Die verbundenen Reden übersetzt nach Thanissaro Bhikkhu
Samyutta Nikaya
56 Erwacht
In Savatthi.
„Mönche, der Tathagata - der Würdige, der recht Selbst Erwachte, der aufgrund von Ernüchterung hinsichtlich der Form, aufgrund von Leidenschaftslosigkeit, Beendigung und mangelndem Anhaften (an der Form) befreit ist - wird ‚recht selbst erwacht’ genannt.
Und ein durch Erkenntnis befreiter Mönch - der aufgrund von Ernüchterung hinsichtlich der Form, aufgrund von Leidenschaftslosigkeit, Beendigung und mangelndem Anhaften (an der Form) befreit ist - wird ‚durch Erkenntnis befreit’ genannt.
„Der Tathagata - der Würdige, der recht Selbst Erwachte, der aufgrund von Ernüchterung hinsichtlich des Gefühls, aufgrund von Leidenschaftslosigkeit, Beendigung und mangelndem Anhaften (am Gefühl) befreit ist - wird ‚recht selbst erwacht’ genannt.
Und ein durch Erkenntnis befreiter Mönch - der aufgrund von Ernüchterung hinsichtlich des Gefühls, aufgrund von Leidenschaftslosigkeit, Beendigung und mangelndem Anhaften (am Gefühl) befreit ist - wird ‚durch Erkenntnis befreit’ genannt.
„Der Tathagata - der Würdige, der recht Selbst Erwachte, der aufgrund von Ernüchterung hinsichtlich der Wahrnehmung, aufgrund von Leidenschaftslosigkeit, Beendigung und mangelndem Anhaften (an der Wahrnehmung) befreit ist - wird ‚recht selbst erwacht’ genannt.
Und ein durch Erkenntnis befreiter Mönch - der aufgrund von Ernüchterung hinsichtlich der Wahrnehmung, aufgrund von Leidenschaftslosigkeit, Beendigung und mangelndem Anhaften (an der Wahrnehmung) befreit ist - wird ‚durch Erkenntnis befreit’ genannt.
„Der Tathagata - der Würdige, der recht Selbst Erwachte, der aufgrund von Ernüchterung hinsichtlich der Gebilde (sankhāra), aufgrund von Leidenschaftslosigkeit, Beendigung und mangelndem Anhaften (an den Gebilden) befreit ist - wird ‚recht selbst erwacht’ genannt.
Und ein durch Erkenntnis befreiter Mönch - der aufgrund von Ernüchterung hinsichtlich der Gebilde, aufgrund von Leidenschaftslosigkeit, Beendigung und mangelndem Anhaften (an den Gebilden) befreit ist - wird ‚durch Erkenntnis befreit’ genannt.
„Der Tathagata - der Würdige, der recht Selbst Erwachte, der aufgrund von Ernüchterung hinsichtlich der Bewusstheit (viññana), aufgrund von Leidenschaftslosigkeit, Beendigung und mangelndem Anhaften (an der Bewusstheit) befreit ist - wird ‚recht selbst erwacht’ genannt.
Und ein durch Erkenntnis befreiter Mönch - der aufgrund von Ernüchterung hinsichtlich der Bewusstheit, aufgrund von Leidenschaftslosigkeit, Beendigung und mangelndem Anhaften (an der Bewusstheit) befreit ist - wird ‚durch Erkenntnis befreit’ genannt.
„Nun welches ist der Unterschied, die Unterscheidung, das Unterscheidungsmerkmal zwischen einem recht Selbst Erwachten und einem durch Erkenntnis befreiten Mönch?"
„Für uns, Herr, haben die Lehren den Erhabenen als ihre Wurzel, als ihren Führer und als ihren Schiedsmann. Es wäre gut, wenn der Erhabene selbst die Bedeutung dieser Aussage erläutern würde. Nachdem sie es von dem Erhabenen gehört haben, werden sich die Mönche daran erinnern."
„In diesem Fall, Mönche, hört aufmerksam zu. Ich werde sprechen."
Der Erhabene sprach:
„Der Tathagata - der Würdige, der recht Selbst Erwachte - ist jener, der den (bisher) ungeschaffenen Pfad erschafft, den (bisher) unerzeugten Pfad erzeugt, den (bisher) nicht verkündeten Pfad verkündet. Er kennt den Pfad, ist mit dem Pfad vertraut, ist des Pfades kundig.
Und seine Jünger folgen nun immerzu dem Pfad und werden dann mit dem Pfad versehen.
„Dies ist der Unterschied, die Unterscheidung, das Unterscheidungsmerkmal zwischen einem recht Selbst Erwachten und einem durch Erkenntnis befreiten Mönch."
57 Die Sieben Punkte
Ich habe gehört, dass bei einer Gelegenheit sich der Erhabene in der Nähe von Savatthi im Jeta Hain, Anathapindikas Kloster, aufhielt. Dort richtete er sich die Mönche:
„Mönche!"
„Ja, Herr", antworteten die Mönche.
Der Erhabene sprach:
„Mönche, ein Mönch, der in sieben Punkten geschickt ist und auf dreierlei Weisen untersucht, ist in dieser Lehre und Ordens-Schulung vollendet und vollkommen - der höchste Mensch.
„Und wie ist ein Mönch in sieben Punkten geschickt?
Es gibt den Fall, in dem ein Mönch Form erkennt,
die Entstehung von Form erkennt,
die Beendigung von Form erkennt,
den zur Beendigung von Form führenden Übungspfad erkennt.
Er erkennt die Verlockung von Form, den Nachteil von Form und den Ausweg aus der Form.
„Er erkennt Gefühl,
er erkennt die Entstehung von Gefühl,
er erkennt die Beendigung von Gefühl,
er erkennt den zur Beendigung von Gefühl führenden Übungspfad.
Er erkennt die Verlockung von Gefühl, den Nachteil von Gefühl und den Ausweg aus dem Gefühl.
„Er erkennt Wahrnehmung,
er erkennt die Entstehung von Wahrnehmung,
er erkennt die Beendigung von Wahrnehmung,
er erkennt den zur Beendigung von Wahrnehmung führenden Übungspfad.
Er erkennt die Verlockung von Wahrnehmung, den Nachteil von Wahrnehmung und den Ausweg aus der Wahrnehmung.
„Er erkennt Gebilde (sankhāra),
er erkennt die Entstehung von Gebilden,
er erkennt die Beendigung von Gebilden,
er erkennt den zur Beendigung von Gebilden führenden Übungspfad.
Er erkennt die Verlockung von Gebilden, den Nachteil von Gebilden und den Ausweg aus den Gebilden.
„Er erkennt Bewusstheit (viññana),
er erkennt die Entstehung von Bewusstheit,
er erkennt die Beendigung von Bewusstheit,
er erkennt den zur Beendigung von Bewusstheit führenden Übungspfad.
Er erkennt die Verlockung von Bewusstheit, den Nachteil von Bewusstheit und den Ausweg aus der Bewusstheit.
„Und was ist Form?
Die vier großen Elemente (1) und die von ihnen herrührende Form:
diese nennt man Form.
Von der Entstehung von Ernährung kommt die Entstehung von Form.
Von der Beendigung von Ernährung kommt die Beendigung von Form.
Und eben dieser edle Achtfache Pfad ist der zur Beendigung von Form führende Übungspfad,
nämlich rechte Ansicht, rechter Entschluss, rechte Rede, rechtes Handeln, rechte Lebensweise, rechtes Bestreben, rechte Achtsamkeit, rechte Geistessammlung.
Die Tatsache, dass Wohlgefühl und der Frohsinn in Abhängigkeit von Form entsteht, ist die Verlockung von Form.
Die Tatsache, dass Form unbeständig, stressvoll (dukkha) und dem Wandel unterworfen ist, ist der Nachteil von Form.
Die Bändigung der Begierde und Leidenschaft für Form, das Aufgeben der Begierde und Leidenschaft für Form ist den Ausweg aus der Form.
„Alle Brahmanen und Asketen, die,
auf diese Weise Form unmittelbar kennend, auf diese Weise die Entstehung von Form unmittelbar kennend, auf diese Weise die Beendigung von Form unmittelbar kennend, auf diese Weise den zur Beendigung von Form führenden Übungspfad unmittelbar kennend,
sich für Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit, Beendigung in Hinsicht auf Form üben, üben sich recht.
Jene, die sich recht üben, fußen fest in dieser Lehre und Ordens-Schulung.
Und alle Brahmanen und Asketen, die,
auf diese Weise Form unmittelbar kennend, auf diese Weise die Entstehung von Form unmittelbar kennend, auf diese Weise die Beendigung von Form unmittelbar kennend, auf diese Weise den zur Beendigung von Form führenden Übungspfad unmittelbar kennend,
durch Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit, Beendigung, fehlendes Anhaften/Ernährung in Hinsicht auf Form befreit sind, sind gut befreit.
Jene, die gut befreit sind, sind vollendet. Und für jene, die vollendet sind, gibt es keinen Kreislauf, um sie zu beschreiben.
„Und was ist Gefühl?
Diese sechs Gefühlsformen - aus Augen-Kontakt entstandenes Gefühl, aus Ohr-Kontakt entstandenes Gefühl, aus Nasen-Kontakt entstandenes Gefühl, aus Zungen-Kontakt entstandenes Gefühl, aus Körper-Kontakt entstandenes Gefühl, aus Intellekt-Kontakt entstandenes Gefühl:
diese nennt man Gefühl.
Von der Entstehung von Kontakt kommt die Entstehung von Gefühl.
Von der Beendigung von Kontakt kommt die Beendigung von Gefühl.
Und eben dieser edle Achtfache Pfad ist der zur Beendigung von Gefühl führende Übungspfad,
nämlich rechte Ansicht, rechter Entschluss, rechte Rede, rechtes Handeln, rechte Lebensweise, rechtes Bestreben, rechte Achtsamkeit, rechte Geistessammlung.
Die Tatsache, dass Wohlgefühl und der Frohsinn in Abhängigkeit von Gefühl entsteht, ist die Verlockung von Gefühl.
Die Tatsache, dass Gefühl unbeständig, stressvoll und dem Wandel unterworfen ist, ist der Nachteil von Gefühl.
Die Bändigung der Begierde und Leidenschaft für Gefühl, das Aufgeben der Begierde und Leidenschaft für Gefühl ist den Ausweg aus dem Gefühl.
„Alle Brahmanen und Asketen, die,
auf diese Weise Gefühl unmittelbar kennend, auf diese Weise die Entstehung von Gefühl unmittelbar kennend, auf diese Weise die Beendigung von Gefühl unmittelbar kennend, auf diese Weise den zur Beendigung von Gefühl führenden Übungspfad unmittelbar kennend,
sich für Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit, Beendigung in Hinsicht auf Gefühl üben, üben sich recht.
Jene, die sich recht üben, fußen fest in dieser Lehre und Ordens-Schulung.
Und alle Brahmanen und Asketen, die,
auf diese Weise Gefühl unmittelbar kennend, auf diese Weise die Entstehung von Gefühl unmittelbar kennend, auf diese Weise die Beendigung von Gefühl unmittelbar kennend, auf diese Weise den zur Beendigung von Gefühl führenden Übungspfad unmittelbar kennend,
durch Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit, Beendigung, fehlendes Anhaften/Ernährung in Hinsicht auf Gefühl befreit sind, sind gut befreit.
Jene, die gut befreit sind, sind vollendet. Und für jene, die vollendet sind, gibt es keinen Kreislauf, um sie zu beschreiben.
„Und was ist Wahrnehmung?
Diese sechs Wahrnehmungsweisen - Wahrnehmung von Form,
Wahrnehmung von Lauten, Wahrnehmung von Düften, Wahrnehmung von Geschmäcker, Wahrnehmung von Tastempfindungen, Wahrnehmung von Gedanken:
diese nennt man Wahrnehmung.
Von der Entstehung von Kontakt kommt die Entstehung von Wahrnehmung.
Von der Beendigung von Kontakt kommt die Beendigung von Wahrnehmung.
Und eben dieser edle Achtfache Pfad ist der zur Beendigung von Wahrnehmung führende Übungspfad,
nämlich rechte Ansicht, rechter Entschluss, rechte Rede, rechtes Handeln, rechte Lebensweise, rechtes Bestreben, rechte Achtsamkeit, rechte Geistessammlung.
Die Tatsache, dass Wohlgefühl und der Frohsinn in Abhängigkeit von Wahrnehmung entsteht, ist die Verlockung von Wahrnehmung.
Die Tatsache, dass Wahrnehmung unbeständig, stressvoll und dem Wandel unterworfen ist, ist der Nachteil von Wahrnehmung.
Die Bändigung der Begierde und Leidenschaft für Wahrnehmung, das Aufgeben der Begierde und Leidenschaft für Wahrnehmung ist den Ausweg aus der Wahrnehmung.
„Alle Brahmanen und Asketen, die,
auf diese Weise Wahrnehmung unmittelbar kennend, auf diese Weise die Entstehung von Wahrnehmung unmittelbar kennend, auf diese Weise die Beendigung von Wahrnehmung unmittelbar kennend, auf diese Weise den zur Beendigung von Wahrnehmung führenden Übungspfad unmittelbar kennend,
sich für Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit, Beendigung in Hinsicht auf Gefühl üben, üben sich recht.
Jene, die sich recht üben, fußen fest in dieser Lehre und Ordens-Schulung.
Und alle Brahmanen und Asketen, die,
auf diese Weise Wahrnehmung unmittelbar kennend, auf diese Weise die Entstehung von Wahrnehmung unmittelbar kennend, auf diese Weise die Beendigung von Wahrnehmung unmittelbar kennend, auf diese Weise den zur Beendigung von Wahrnehmung führenden Übungspfad unmittelbar kennend,
durch Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit, Beendigung, fehlendes Anhaften/Ernährung in Hinsicht auf Wahrnehmung befreit sind, sind gut befreit.
Jene, die gut befreit sind, sind vollendet. Und für jene, die vollendet sind, gibt es keinen Kreislauf, um sie zu beschreiben.
„Und was sind Gebilde?
Diese sechs Absichtsarten - Absicht in Bezug auf Form, Absicht in Bezug auf Laute, Absicht in Bezug auf Düfte, Absicht in Bezug auf Geschmäcker, Absicht in Bezug auf Tastempfindungen, Absicht in Bezug auf Gedanken:
diese nennt man Gebilde.
Von der Entstehung von Kontakt kommt die Entstehung von Gebilden
Von der Beendigung von Kontakt kommt die Beendigung von Gebilden.
Und eben dieser edle Achtfache Pfad ist der zur Beendigung von Gebilden führende Übungspfad,
nämlich rechte Ansicht, rechter Entschluss, rechte Rede, rechtes Handeln, rechte Lebensweise, rechtes Bestreben, rechte Achtsamkeit, rechte Geistessammlung.
Die Tatsache, dass Wohlgefühl und der Frohsinn in Abhängigkeit von Gebilden entsteht, ist die Verlockung von Gebilden.
Die Tatsache, dass Gebilde unbeständig, stressvoll und dem Wandel unterworfen ist, ist der Nachteil von Gebilden.
Die Bändigung der Begierde und Leidenschaft für Gebilde, das Aufgeben der Begierde und Leidenschaft für Gebilde ist den Ausweg aus den Gebilden.
„Alle Brahmanen und Asketen, die,
auf diese Weise Gebilde unmittelbar kennend, auf diese Weise die Entstehung von Gebilden unmittelbar kennend, auf diese Weise die Beendigung von Gebilden unmittelbar kennend, auf diese Weise den zur Beendigung von Gebilden führenden Übungspfad unmittelbar kennend,
sich für Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit, Beendigung in Hinsicht auf Gefühl üben, üben sich recht.
Jene, die sich recht üben, fußen fest in dieser Lehre und Ordens-Schulung.
Und alle Brahmanen und Asketen, die,
auf diese Weise Gebilde unmittelbar kennend, auf diese Weise die Entstehung von Gebilden unmittelbar kennend, auf diese Weise die Beendigung von Gebilden unmittelbar kennend, auf diese Weise den zur Beendigung von Gebilden führenden Übungspfad unmittelbar kennend,
durch Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit, Beendigung, fehlendes Anhaften/Ernährung in Hinsicht auf Gebilde befreit sind, sind gut befreit.
Jene, die gut befreit sind, sind vollendet. Und für jene, die vollendet sind, gibt es keinen Kreislauf, um sie zu beschreiben.
„Und was ist Bewusstheit?
Diese sechs Bewusstheitsformen - Augen-Bewusstheit (Sehbewusstheit), Ohr-Bewusstheit (Hörbewusstheit), Nasen-Bewusstheit (Riechbewusstheit), Zungen-Bewusstheit (Schmeckbewusstheit), Körper-Bewusstheit und Intellekt-Bewusstheit:
diese nennt man Bewusstheit.
Von der Entstehung von Name und Form kommt die Entstehung von Bewusstheit
Von der Beendigung von Name und Form kommt die Beendigung von Bewusstheit.
Und eben dieser edle Achtfache Pfad ist der zur Beendigung von Bewusstheit führende Übungspfad,
nämlich rechte Ansicht, rechter Entschluss, rechte Rede, rechtes Handeln, rechte Lebensweise, rechtes Bestreben, rechte Achtsamkeit, rechte Geistessammlung.
Die Tatsache, dass Wohlgefühl und der Frohsinn in Abhängigkeit von Bewusstheit entsteht, ist die Verlockung von Bewusstheit.
Die Tatsache, dass Bewusstheit unbeständig, stressvoll und dem Wandel unterworfen ist, ist der Nachteil von Bewusstheit.
Die Bändigung der Begierde und Leidenschaft für Bewusstheit, das Aufgeben der Begierde und Leidenschaft für Bewusstheit ist den Ausweg aus der Bewusstheit.
„Alle Brahmanen und Asketen, die,
auf diese Weise Bewusstheit unmittelbar kennend, auf diese Weise die Entstehung von Bewusstheit unmittelbar kennend, auf diese Weise die Beendigung von Bewusstheit unmittelbar kennend, auf diese Weise den zur Beendigung von Bewusstheit führenden Übungspfad unmittelbar kennend,
sich für Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit, Beendigung in Hinsicht auf Gefühl üben, üben sich recht.
Jene, die sich recht üben, fußen fest in dieser Lehre und Ordens-Schulung.
Und alle Brahmanen und Asketen, die,
auf diese Weise Bewusstheit unmittelbar kennend, auf diese Weise die Entstehung von Bewusstheit unmittelbar kennend, auf diese Weise die Beendigung von Bewusstheit unmittelbar kennend, auf diese Weise den zur Beendigung von Bewusstheit führenden Übungspfad unmittelbar kennend,
durch Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit, Beendigung, fehlendes Anhaften/Ernährung in Hinsicht auf Bewusstheit befreit sind, sind gut befreit.
Jene, die gut befreit sind, sind vollendet. Und für jene, die vollendet sind, gibt es keinen Kreislauf, um sie zu beschreiben.
„Auf diese Weise ist ein Mönch in sieben Punkten geschickt.
„Und wie untersucht ein Mönch auf dreierlei Weisen?
Es gibt den Fall, in dem ein Mönch in Hinblick auf Elemente untersucht, in Hinblick auf Sinnesbereiche untersucht und in Hinblick auf bedingtes Mit-Entstehen untersucht.
Auf diese Weise untersucht ein Mönch auf dreierlei Weisen.
„Ein Mönch, der in sieben Punkten geschickt ist und auf dreierlei Weisen untersucht, ist in dieser Lehre und Ordens-Schulung vollendet und vollkommen - der höchste Mensch."
Anmerkung des Übersetzers:
Der Begriff hier sieben Punkte kann auch die sieben Töne der Tonleiter bedeuten. Und es ist möglich, dass der Ausdruck ,auf dreierlei Weisen' untersuchen auch aus der Musiklehre geliehen ist:
es mag sich auf die 'dreierlei Weisen' eine Tonleiter zu überprüfen, sobald sie abgestimmt worden ist, beziehen.
Somit mag der Buddha in dieser Rede Begriffe leihen, die gewöhnlich dafür verwendet werden, um einen vollendeten Musiker zu beschreiben, und sie auf seine Darstellung eines vollendeten Meditierenden anwenden.
Der Kommentar für seinen Teil wählt diese Rede als eine aus, die einen ernsthaften Meditierenden zu üben lockt.
Anmerkungen
(1) Dhatu: das Erd-Element, Wasser-Element, Feuer-Element, Wind-Element.
59 Die Rede über die Eigenschaft von Nicht-Selbst oder Die Fünf Brüder
Ich habe gehört, dass sich bei einer Gelegenheit der Erhabene in Varanasi in der Wild-Stätte bei Isipatana aufhielt. Dort richtete er sich an die Gruppe der fünf Mönche:
„Die Form, Mönche, ist Nicht-Selbst. Wenn die Form das Selbst wäre, würde die Form nicht zu Gebrechen führen. Es wäre bezüglich der Form möglich (zu sagen):
‚Möge diese Form derart sein. Möge diese Form nicht derart sein.’ Da jedoch die Form Nicht-Selbst ist, führt die Form zu Gebrechen. Und es ist bezüglich der Form unmöglich (zu sagen):
‚Möge diese Form derart sein. Möge diese Form nicht derart sein.’
„Das Gefühl ist Nicht-Selbst. Wenn das Gefühl das Selbst wäre, würde das Gefühl nicht zu Gebrechen führen. Es wäre bezüglich dem Gefühl möglich (zu sagen):
‚Möge dieses Gefühl derart sein. Möge dieses Gefühl nicht derart sein.’ Da jedoch das Gefühl Nicht-Selbst ist, führt das Gefühl zu Gebrechen. Und es ist bezüglich dem Gefühl unmöglich (zu sagen):
‚Möge dieses Gefühl derart sein. Möge dieses Gefühl nicht derart sein.’
„Die Wahrnehmung ist Nicht-Selbst. Wenn die Wahrnehmung das Selbst wäre, würde die Wahrnehmung nicht zu Gebrechen führen. Es wäre bezüglich der Wahrnehmung möglich (zu sagen):
‚Möge diese Wahrnehmung derart sein. Möge diese Wahrnehmung nicht derart sein.’ Da jedoch die Wahrnehmung Nicht-Selbst ist, führt die Wahrnehmung zu Gebrechen. Und es ist bezüglich der Wahrnehmung unmöglich (zu sagen):
‚Möge diese Wahrnehmung derart sein. Möge diese Wahrnehmung nicht derart sein.’
„Die Gebilde (sankhāra) sind Nicht-Selbst. Wenn die Gebilde das Selbst wären, würden die Gebilde nicht zu Gebrechen führen. Es wäre bezüglich der Gebilde möglich (zu sagen):
‚Mögen diese Gebilde derart sein. Mögen diese Gebilde nicht derart sein.’ Da jedoch die Gebilde Nicht-Selbst sind, führen die Gebilde zu Gebrechen. Und es ist bezüglich der Gebilde unmöglich (zu sagen):
‚Mögen diese Gebilde derart sein. Mögen diese Gebilde nicht derart sein.’
„Die Bewusstheit (viññana) ist Nicht-Selbst. Wenn die Bewusstheit das Selbst wäre, würde die Bewusstheit nicht zu Gebrechen führen. Es wäre bezüglich der Bewusstheit möglich (zu sagen):
‚Möge diese Bewusstheit derart sein. Möge diese Bewusstheit nicht derart sein.’ Da jedoch die Bewusstheit Nicht-Selbst ist, führt die Bewusstheit zu Gebrechen. Und es ist bezüglich der Bewusstheit unmöglich (zu sagen):
‚Möge diese Bewusstheit derart sein. Möge diese Bewusstheit nicht derart sein.’
„Was denkt ihr, Mönche?
Ist Form beständig oder unbeständig (anicca)?"
„Unbeständig, Herr."
„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress (dukkha)?“
„Voll Stress, Herr."
„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:
‚Dies ist mein. Dies ist mein Selbst. Das bin ich?’“
„Nein, Herr."
Ist Gefühl beständig oder unbeständig?"
„Unbeständig, Herr."
„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“
„Voll Stress, Herr."
„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:
‚Dies ist mein. Dies ist mein Selbst. Das bin ich?’“
„Nein, Herr."
Ist Wahrnehmung beständig oder unbeständig?"
„Unbeständig, Herr."
„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“
„Voll Stress, Herr."
„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:
‚Dies ist mein. Dies ist mein Selbst. Das bin ich?’“
„Nein, Herr."
Sind Gebilde beständig oder unbeständig?"
„Unbeständig, Herr."
„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“
„Voll Stress, Herr."
„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:
‚Dies ist mein. Dies ist mein Selbst. Das bin ich?’“
„Nein, Herr."
Ist Bewusstheit beständig oder unbeständig?"
„Unbeständig, Herr."
„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“
„Voll Stress, Herr."
„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:
‚Dies ist mein. Dies ist mein Selbst. Das bin ich?’“
„Nein, Herr."
„Somit, Mönche, ist welche Form auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Form, wie sie geworden ist (yathābhūtam), mit rechter Erkenntnis zu sehen:
‚Dies ist nicht mein. Dies ist nicht mein Selbst. Das bin nicht ich.’
„Somit ist welches Gefühl auch immer, vergangenes, zukünftiges oder gegenwärtiges; inneres oder äußeres, grobes oder feines, gewöhnliches oder erhabenes, fernes oder nahes, ist jedes Gefühl, wie es geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:
‚Dies ist nicht mein. Dies ist nicht mein Selbst. Das bin nicht ich.’
„Somit ist welche Wahrnehmung auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Wahrnehmung, wie sie geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:
‚Dies ist nicht mein. Dies ist nicht mein Selbst. Das bin nicht ich.’
„Somit sind welche Gebilde auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, sind jede Gebilde, wie sie geworden sind, mit rechter Erkenntnis zu sehen:
‚Dies ist nicht mein. Dies ist nicht mein Selbst. Das bin nicht ich.’
„Somit ist welche Bewusstheit auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Bewusstheit, wie sie geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:
‚Dies ist nicht mein. Dies ist nicht mein Selbst. Das bin nicht ich.’
„So sehend, wird ein gut unterwiesener Schüler der Edlen hinsichtlich der Form ernüchtert, hinsichtlich des Gefühls ernüchtert, hinsichtlich der Wahrnehmung ernüchtert, hinsichtlich der Gebilde ernüchtert, hinsichtlich der Bewusstheit ernüchtert. Ernüchtert, wird er leidenschaftslos. Durch Leidenschaftslosigkeit wird er vollends befreit. Mit der vollen Befreiung kommt die Kenntnis auf ‚vollends befreit’. Er erkennt:
‚Die Geburt ist beendet, das heilige Leben erfüllt, die Aufgabe erledigt. Es gibt nichts weiteres um dieser Welt willen.’“
So sprach der Erhabene. Entzückt, freuten sich die Mönche an den Worten des Erhabenen.
Und während diese Erläuterung gegeben wurde, wurden die Herzen der Gruppe der fünf Mönche aufgrund von Nicht-Anhaften (Nicht-Ernährt-Werden) vollends von Ausströmungen (āsava) befreit.
60 An Mahali
Ich habe gehört, dass bei einer Gelegenheit sich der Erhabene in der Nähe von Vesali im Großen Wald in der Giebeldachhalle aufhielt.
Dann begab sich Mahali, der Licchaver, zum Erhabenen. Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite. Als er da saß, sprach er zum Erhabenen:
„Purana Kassapa sagt:
,Es gibt keinen Grund, keine erforderliche Bedingung für die Befleckung von Wesen. Wesen werden ohne Grund, ohne erforderliche Bedingung befleckt.
Es gibt keinen Grund, keine erforderliche Bedingung für die Läuterung von Wesen. Wesen werden ohne Grund, ohne erforderliche Bedingung geläutert.“ (1) Was meint der Erhabene dazu?'
„Mahali, es gibt einen Grund, eine erforderliche Bedingung für die Befleckung von Wesen. Wesen werden mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung befleckt.
Es gibt einen Grund, eine erforderliche Bedingung für die Läuterung von Wesen. Wesen werden mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung geläutert."
„Und was, Herr, ist der Grund, was die erforderliche Bedingung für die Befleckung von Wesen? Wie werden Wesen mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung befleckt?"
„Mahali, wenn Form ausschließlich stressvoll (dukkha) wäre - von Stress begleitet, nur von Stress und nicht von Wohlgefühl durchdrungen (befallen) - wären Wesen nicht von Form betört.
Da jedoch Form auch angenehm ist - von Wohlgefühl begleitet, von Wohlgefühl und nicht von Stress ergriffen - sind Wesen von Form betört. Durch Betörtheit werden sie gefesselt. Durch Fesselung werden sie befleckt.
Dies ist der Grund, die erforderliche Bedingung für die Befleckung von Wesen. Und auf diese Weise werden Wesen mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung befleckt.
„Wenn Gefühl ausschließlich stressvoll wäre - von Stress begleitet, nur von Stress und nicht von Wohlgefühl durchdrungen - wären Wesen nicht von Gefühl betört.
Da jedoch Gefühl auch angenehm ist - von Wohlgefühl begleitet, von Wohlgefühl und nicht von Stress durchdrungen - sind Wesen von Gefühl betört. Durch Betörtheit werden sie gefesselt. Durch Fesselung werden sie befleckt.
Dies ist der Grund, die erforderliche Bedingung für die Befleckung von Wesen. Und auf diese Weise werden Wesen mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung befleckt.
„Wenn die Wahrnehmung ausschließlich stressvoll wäre - von Stress begleitet, nur von Stress und nicht von Wohlgefühl durchdrungen - wären Wesen nicht von Wahrnehmung betört.
Da jedoch Wahrnehmung auch angenehm ist - von Wohlgefühl begleitet, von Wohlgefühl und nicht von Stress durchdrungen - sind Wesen von Wahrnehmung betört. Durch Betörtheit werden sie gefesselt. Durch Fesselung werden sie befleckt.
Dies ist der Grund, die erforderliche Bedingung für die Befleckung von Wesen. Und auf diese Weise werden Wesen mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung befleckt.
„Wenn Gebilde (sankhāra) ausschließlich stressvoll wären - von Stress begleitet, nur von Stress und nicht von Wohlgefühl durchdrungen - wären Wesen nicht von Gebilden betört.
Da jedoch Gebilde auch angenehm sind - von Wohlgefühl begleitet, von Wohlgefühl und nicht von Stress durchdrungen - sind Wesen von Gebilden betört. Durch Betörtheit werden sie gefesselt. Durch Fesselung werden sie befleckt.
Dies ist der Grund, die erforderliche Bedingung für die Befleckung von Wesen. Und auf diese Weise werden Wesen mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung befleckt.
„Wenn Bewusstheit (viññana) ausschließlich stressvoll wäre - von Stress begleitet, nur von Stress und nicht von Wohlgefühl durchdrungen - wären Wesen nicht von Bewusstheit betört.
Da jedoch Bewusstheit auch angenehm ist - von Wohlgefühl begleitet, von Wohlgefühl und nicht von Stress durchdrungen - sind Wesen von Bewusstheit betört. Durch Betörtheit werden sie gefesselt. Durch Fesselung werden sie befleckt.
Dies ist der Grund, die erforderliche Bedingung für die Befleckung von Wesen. Und auf diese Weise werden Wesen mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung befleckt.“
„Und was, Herr, ist der Grund, was die erforderliche Bedingung für die Läuterung von Wesen? Wie werden Wesen mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung geläutert?"
„Mahali, wenn Form ausschließlich angenehm wäre - von Wohlgefühl begleitet, nur von Wohlgefühl und nicht von Stress durchdrungen - würden Wesen nicht in Hinsicht auf Form ernüchtert werden.
Da jedoch Form auch stressvoll ist - von Stress begleitet, von Stress und nicht von Wohlgefühl durchdrungen - werden Wesen in Hinsicht auf Form ernüchtert. Durch Ernüchterung werden sie leidenschaftslos. Durch Leidenschaftslosigkeit werden sie geläutert.
Dies ist der Grund, die erforderliche Bedingung für die Läuterung von Wesen. Und auf diese Weise werden Wesen mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung geläutert.
„Wenn Gefühl ausschließlich angenehm wäre - von Wohlgefühl begleitet, nur von Wohlgefühl und nicht von Stress durchdrungen - würden Wesen nicht in Hinsicht auf Gefühl ernüchtert werden.
Da jedoch Gefühl auch stressvoll ist - von Stress begleitet, von Stress und nicht von Wohlgefühl durchdrungen - werden Wesen in Hinsicht auf Gefühl ernüchtert. Durch Ernüchterung werden sie leidenschaftslos. Durch Leidenschaftslosigkeit werden sie geläutert.
Dies ist der Grund, die erforderliche Bedingung für die Läuterung von Wesen. Und auf diese Weise werden Wesen mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung geläutert.
„Wenn Wahrnehmung ausschließlich angenehm wäre - von Wohlgefühl begleitet, nur von Wohlgefühl und nicht von Stress durchdrungen - würden Wesen nicht in Hinsicht auf Wahrnehmung ernüchtert werden.
Da jedoch Wahrnehmung auch stressvoll ist - von Stress begleitet, von Stress und nicht von Wohlgefühl durchdrungen - werden Wesen in Hinsicht auf Wahrnehmung ernüchtert. Durch Ernüchterung werden sie leidenschaftslos. Durch Leidenschaftslosigkeit werden sie geläutert.
Dies ist der Grund, die erforderliche Bedingung für die Läuterung von Wesen. Und auf diese Weise werden Wesen mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung geläutert.
„Wenn Gebilde ausschließlich angenehm wären - von Wohlgefühl begleitet, nur von Wohlgefühl und nicht von Stress durchdrungen - würden Wesen nicht in Hinsicht auf Gebilde ernüchtert werden.
Da jedoch Gebilde auch stressvoll sind - von Stress begleitet, von Stress und nicht von Wohlgefühl durchdrungen - werden Wesen in Hinsicht auf Gebilde ernüchtert. Durch Ernüchterung werden sie leidenschaftslos. Durch Leidenschaftslosigkeit werden sie geläutert.
Dies ist der Grund, die erforderliche Bedingung für die Läuterung von Wesen. Und auf diese Weise werden Wesen mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung geläutert.
„Wenn Bewusstheit ausschließlich angenehm wäre - von Wohlgefühl begleitet, nur von Wohlgefühl und nicht von Stress durchdrungen - würden Wesen nicht in Hinsicht auf Bewusstheit ernüchtert werden.
Da jedoch Bewusstheit auch stressvoll ist - von Stress begleitet, von Stress und nicht von Wohlgefühl durchdrungen - werden Wesen in Hinsicht auf Bewusstheit ernüchtert. Durch Ernüchterung werden sie leidenschaftslos. Durch Leidenschaftslosigkeit werden sie geläutert.
Dies ist der Grund, die erforderliche Bedingung für die Läuterung von Wesen. Und auf diese Weise werden Wesen mit einem Grund, mit einer erforderliche Bedingung geläutert.“
Anmerkungen
(1) DN2 schreibt diese Ansicht Makkhali Gosäla zu und die Ansicht des Nicht-Handelns Purana Kassapa zu.
22 Khandha-samyutta — Die Anhäufungen des Anhaftens
79 Verspeist
In Savatthi.
„Mönche, jeder Asket oder Brahmane, der sich seiner mannigfaltigen vergangenen Leben entsinnt, entsinnt sich der fünf Anhäufungen des Anhaftens (upādāna khandha) oder einer bestimmten davon. Welche fünf?
„Wenn man sich entsinnt:
‚Ich besaß solch eine Form in der Vergangenheit’, entsinnt man sich nur der Form.
Oder man sich entsinnt:
‚Ich besaß solch ein Gefühl in der Vergangenheit’, entsinnt man sich nur des Gefühls.
Oder man sich entsinnt:
‚Ich besaß solch eine Wahrnehmung in der Vergangenheit’, entsinnt man sich nur der Wahrnehmung.
Oder man sich entsinnt:
‚Ich besaß solche Gebilde (sankhāra) in der Vergangenheit’, entsinnt man sich nur der Gebilde.
Oder man sich entsinnt:
‚Ich besaß solch eine Bewusstheit (viññana) in der Vergangenheit’, entsinnt man sich nur der Bewusstheit.
„Und warum nennt man sie Form? (1)
Weil sie geplagt wird (2), heißt es folglich Form. Von was geplagt? Von Kälte, Hitze, Hunger und Durst, vom Berühren von Fliegen, Mücken, Wind, Sonne und Reptilien.
Weil sie geplagt wird, heißt es folglich Form.
„Und warum nennt man es Gefühl?
Weil es fühlt, heißt es folglich Gefühl. Was fühlt es? Es fühlt Wohlgefühl, es fühlt Unwohlgefühl, es fühlt weder-Wohlgefühl-noch-Unwohlgefühl.
Weil es fühlt, heißt es folglich Gefühl.
„Und warum nennt man sie Wahrnehmung?
Weil sie wahrnimmt, heißt es folglich Wahrnehmung. Was nimmt sie wahr? Sie nimmt blau wahr, sie nimmt gelb wahr, sie nimmt rot wahr, sie nimmt weiß es wahr.
Weil sie wahrnimmt, heißt es folglich Wahrnehmung.
„Und warum nennt man sie Gebilde?
Weil sie gebildete Dinge bilden, heißt es folglich Gebilde. Was für gebildete Dinge bilden sie?
Um der Form als solche willen bilden sie Form als ein gebildetes Ding.
Um des Gefühls als solches willen bilden sie Gefühl als ein gebildetes Ding.
Um der Wahrnehmung als solche willen bilden sie Wahrnehmung- als ein gebildetes Ding.
Um der Gebilde also solche willen bilden sie Gebilde als ein gebildetes Ding.
Um der Bewusstheit als solche willen bilden sie Bewusstheit als ein gebildetes Ding.
Weil sie gebildete Dinge bilden, heißt es folglich Gebilde. (3)
„Und warum nennt man sie Bewusstheit?
Weil sie erkennt, heißt es folglich Bewusstheit. Was erkennt sie? Sie erkennt was sauer, bitter, scharf, süß, alkalisch, nicht alkalisch, salzig und nicht salzig ist.
Weil sie erkennt, heißt es folglich Bewusstheit.
„Somit denkt ein unterwiesener Schüler der Edlen auf diese Weise nach:
‚Ich werde jetzt von Form verspeist. Auch in der Vergangenheit wurde ich schon von Form verspeist in der gleichen Art und Weise, wie ich jetzt von gegenwärtiger Form verspeist werde. Und wenn ich mich an zukünftiger Form entzücke, dann werde ich in der Zukunft von Form verspeist werden in der gleichen Art und Weise, wie ich jetzt von gegenwärtiger Form verspeist werde.’
Wenn er auf diese Weise nachgedacht hat, wird er gleichgültig gegenüber vergangener Form, entzückt sich nicht an zukünftiger Form und übt sich um der Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit und Beendigung hinsichtlich gegenwärtiger Form willen.
„(Er denkt sich:)
‚Ich werde jetzt von Gefühl verspeist. Auch in der Vergangenheit wurde ich schon von Gefühl verspeist in der gleichen Art und Weise, wie ich jetzt von gegenwärtigem Gefühl verspeist werde. Und wenn ich mich an zukünftigem Gefühl entzücke, dann werde ich in der Zukunft von Gefühl verspeist werden in der gleichen Art und Weise, wie ich jetzt von gegenwärtigem Gefühl verspeist werde.’
Wenn er auf diese Weise nachgedacht hat, wird er gleichgültig gegenüber vergangenem Gefühl, entzückt sich nicht an zukünftigem Gefühl und übt sich um der Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit und Beendigung hinsichtlich gegenwärtiges Gefühls willen.
„(Er denkt sich:)
‚Ich werde jetzt von Wahrnehmung verspeist. Auch in der Vergangenheit wurde ich schon von Wahrnehmung verspeist in der gleichen Art und Weise, wie ich jetzt von gegenwärtiger Wahrnehmung verspeist werde. Und wenn ich mich an zukünftiger Wahrnehmung entzücke, dann werde ich in der Zukunft von Wahrnehmung verspeist werden in der gleichen Art und Weise, wie ich jetzt von gegenwärtiger Wahrnehmung verspeist werde.’
Wenn er auf diese Weise nachgedacht hat, wird er gleichgültig gegenüber vergangener Wahrnehmung, entzückt sich nicht an zukünftiger Wahrnehmung und übt sich um der Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit und Beendigung hinsichtlich gegenwärtiger Wahrnehmung willen.
„(Er denkt sich:)
‚Ich werde jetzt von Gebilden verspeist. Auch in der Vergangenheit wurde ich schon von Gebilden verspeist in der gleichen Art und Weise, wie ich jetzt von gegenwärtiger Gebilden verspeist werde. Und wenn ich mich an zukünftigen Gebilden entzücke, dann werde ich in der Zukunft von Gebilden verspeist werden in der gleichen Art und Weise, wie ich jetzt von gegenwärtigen Gebilden erspeist werde.’
Wenn er auf diese Weise nachgedacht hat, wird er gleichgültig gegenüber vergangener Gebilden, entzückt sich nicht an zukünftiger Gebilden und übt sich um der Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit und Beendigung hinsichtlich gegenwärtiger Gebilden willen.
„(Er denkt sich:)
‚Ich werde jetzt von Bewusstheit verspeist. Auch in der Vergangenheit wurde ich schon von Bewusstheit verspeist in der gleichen Art und Weise, wie ich jetzt von gegenwärtiger Bewusstheit verspeist werde. Und wenn ich mich an zukünftiger Bewusstheit entzücke, dann werde ich in der Zukunft von Bewusstheit verspeist werden in der gleichen Art und Weise, wie ich jetzt von gegenwärtiger Bewusstheit verspeist werde.’
Wenn er auf diese Weise nachgedacht hat, wird er gleichgültig gegenüber vergangener Bewusstheit, entzückt sich nicht an zukünftiger Bewusstheit und übt sich um der Ernüchterung, Leidenschaftslosigkeit und Beendigung hinsichtlich gegenwärtiger Bewusstheit willen.
„Nun was denkt ihr, Mönche?
Ist Form beständig oder unbeständig (anicca)?"
„Unbeständig, Herr."
„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress (dukkha)?“
„Voll Stress, Herr."
„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:
‚Dies ist mein. Dies ist mein Selbst. Das bin ich?’“
„Nein, Herr."
„Ist Gefühl beständig oder unbeständig?"
„Unbeständig, Herr."
„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“
„Voll Stress, Herr."
„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:
‚Dies ist mein. Dies ist mein Selbst. Das bin ich?’“
„Nein, Herr."
„Ist Wahrnehmung beständig oder unbeständig?"
„Unbeständig, Herr."
„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“
„Voll Stress, Herr."
„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:
‚Dies ist mein. Dies ist mein Selbst. Das bin ich?’“
„Nein, Herr."
„Sind Gebilde beständig oder unbeständig?"
„Unbeständig, Herr."
„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“
„Voll Stress, Herr."
„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:
‚Dies ist mein. Dies ist mein Selbst. Das bin ich?’“
„Nein, Herr."
„Ist Bewusstheit beständig oder unbeständig?"
„Unbeständig, Herr."
„Und ist das Unbeständige voll Wohlgefühl oder voll Stress?“
„Voll Stress, Herr."
„Und ist es angebracht, das Unbeständige, Stressvolle, dem Wandel Unterworfene so zu betrachten:
‚Dies ist mein. Dies ist mein Selbst. Das bin ich?’“
„Nein, Herr."
„Somit, Mönche, ist welche Form auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Form, wie sie geworden ist (yathābhūtam), mit rechter Erkenntnis zu sehen:
‚Dies ist nicht mein. Dies ist nicht mein Selbst. Das bin nicht ich.’
„Somit ist welches Gefühl auch immer, vergangenes, zukünftiges oder gegenwärtiges; inneres oder äußeres, grobes oder feines, gewöhnliches oder erhabenes, fernes oder nahes, ist jedes Gefühl, wie es geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:
‚Dies ist nicht mein. Dies ist nicht mein Selbst. Das bin nicht ich.’
„Somit ist welche Wahrnehmung auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Wahrnehmung, wie sie geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:
‚Dies ist nicht mein. Dies ist nicht mein Selbst. Das bin nicht ich.’
„Somit sind welche Gebilde auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, sind jede Gebilde, wie sie geworden sind, mit rechter Erkenntnis zu sehen:
‚Dies ist nicht mein. Dies ist nicht mein Selbst. Das bin nicht ich.’
„Somit ist welche Bewusstheit auch immer, vergangene, zukünftige oder gegenwärtige; innere oder äußere, grobe oder feine, gewöhnliche oder erhabene, ferne oder nahe, ist jede Bewusstheit, wie sie geworden ist, mit rechter Erkenntnis zu sehen:
‚Dies ist nicht mein. Dies ist nicht mein Selbst. Das bin nicht ich.’
„Diesen, Mönche, nennt man einen Schüler der Edlen, der niederreißt und nicht aufbaut, der aufgibt und nicht anhaftet, der verwirft und nicht befreundet, der vernichtet und nicht anhäuft.
„Und was reißt er nieder und baut es nicht auf?
Er reißt Form nieder und baut sie nicht auf.
Er reißt Gefühl nieder und baut es nicht auf.
Er reißt Wahrnehmung nieder und baut sie nicht auf.
Er reißt Gebilde nieder und baut sie nicht auf.
Er reißt Bewusstheit nieder und baut sie nicht auf.
„Und was gibt er auf und haftet nicht daran?
Er gibt Form auf und haftet nicht daran.
Er gibt Gefühl auf und haftet nicht daran.
Er gibt Wahrnehmung auf und haftet nicht daran.
Er gibt Gebilde auf und haftet nicht daran.
Er gibt Bewusstheit auf und haftet nicht daran.
„Und was verwirft er und es befreundet nicht?
Er verwirft Form und befreundet sie nicht.
Er verwirft Gefühl und befreundet es nicht.
Er verwirft Wahrnehmung und befreundet sie nicht.
Er verwirft Gebilde und befreundet sie nicht.
Er verwirft Bewusstheit und befreundet sie nicht.
„Und was vernichtet er und häuft es nicht an?
Er vernichtet Form und häuft sie nicht an.
Er vernichtet Gefühl und häuft es nicht an.
Er vernichtet Wahrnehmung und häuft sie nicht an.
Er vernichtet Gebilde und häuft sie nicht an.
Er vernichtet Bewusstheit und häuft sie nicht an.
„So sehend, wird ein gut unterwiesener Schüler der Edlen hinsichtlich der Form ernüchtert, hinsichtlich des Gefühls ernüchtert, hinsichtlich der Wahrnehmung ernüchtert, hinsichtlich der Gebilde ernüchtert, hinsichtlich der Bewusstheit ernüchtert. Ernüchtert, wird er leidenschaftslos. Durch Leidenschaftslosigkeit wird er vollends befreit. Mit der vollen Befreiung kommt die Kenntnis auf ‚vollends befreit’. Er erkennt:
‚Die Geburt ist beendet, das heilige Leben erfüllt, die Aufgabe erledigt. Es gibt nichts weiteres um dieser Welt willen.’
„Diesen, Mönche, nennt man einen Schüler der Edlen, der weder aufbaut noch niederreißt, sondern nach dem Niederreißen steht, der weder anhaftet noch aufgibt, sondern nach dem Aufgeben steht, der weder befreundet noch verwirft, sondern nach dem Verwerfen steht, der weder anhäuft, noch vernichtet, sondern nach dem Vernichten steht.
„Und was baut er nicht auf noch reißt er nieder, sondern steht nach dem Niederreißen?
Er baut Form nicht auf noch reißt er sie nieder, sondern steht nach ihrem Niederreißen.
Er baut Gefühl nicht auf noch reißt er es nieder, sondern steht nach seinem Niederreißen.
Er baut Wahrnehmung nicht auf noch reißt er sie nieder, sondern steht nach ihrem Niederreißen.
Er baut Gebilde nicht auf noch reißt er sie nieder, sondern steht nach ihrem Niederreißen.
Er baut Bewusstheit auf noch reißt er sie nieder, sondern steht nach ihrem Niederreißen.
„Und an was haftet er nicht noch gibt er es auf, sondern steht nach dem Aufgeben?
Er haftet nicht an Form noch gibt er sie auf, sondern steht nach ihrem Aufgeben.
Er haftet nicht an Gefühl noch gibt er es auf, sondern steht nach seinem Aufgeben.
Er haftet nicht an Wahrnehmung noch gibt er sie auf, sondern steht nach ihrem Aufgeben.
Er haftet nicht an Gebilde noch gibt er sie auf, sondern steht nach ihrem Aufgeben.
Er haftet nicht an Bewusstheit noch gibt er sie auf, sondern steht nach ihrem Aufgeben.
„Und was befreundet er nicht noch verwirft es, sondern steht nach dem Verwerfen?
Er befreundet Form nicht noch verwirft er sie, sondern steht nach ihrem Verwerfen.
Er befreundet Gefühl nicht noch verwirft er es, sondern steht nach seinem Verwerfen.
Er befreundet nicht Wahrnehmung nicht noch verwirft er sie, sondern steht nach ihrem Verwerfen.
Er befreundet Gebilde noch nicht verwirft er sie, sondern steht nach ihrem Verwerfen.
Er befreundet Bewusstheit nicht noch verwirft er sie, sondern steht nach ihrem Verwerfen.
„Und was häuft er weder an, noch vernichtet es, sondern steht nach ihrem Vernichten.?
Er häuft Form nicht an noch vernichtet er sie, sondern steht nach ihrem Vernichten.
Er häuft Gefühl nicht an noch vernichtet er es, sondern steht nach ihrem Vernichten.
Er häuft Wahrnehmung nicht an noch vernichtet er sie, sondern steht nach ihrem Vernichten.
Er häuft Gebilde nicht an noch vernichtet er sie, sondern steht nach ihrem Vernichten.
Er häuft Bewusstheit nicht an noch vernichtet er sie, sondern steht nach ihrem Vernichten.
„Und dem Mönch, dessen Geist auf diese Weise befreit ist, huldigen die Götter, zusammen mit Indra, den Brahmas und Pajapati sogar aus der Ferne:
„Hochachtung dir reinrassiger Mensch.
Hochachtung dir unübertrefflicher Mensch -
dir, von dem wir nicht einmal wissen,
worauf beruhend
du vertiefst bist.“
Anmerkungen
(1) Rupa
(2) Ruppati
(3) Dieser Absatz legt nahe, dass es ein Potential für jede der Anhäufungen (Form als solche oder Form-heit, Gefühl als solches oder Gefühl-heit, Wahrnehmung als solche oder Wahrnehmungs-schaft, Gebilde als solche oder Gebilde-schaft, Bewusstheit als solche oder Bewusstheits-schaft) gibt, um in erkennbare Anhäufungen durch den Prozess des Bildens überzugehen. MN109, note 2.