefühlte, das aus dem Kontakt mit Unwissenheit entstanden ist, berührt wird, entsteht Begehren.   Und daraus entsteht jenes Gebilde.

Jenes Gebilde ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Begehren ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Gefühl ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jener Kontakt ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jene Unwissenheit ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

In dieser Weise wissend, in dieser Weise schauend, setzt man den Ausströmungen unverzüglich ein Ende.

 

„Oder er nimmt nicht an, dass Form das Selbst sei oder das Selbst Form besitze, sondern er nimmt an, dass Form im Selbst sei.

Diese Annahme ist ein Gebilde.  Nun, was ist die Ursache, was ist die Entstehung, was ist die Herkunft, was ist der Ursprung dieses Gebildes?

In einem ununterwiesenen, herkömmlichen Menschen, der durch das Gefühlte, das aus dem Kontakt mit Unwissenheit entstanden ist, berührt wird, entsteht Begehren.   Und daraus entsteht jenes Gebilde.

Jenes Gebilde ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Begehren ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Gefühl ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jener Kontakt ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jene Unwissenheit ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

In dieser Weise wissend, in dieser Weise schauend, setzt man den Ausströmungen unverzüglich ein Ende.


„Oder er nimmt nicht an, dass Form das Selbst sei oder das Selbst Form besitze oder Form im Selbst sei, sondern er nimmt an, dass das Selbst in der Form sei. 

Diese Annahme ist ein Gebilde.  Nun, was ist die Ursache, was ist die Entstehung, was ist die Herkunft, was ist der Ursprung dieses Gebildes?

In einem ununterwiesenen, herkömmlichen Menschen, der durch das Gefühlte, das aus dem Kontakt mit Unwissenheit entstanden ist, berührt wird, entsteht Begehren.   Und daraus entsteht jenes Gebilde.

Jenes Gebilde ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Begehren ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Gefühl ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jener Kontakt ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jene Unwissenheit ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

In dieser Weise wissend, in dieser Weise schauend, setzt man den Ausströmungen unverzüglich ein Ende.

 

„Oder er nimmt nicht an, dass Form das Selbst sei oder das Selbst Form besitze oder Form im Selbst sei oder das Selbst in der Form sei, sondern er nimmt an, dass

dass Gefühl das Selbst sei oder das Selbst Gefühl besitze oder Gefühl im Selbst sei oder das Selbst im Gefühl sei, oder

dass Wahrnehmung das Selbst sei oder das Selbst Wahrnehmung besitze oder Wahrnehmung im Selbst sei oder das Selbst in der Wahrnehmung sei, dass

dass Gebilde das Selbst seien oder das Selbst Gebilde besitze oder Gebilde im Selbst seien oder das Selbst in den Gebilden sei, oder

dass Bewusstheit (viññana) das Selbst sei oder das Selbst Bewusstheit besitze oder Bewusstheit im Selbst sei oder das Selbst in der Bewusstheit sei.

Diese Annahme ist ein Gebilde.  Nun, was ist die Ursache, was ist die Entstehung, was ist die Herkunft, was ist der Ursprung dieses Gebildes?

In einem ununterwiesenen, herkömmlichen Menschen, der durch das Gefühlte, das aus dem Kontakt mit Unwissenheit entstanden ist, entsteht Begehren.   Und daraus entsteht jenes Gebilde.

Jenes Gebilde ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Begehren ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Gefühl ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jener Kontakt ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jene Unwissenheit ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

In dieser Weise wissend, in dieser Weise schauend, setzt man den Ausströmungen unverzüglich ein Ende.

 

 „Oder er nimmt nicht an, dass Form das Selbst sei oder das Selbst Form besitze oder Form im Selbst sei oder das Selbst in der Form sei, und

er nimmt nicht an, dass Gefühl das Selbst sei oder das Selbst Gefühl besitze oder Gefühl im Selbst sei oder das Selbst im Gefühl sei, und

er nimmt nicht an, dass Wahrnehmung das Selbst sei oder das Selbst Wahrnehmung besitze oder Wahrnehmung im Selbst sei oder das Selbst in der Wahrnehmung sei,

er nimmt nicht an, dass Gebilde das Selbst seien oder das Selbst Gebilde besitze oder Gebilde im Selbst seien oder das Selbst in den Gebilden sei, und

er nimmt nicht an, dass Bewusstheit das Selbst sei oder das Selbst Bewusstheit besitze oder Bewusstheit im Selbst sei oder das Selbst in der Bewusstheit sei,

sondern er mag solch eine Ansicht haben:

‚Das Selbst ist das gleiche wie die Welt.  Nach dem Tod werde ich dieses sein, beständig, dauerhaft, ewig, nicht dem Wandel unterworfen.'

Diese Ewigkeits-Ansicht ist ein Gebilde.  Nun, was ist die Ursache, was ist die Entstehung, was ist die Herkunft, was ist der Ursprung dieses Gebildes?

In einem ununterwiesenen, herkömmlichen Menschen, der durch das Gefühlte, das aus dem Kontakt mit Unwissenheit entstanden ist, berührt wird, entsteht Begehren.   Und daraus entsteht jenes Gebilde.

Jenes Gebilde ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Begehren ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Gefühl ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jener Kontakt ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jene Unwissenheit ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

In dieser Weise wissend, in dieser Weise schauend, setzt man den Ausströmungen unverzüglich ein Ende.

 

„Oder er nimmt nicht an, dass Form das Selbst sei oder das Selbst Form besitze oder Form im Selbst sei oder das Selbst in der Form sei,

er nimmt nicht an, dass Gefühl das Selbst sei oder das Selbst Gefühl besitze oder Gefühl im Selbst sei oder das Selbst im Gefühl sei,

er nimmt nicht an, dass Wahrnehmung das Selbst sei oder das Selbst Wahrnehmung besitze oder Wahrnehmung im Selbst sei oder das Selbst in der Wahrnehmung sei,

er nimmt nicht an, dass Gebilde das Selbst seien oder das Selbst Gebilde besitze oder Gebilde im Selbst seien oder das Selbst in den Gebilden sei,

er nimmt nicht an, dass Bewusstheit das Selbst sei oder das Selbst Bewusstheit besitze oder Bewusstheit im Selbst sei oder das Selbst in der Bewusstheit sei,

sondern er mag solch eine Ansicht haben:

‚Ich wäre nicht, noch wäre es mein.  Ich werde nicht sein, noch wird es mein sein.’

Diese Vernichtungs-Ansicht ist ein Gebilde.  Nun, was ist die Ursache, was ist die Entstehung, was ist die Herkunft, was ist der Ursprung dieses Gebildes?

In einem ununterwiesenen, herkömmlichen Menschen, der durch das Gefühlte, das aus dem Kontakt mit Unwissenheit entstanden ist, berührt wird, entsteht Begehren.   Und daraus entsteht jenes Gebilde.

Jenes Gebilde ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Begehren ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Gefühl ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jener Kontakt ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jene Unwissenheit ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

In dieser Weise wissend, in dieser Weise schauend, setzt man den Ausströmungen unverzüglich ein Ende.

 

„Oder er nimmt nicht an, dass Form das Selbst sei oder das Selbst Form besitze oder Form im Selbst sei oder das Selbst in der Form sei,

er nimmt nicht an, dass Gefühl das Selbst sei oder das Selbst Gefühl besitze oder Gefühl im Selbst sei oder das Selbst im Gefühl sei,

er nimmt nicht an, dass Wahrnehmung das Selbst sei oder das Selbst Wahrnehmung besitze oder Wahrnehmung im Selbst sei oder das Selbst in der Wahrnehmung sei,

er nimmt nicht an, dass Gebilde das Selbst seien oder das Selbst Gebilde besitze oder Gebilde im Selbst seien oder das Selbst in den Gebilden sei,

er nimmt nicht an, dass Bewusstheit das Selbst sei oder das Selbst Bewusstheit besitze oder Bewusstheit im Selbst sei oder das Selbst in der Bewusstheit sei,

sondern er mag in Zweifel und Ungewissheit sein, da er zu keiner Sicherheit hinsichtlich des wahren Dhamma gekommen ist.

Dieser Zweifel, diese Ungewissheit, diese fehlende Sicherheit ist ein Gebilde.  Nun, was ist die Ursache, was ist die Entstehung, was ist die Herkunft, was ist der Ursprung dieses Gebildes?

In einem ununterwiesenen, herkömmlichen Menschen, der durch das Gefühlte, das aus dem Kontakt mit Unwissenheit entstanden ist, berührt wird, entsteht Begehren.   Und daraus entsteht jenes Gebilde.

Jenes Gebilde ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Begehren ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jenes Gefühl ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jener Kontakt ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

Jene Unwissenheit ist unbeständig, gebildet, in Abhängigkeit entstanden. 

In dieser Weise wissend, in dieser Weise schauend, setzt man den Ausströmungen unverzüglich ein Ende.“

80 Der Almosensammler


Bei einer Gelegenheit hielt sich der Erhabene in der Nähe von Kapilavatthu, im Banyan Park, auf.  Dann in den frühen Morgenstunden entließ er die Gemeinschaft der Mönche aufgrund eines gewissen Vorfalls, zog seine Robe an und ging, seine Schale und äußere Robe tragend, nach Kapilavatthu für (den Erhalt von) Almosen.  Nachdem er nach Kapilavatthu für (den Erhalt von) Almosen gegangen war, nach seiner Mahlzeit, bei seiner Rückkehr von seinem Almosengang, begab er sich in den Großen Wald, um dort für den Tag zu verweilen.  Er ging tief in den Grossen Wald hinein und setzte sich an die Wurzel eines Beluva Bäumchen, für den Tag verweilend.


Dann, als er alleine in Abgeschiedenheit weilte, kam dieser Gedankengang in seinem Bewusstsein auf:  

„Ich habe mich die Mönchsgemeinschaft abgewiesen.  Nun sind hier aber Mönche, Neulinge, die erst kürzlich hinausgezogen sind, erst unlängst zu diesem Dhamma und Ordens-Schulung gekommen sind.  Wenn sie mich nicht sehen, kann es bei ihnen zum Wandel kommen, zur Veränderung kommen.  

Gleich wie wenn ein junges Kalb seine Mutter nicht sieht, kann es bei ihm zum Wandel kommen, zur Veränderung kommen, 

in der gleichen Weise sind hier Mönche, Neulinge, die erst kürzlich hinausgezogen sind, erst unlängst zu diesem Dhamma und Ordens-Schulung gekommen sind.  Wenn sie mich nicht sehen, kann es bei ihnen zum Wandel kommen, zur Veränderung kommen. 

Gleich wie wenn junge Sämlinge kein Wasser bekommen, kann es bei ihnen zum Wandel kommen, zur Veränderung kommen,

in der gleichen Weise sind hier Mönche, Neulinge, die erst kürzlich hinausgezogen sind, erst unlängst zu diesem Dhamma und Ordens-Schulung gekommen sind.  Wenn sie mich nicht sehen, kann es bei ihnen zum Wandel kommen, zur Veränderung kommen. 

Was wäre, wenn ich die Mönchsgemeinschaft unterstützen würde, wie ich es zuvor tat?"


Dann verschwand Brahma Sahampati - mit seinem eigenen Bewusstsein den Gedankengang im Bewusstsein des Erhabenen erfassend - gerade wie ein starker Mann seinen gebeugten Arm ausstrecken könnte oder den ausgestreckten Arm beugen könnte, aus der Brahma-Welt und erschien vor dem Erhabenen.  Er legte sein Obergewand über eine Schulter, kniete sich mit seinem rechten Knie auf den Boden, begrüßte den Erhabenen mit den Händen vor seinem Herzen gefaltet und sprach zu ihm:

„So ist es, Erhabener!  So ist es, Wohlgegangener!  Der Erhabene hat sich von der Mönchsgemeinschaft abgewandt.  Nun sind hier aber Mönche, Neulinge, die erst kürzlich hinausgezogen sind, erst unlängst zu diesem Dhamma und Ordens-Schulung gekommen sind.  Wenn sie den Erhabenen nicht sehen, kann es bei ihnen zum Wandel kommen, zur Veränderung kommen. 

Gleich wie wenn ein junges Kalb seine Mutter nicht sieht, kann es bei ihm zum Wandel kommen, zur Veränderung kommen, 

in der gleichen Weise sind hier Mönche, Neulinge, die erst kürzlich hinausgezogen sind, erst unlängst zu diesem Dhamma und Ordens-Schulung gekommen sind.  Wenn sie den Erhabenen nicht sehen, kann es bei ihnen zum Wandel kommen, zur Veränderung kommen. 

Gleich wie wenn junge Sämlinge kein Wasser bekommen, kann es bei ihnen zum Wandel kommen, zur Veränderung kommen,

in der gleichen Weise sind hier Mönche, Neulinge, die erst kürzlich hinausgezogen sind, erst unlängst zu diesem Dhamma und Ordens-Schulung gekommen sind.  Wenn sie den Erhabenen nicht sehen, kann es bei ihnen zum Wandel kommen, zur Veränderung kommen. 

Möge sich der Erhabene der Mönchsgemeinschaft erfreuen.  Möge der Erhabene die Mönchsgemeinschaft empfangen!  Möge der Erhabene die Mönchsgemeinschaft unterstützen, wie er es zuvor tat! "


Der Erhabene stimmte durch sein Schweigen zu.

Dann verbeugte sich Brahma Sahampati, der die Zustimmung des Erhabenen bemerkte, vor ihm, umkreiste ihn und entschwand geradewegs.

Nun begab sich der Erhabene, als er sich am Abend von der Abgeschiedenheit erhob, zum Banyan-Park.  Beim Eintreffen setzte er sich auf einen vorbereiteten Sitz.  Nachdem er sich gesetzt hatte, übte er eine übernatürliche Kraft aus, so dass die Mönche reuevoll, alleine oder zu zweit, zu ihm gingen.  Beim Eintreffen verbeugten sie sich vor ihm und setzten sich zur Seite.  Als sie da saßen, sprach der Erhabene zu ihnen:

„Mönche, es ist eine niedere Form der Lebensweise, das Almosensammeln.  In dieser Welt ist es eine Art Beschimpfung (zu sagen):

‚Geh als Almosensammler mit einer Schale in der Hand!’  Und dennoch haben vernünftige, junge Männer aus gutem Haus es aus einem überzeugenden Beweggrund auf sich genommen.  Sie sind weder aufgrund von Königen noch aufgrund von Dieben dazu gebracht worden, noch wegen Schulden noch aus Angst noch durch den Verlust ihrer Lebensgrundlage, (sondern mit dem Gedanken):

‚Wir sind von Geburt, Alterung und Tod; von Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung befallen; von Stress (dukkha) befallen, durch Stress übermannt.  Möge ein Ende dieser gesamten Leidensmasse und Fülle an Stress zu finden sein!’

 

„Und Obwohl dieser junge Mann aus gutem Haus in dieser Weise hinausgezogen ist, ist dennoch nach sinnlichen Verlangen gierig, mit starker Leidenschaft, mit einem böswilligen Geist, verdorben in seinen Entschlüssen, mit verworrener Achtsamkeit, nicht wissensklar, ungesammelt, mit umherschweifenden Geist und mit unbeherrschten Sinnen.

Gleich wie ein Holzscheit eines Bestattungsfeuers, der an beiden Enden brennt und mit Kot in der Mitte bedeckt ist, weder als Brennholz  in einem Dorf noch in der Wildnis verwendet wird,

in vergleichender Weise rede ich von dieser Person.  Es entgehen ihr die Genüsse des Haushälters und sie erfüllt dennoch nicht das Ziel des Asketenlebens.


„Mönche, es gibt diese drei ungeschickten Denkensweisen:

Gedanken der Sinnlichkeit, Gedanken des Übelwollens, Gedanken des Verletzens.  Diese drei ungeschickten Denkensweisen erlöschen restlos in jenem, der mit seinem Geist gut gefestigt in den vier Gründungen der Achtsamkeit verweilt oder die themenlose Geistessammlung entfaltet. (1)

Dies ist Grund genug, Mönche, um die themenlose Geistessammlung zu entfalten.  Die themenlose Geistessammlung, wenn sie entfaltet und gepflegt wird, ist von großer Frucht, von großem Segen.


„Mönche, gibt es diese zwei Ansichten:

die Ansicht des Werdens und die Ansicht des Nicht-Werdens.  Der unterwiesene Schüler der Edlen erwägt nun dies:

‚Gibt es irgendetwas auf der Welt, woran ich anhaften könnte, ohne tadelnswürdig zu sein?’

Er erkennt:

‚Es gibt nichts auf der Welt, woran ich anhaften könnte, ohne tadelnswürdig zu sein."  

Er erkennt:

‚Beim Anhaften würde ich nur an Form anhaften.

Beim Anhaften würde ich nur an Gefühl anhaften.

Beim Anhaften würde ich nur an Wahrnehmung anhaften.

Beim Anhaften würde ich nur an Gebilde (sankhāra) anhaften.

Beim Anhaften würde ich nur an  Bewusstheit (viññana) anhaften.

Von meinem Anhaften als erforderliche Bedingung kommt Werden.  

Von Werden als erforderliche Bedingung kommt Geburt.  

Aus Geburt als erforderliche Bedingung erfolgen Alterung, Tod, Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung.

Derart ist die Entstehung dieser ganzen Fülle an Stress und Leiden.’


„Nun was denkt ihr, Mönche:

Ist Form beständig oder unbeständig (anicca)?"


„Unbeständig, Herr."


„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress (dukkha)?“


„Voll Stress, Herr."


„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?“’


„Nein, Herr."

 

„Ist Gefühl beständig oder unbeständig?"


„Unbeständig, Herr."


„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“


„Voll Stress, Herr."


„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?“’


„Nein, Herr."

 

„Ist Wahrnehmung beständig oder unbeständig?"


„Unbeständig, Herr."

 

„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“


„Voll Stress, Herr."


„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?“’


„Nein, Herr."

 

„Sind Gebilde beständig oder unbeständig?"


„Unbeständig, Herr."


„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“


„Voll Stress, Herr."


„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?“’


„Nein, Herr."

 

„Ist Bewusstheit beständig oder unbeständig?"


„Unbeständig, Herr."


„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“


„Voll Stress, Herr."


„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?“’


„Nein, Herr."

„Somit, Mönche, ist welche Form auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Form, wie sie geworden ist (yathābhūtam), mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’


„Somit ist welches Gefühl auch immer, vergangenes, zukünftiges oder gegenwärtiges; inneres oder äußeres, grobes oder feines, gewöhnliches oder erhabenes, fernes oder nahes, ist jedes Gefühl, wie es geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’

 

„Somit ist welche Wahrnehmung auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Wahrnehmung, wie sie geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’

 

'Somit sind welche Gebilde auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, sind jede Gebilde, wie sie geworden sind, mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’

 

„Somit ist welche Bewusstheit auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Bewusstheit, wie sie geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’

 

„So sehend, wird ein gut unterwiesener Schüler der Edlen hinsichtlich der Form ernüchtert, hinsichtlich des Gefühls ernüchtert, hinsichtlich der Wahrnehmung ernüchtert, hinsichtlich der Gebilde ernüchtert, hinsichtlich der Bewusstheit ernüchtert.  Ernüchtert, wird er leidenschaftslos.  Durch Leidenschaftslosigkeit wird er vollends befreit.  Mit der vollen Befreiung kommt die Kenntnis auf ‚vollends befreit’.  Er erkennt:

‚Die Geburt ist beendet, das heilige Leben erfüllt, die Aufgabe erledigt.  Es gibt nichts weiteres um dieser Welt willen.’"

 


Anmerkungen


(1)  Siehe MN 121.

22.81

83 Ananda

 

In Savatthi.   Dort richtete sich der ehrwürdige Ananda an die Mönche:

„Freund Mönche!"

„Ja, Freund", antwortete ihm die Mönche.

Der ehrwürdige Ananda sprach:

„Freunde, der ehrwürdige Punna Mantaniputta war sehr hilfreich für uns, als wir gerade frisch ordiniert waren.  Er belehrte uns mit dieser Ermahnung:


„‚Besitz begehrend, Freund Ananda, aufgrund dessen gibt es ‚Ich bin’, nicht keinen Besitz begehrend.  Und aufgrund welchen Besitz begehrend, nicht keinen Besitz begehrend, gibt es ‚Ich bin’?

Aufgrund Form als Besitz begehrend, nicht keinen Besitz begehrend, gibt es ‚Ich bin’.

Aufgrund Gefühl als Besitz begehrend, nicht keinen Besitz begehrend, gibt es ‚Ich bin’.

Aufgrund Wahrnehmung als Besitz begehrend, nicht keinen Besitz begehrend, gibt es ‚Ich bin’.

Aufgrund Gebilde (sankhāra) als Besitz begehrend, nicht keinen Besitz begehrend, gibt es ‚Ich bin’.

Aufgrund Bewusstheit (viññana) als Besitz begehrend, nicht keinen Besitz begehrend, gibt es ‚Ich bin’.

„‚Gleich wie eine junge Frau - oder ein Mann - jugendlich, sich gerne schmückend, das Bild ihres eigenen Antlitz in einem hellen, reinen Spiegel oder einer Schüssel mit klarem Wasser betrachtend, Besitz begehrend schauen würde, nicht keinen Besitz begehrend.

In der gleichen Weise, aufgrund Form als Besitz begehrend, nicht keinen Besitz begehrend, gibt es ‚Ich bin’.

Aufgrund Gefühl als Besitz begehrend, nicht keinen Besitz begehrend, gibt es ‚Ich bin’.

Aufgrund Wahrnehmung als Besitz begehrend, nicht keinen Besitz begehrend, gibt es ‚Ich bin’.

Aufgrund Gebilde als Besitz begehrend, nicht keinen Besitz begehrend, gibt es ‚Ich bin’.

Aufgrund Bewusstheit als Besitz begehrend, nicht keinen Besitz begehrend, gibt es ‚Ich bin’.

„‚Was denkst du, Freund Ananda?

Ist Form beständig oder unbeständig (anicca)?’


„,Unbeständig, Freund.’


„‚Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress (dukkha)?’


„‚Voll Stress, Freund.’


„‚Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?“


„‚Nein, Freund.’

 

„,Ist Gefühl beständig oder unbeständig?’


„,Unbeständig, Freund.’


„,Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?’


„,Voll Stress, Freund.’


„,Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?“


„,Nein, Freund.’

 

„,Ist Wahrnehmung beständig oder unbeständig?’


„,Unbeständig, Freund.’


„,Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?’


„,Voll Stress, Freund.’


„,Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?“


„,Nein, Freund.’

 

„,Sind Gebilde beständig oder unbeständig?’


„,Unbeständig, Freund.’


„,Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?’


„,Voll Stress, Freund.’


„,Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

,Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?“


„,Nein, Freund."

 

„,Ist Bewusstheit beständig oder unbeständig?’


„,Unbeständig, Freund.’


„,Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?’


„,Voll Stress, Freund.’


„,Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?“


„,Nein, Freund.’


„,Somit, Freund Ananda:, ist welche Form auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Form, wie sie geworden ist (yathābhūtam), mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’


„,Somit ist welches Gefühl auch immer, vergangenes, zukünftiges oder gegenwärtiges; inneres oder äußeres, grobes oder feines, gewöhnliches oder erhabenes, fernes oder nahes, ist jedes Gefühl, wie es geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’

 

„,Somit ist welche Wahrnehmung auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Wahrnehmung, wie sie geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’

 

„,Somit sind welche Gebilde auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, sind jede Gebilde, wie sie geworden sind, mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’

 

„,Somit ist welche Bewusstheit auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Bewusstheit, wie sie geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’

 

,„So sehend, wird ein gut unterwiesener Schüler der Edlen hinsichtlich der Form ernüchtert, hinsichtlich des Gefühls ernüchtert, hinsichtlich der Wahrnehmung ernüchtert, hinsichtlich der Gebilde ernüchtert, hinsichtlich der Bewusstheit ernüchtert.  Ernüchtert, wird er leidenschaftslos.  Durch Leidenschaftslosigkeit wird er vollends befreit.  Mit der vollen Befreiung kommt die Kenntnis auf ‚vollends befreit’.  Er erkennt:

‚Die Geburt ist beendet, das heilige Leben erfüllt, die Aufgabe erledigt.  Es gibt nichts weiteres um dieser Welt willen.“


„Freunde, der ehrwürdige Punna Mantaniputta war sehr hilfreich für uns, als wir gerade frisch ordiniert waren.  Er belehrte uns mit dieser Ermahnung.  Und als ich diese Dhamma Erläuterung des ehrwürdigen Punna Mantaniputta vernommen hatte, brach ich zum Dhamma durch."

22.83
22.84

84 Tissa

 

In Savatthi.  Bei jener Gelegenheit erzählte der ehrwürdige Tissa, des Erhabenen Vetter väterlicherseits, einer großen Anzahl Mönche:

„Freunde, mir ist, als wäre mein Körper berauscht.  Ich habe die Orientierung verloren.  Die Dinge sind mir nicht klar.  Mein Verstand bleibt mit Faulheit und Trägheit überwältigt.  Unzufrieden lebe ich das heilige Leben.  Ich habe Ungewissheit hinsichtlich der Lehre."

Dann begab sich eine große Anzahl Mönche zum Erhabenen.   Beim Eintreffen verbeugten sie sich vor ihm und setzten sich zur Seite.  Als sie da saßen, erzählten sie ihm:

„Herr, der ehrwürdige Tissa, des Erhabenen Vetter väterlicherseits, erzählte einer großen Anzahl Mönche:

‚Freunde, mir ist, als wäre mein Körper berauscht.  Ich habe die Orientierung verloren.  Die Dinge sind mir nicht klar.  Mein Verstand bleibt mit Faulheit und Trägheit überwältigt.  Unzufrieden lebe ich das heilige Leben.  Ich habe Ungewissheit hinsichtlich der Lehre.’"

 

Dann beauftragte der Erhabene  einen bestimmten Mönch:

„Komm, Mönch.  Rufe Tissa in meinem Namen und sage ihm:

‚Der Lehrer ruft nach dir, mein Freund.’"

„Wie ihr sagt, Herr", antwortete der Mönch und begab sich zum ehrwürdigen Tissa.  Beim Eintreffen sprach er:

„Der Lehrer ruft nach dir, mein Freund."

„Wie ihr sagt, Freund", antwortete der ehrwürdige Tissa und begab sich dann zum Erhabenen.  Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite.  Als er da saß, sprach der Erhabene zu ihm:

„Ist es wahr, Tissa , dass du einer großen Anzahl Mönche erzählt hast:

‚Freunde, mir ist, als wäre mein Körper berauscht.  Ich habe die Orientierung verloren.  Die Dinge sind mir nicht klar.  Mein Verstand bleibt mit Faulheit und Trägheit überwältigt.  Unzufrieden lebe ich das heilige Leben.  Ich habe Ungewissheit hinsichtlich der Lehre.’"


„Ja, Herr."

 

„Was denkst du, Tissa?  In einem, der nicht ohne Leidenschaft, Verlangen, Zuneigung, Durst, Fieber und Begehren nach Form ist, entstehen in ihm Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung durch Wandel und Veränderung seiner Form?"

„Ja, Herr."

„Gut, Tissa, gut.  So verhält es sich bei jenem, der nicht ohne Leidenschaft für Form ist.

 

„Was denkst du, Tissa?  In einem, der nicht ohne Leidenschaft, Verlangen, Zuneigung, Durst, Fieber und Begehren nach Gefühl ist, entstehen in ihm Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung durch Wandel und Veränderung seines Gefühls?"

„Ja, Herr."

„Gut, Tissa, gut.  So verhält es sich bei jenem, der nicht ohne Leidenschaft für Gefühl ist.


„Was denkst du, Tissa?  In einem, der nicht ohne Leidenschaft, Verlangen, Zuneigung, Durst, Fieber und Begehren nach Wahrnehmung ist, entstehen in ihm Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung durch Wandel und Veränderung seiner Wahrnehmung?"

„Ja, Herr."

„Gut, Tissa, gut.  So verhält es sich bei jenem, der nicht ohne Leidenschaft für Wahrnehmung ist.

 

„Was denkst du, Tissa?  In einem, der nicht ohne Leidenschaft, Verlangen, Zuneigung, Durst, Fieber und Begehren nach Gebilde (sankhāra) ist, entstehen in ihm Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung durch Wandel und Veränderung seiner Gebilde?"

„Ja, Herr."

„Gut, Tissa, gut.  So verhält es sich bei jenem, der nicht ohne Leidenschaft für Gebilde ist.


„Was denkst du, Tissa?  In einem, der nicht ohne Leidenschaft, Verlangen, Zuneigung, Durst, Fieber und Begehren nach Bewusstheit (viññana) ist, entstehen in ihm Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung durch Wandel und Veränderung seiner Bewusstheit?"

„Ja, Herr."

„Gut, Tissa, gut.  So verhält es sich bei jenem, der nicht ohne Leidenschaft für Bewusstheit ist.


„Was denkst du, Tissa?  In einem, der ohne Leidenschaft, Verlangen, Zuneigung, Durst, Fieber und Begehren nach Form ist, entstehen in ihm Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung durch Wandel und Veränderung seiner Form?"

„Nein, Herr."

„Gut, Tissa, gut.  So verhält es sich bei jenem, der ohne Leidenschaft für Form ist.

 

„Was denkst du, Tissa?  In einem, der ohne Leidenschaft, Verlangen, Zuneigung, Durst, Fieber und Begehren nach Gefühl ist, entstehen in ihm Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung durch Wandel und Veränderung seines Gefühls?"

„Nein, Herr."

„Gut, Tissa, gut.  So verhält es sich bei jenem, der ohne Leidenschaft für Gefühl ist.


„Was denkst du, Tissa?  In einem, der ohne Leidenschaft, Verlangen, Zuneigung, Durst, Fieber und Begehren nach Wahrnehmung ist, entstehen in ihm Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung durch Wandel und Veränderung seiner Wahrnehmung?"

„Nein, Herr."

„Gut, Tissa, gut.  So verhält es sich bei jenem, der ohne Leidenschaft für Wahrnehmung ist.

 

„Was denkst du, Tissa?  In einem, der ohne Leidenschaft, Verlangen, Zuneigung, Durst, Fieber und Begehren nach Gebilde ist, entstehen in ihm Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung durch Wandel und Veränderung seiner Gebilde?"

„Nein, Herr."

„Gut, Tissa, gut.  So verhält es sich bei jenem, der ohne Leidenschaft für Gebilde ist.


„Was denkst du, Tissa?  In einem, der ohne Leidenschaft, Verlangen, Zuneigung, Durst, Fieber und Begehren nach Bewusstheit ist, entstehen in ihm Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung durch Wandel und Veränderung seiner Bewusstheit?"

„Nein, Herr."

„Gut, Tissa, gut.  So verhält es sich bei jenem, der ohne Leidenschaft für Bewusstheit ist.


„Was denkst du, Tissa?

Ist Form beständig oder unbeständig (anicca)?"


„Unbeständig, Herr."


„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress (dukkha)?“


„Voll Stress, Herr."


„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?’“


„Nein, Herr."

 

„Ist Gefühl beständig oder unbeständig?"


„Unbeständig, Herr."


„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“


„Voll Stress, Herr."


„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?’“


„Nein, Herr."

 

„Ist Wahrnehmung beständig oder unbeständig?"


„Unbeständig, Herr."

 

„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“


„Voll Stress, Herr."


„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?’“


„Nein, Herr."

 

„Sind Gebilde beständig oder unbeständig?"


„Unbeständig, Herr."


„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“


„Voll Stress, Herr."


„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?’“


„Nein, Herr."

 

„Ist Bewusstheit beständig oder unbeständig?"


„Unbeständig, Herr."


„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“


„Voll Stress, Herr."


„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:

‚Dies ist mein.  Dies ist mein Selbst.  Das bin ich?’“


„Nein, Herr."


„Somit, Tissa, ist welche Form auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Form, wie sie geworden ist (yathābhūtam), mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’


„Somit ist welches Gefühl auch immer, vergangenes, zukünftiges oder gegenwärtiges; inneres oder äußeres, grobes oder feines, gewöhnliches oder erhabenes, fernes oder nahes, ist jedes Gefühl, wie es geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’

 

„Somit ist welche Wahrnehmung auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Wahrnehmung, wie sie geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’

 

„Somit sind welche Gebilde auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, sind jede Gebilde, wie sie geworden sind, mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’

 

„Somit ist welche Bewusstheit auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Bewusstheit, wie sie geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:

‚Dies ist nicht mein.  Dies ist nicht mein Selbst.  Das bin nicht ich.’

 

„So sehend, wird ein gut unterwiesener Schüler der Edlen hinsichtlich der Form ernüchtert, hinsichtlich des Gefühls ernüchtert, hinsichtlich der Wahrnehmung ernüchtert, hinsichtlich der Gebilde ernüchtert, hinsichtlich der Bewusstheit ernüchtert.  Ernüchtert, wird er leidenschaftslos.  Durch Leidenschaftslosigkeit wird er vollends befreit.  Mit der vollen Befreiung kommt die Kenntnis auf ‚vollends befreit’.  Er erkennt:

‚Die Geburt ist beendet, das heilige Leben erfüllt, die Aufgabe erledigt.  Es gibt nichts weiteres um dieser Welt willen.’


„Tissa, gleich als wären da zwei Männer, der eine des Weges kundig, der andere des Weges unkundig.  In diesem Fall würde der des Weges unkundige Mann den des Weges kundigen Mann nach dem Weg fragen.  Der zweite Mann würde antworten:

‚Komm, guter Mann, dies ist der Weg.  Geh ein Stück weiter und du wirst auf eine Gabelung treffen.  Vermeide die linke Abzweigung und nehme die rechte.  Geh ein Stück weiter und du wirst auf einen dunklen Waldhain treffen. Geh ein Stück weiter und du wirst auf ein großes, sumpfiges Moor treffen.  Geh ein Stück weiter und du wirst auf einen tiefen Abhang treffen.  Geh ein Stück weiter und du wirst auf eine liebliche, ebene Strecke treffen.’


„Ich habe dir dieses Gleichnis gegeben, Tissa, um eine Bedeutung zu vermitteln.  Dies ist die Bedeutung:

Der des Weges unkundige Mann steht für einen herkömmlichen Menschen.

Der des Weges kundige Mann steht für den Tathagata, würdig und rechtens selbst erwacht.

Die Wegegabelung steht für Ungewissheit.

Die linke Abzweigung steht für den achtfachen verkehrten Pfad - nämlich verkehrte Ansicht, verkehrter Entschluss, verkehrte Rede, verkehrtes Handeln, verkehrte Lebensweise, verkehrtes Bestreben, verkehrte Achtsamkeit, verkehrte Geistessammlung.

Die rechte Abzweigung steht für den edlen achtfachen Pfad - nämlich rechte Ansicht, rechter Entschluss, rechte Rede, rechtes Handeln, rechte Lebensweise, rechtes Bestreben, rechte Achtsamkeit, rechte Geistessammlung.

Der dunkle Waldhain steht für die Unwissenheit.

Das große sumpfige Moor steht für sinnliches Verlangen.

Der tiefe Abhang für Wut und Verzweiflung.

Die liebliche, ebene Strecke steht für die Entfesselung.

„Sei frohgemut, Tissa!  Sei frohgemut, ich bin hier, um dich zu belehren, ich bin hier, um dir zu helfen, ich bin hier, um dich zu unterweisen!"

Entzückt, freute sich der ehrwürdige Tissa an den Worten des Erhabenen. 

22 Khandha-samyutta  —  Die Anhäufungen des Anhaftens
Die englischen Texte (revidiert Jan. 2015) sind auf Dhammatalks.org zu finden.  Die deutschen sind noch nicht Korrektur gelesen.
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