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16 Kassapa-samyutta  —  Der Ehrwürdige Maha Kassapa   

SN 16.5 Jinna Sutta

 

SN 16.13 Saddhammapatirupaka Sutta  - Eine Fälschung des Wahren Dhamma 

16.13

13 Eine Fälschung des Wahren Dhamma

 

Bei einer Gelegenheit hielt sich der Erhabene in der Nähe von Savatthi im Jeta Hain, Anathapindikas Kloster, auf.  

Dann begab sich der ehrwürdige Maha Kassapa zum Erhabenen.  Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite.  Als er da saß, sprach er zum Erhabenen:

„Was ist der Grund, Herr, was ist die Bedingung, warum es zuvor weniger Schulungsregeln gab und sich dennoch mehr Mönche in der endgültigen Gewissheit begründeten, wohingegen es jetzt mehr Schulungsregeln gibt und sich dennoch weniger Mönche in der endgültigen Gewissheit begründen?"

 

„Genauso ist es, Kassapa.  Wenn Wesen sich negativ entwickeln und das wahre Dhamma verschwindet, gibt es mehr Schulungsregeln und weniger Mönche begründen sich in der endgültigen Gewissheit.

Es gibt kein Verschwinden des wahren Dhamma, so lange keine Fälschung des wahren Dhamma in der Welt entstanden ist.  Wenn jedoch eine Fälschung des wahren Dhamma in der Welt entstanden ist, gibt es ein Verschwinden des wahren Dhamma.

Gleichwie es kein Verschwinden von Gold gibt, solange kein gefälschtes Gold in der entstandenen Welt ist, und es jedoch das Verschwinden von Gold gibt, wenn gefälschtes Gold in der Welt entstanden sind,

gleich so gibt es kein Verschwinden des wahren Dhamma, so lange keine Fälschung des wahren Dhamma in der Welt entstanden ist.  Wenn jedoch eine Fälschung des wahren Dhamma in der Welt entstanden ist, gibt es ein Verschwinden des wahren Dhamma. (1)

 

„Nicht das Erdelement lässt das wahre Dhamma verschwinden.  Nicht das Wasserelement lässt das wahre Dhamma verschwinden.  Nicht das das Feuerelement lässt das wahre Dhamma verschwinden.  Nicht das Windelement lässt das wahre Dhamma verschwinden. (2) 

Sondern wertlose Menschen, die genau hier (in der Sangha) entstehen, lassen das wahre Dhamma verschwinden. Das wahre Dhamma verschwindet nicht, auf die gleiche Weise wie ein sinkendes Boot, auf einmal.

 

„Diese fünf nach unten führenden Dinge führen zur Verwirrung und dem Verschwinden des wahren Dhamma. Welche fünf?

Es gibt den Fall, in dem die Mönche, die Nonnen, die Laienanhänger und die Laienanhängerinnen ohne Achtung und ohne Ehrerbietung für den Lehrer leben.

Sie leben ohne Achtung und ohne Ehrerbietung für das Dhamma.

Sie leben ohne Achtung und ohne Ehrerbietung für die Sangha.

Sie leben ohne Achtung und ohne Ehrerbietung für die Schulung.

Sie leben ohne Achtung, ohne Ehrerbietung für die Geistessammlung.

Dies sind die fünf nach unten führenden Dinge, welche zu der Verwirrung und dem Verschwinden des wahren Dhamma führen.

 

Diese fünf Dinge jedoch führen zur Beständigkeit, der Nicht-Verwirrung und dem Nicht-Verschwinden des wahren Dhamma.  Welche fünf?

Es gibt den Fall, in dem die Mönche, die Nonnen, die Laienanhänger und die Laienanhängerinnen, mit Achtung und mit Ehrerbietung für den Lehrer leben.

Sie leben mit Achtung und mit Ehrerbietung für das Dhamma.

Sie leben mit Achtung und mit Ehrerbietung für die Sangha.

Sie leben mit Achtung und mit Ehrerbietung für die Schulung.

Sie leben mit Achtung und mit Ehrerbietung für die Geistessammlung.

Dies sind die fünf Dinge, welche zur Beständigkeit, der Nicht-Verwirrung und dem Nicht-Verschwinden des wahren Dhamma führen.“

 

 

Anmerkungen

 

(1)  Natürlich geht das Gold nicht zu Ende, bloß weil es gefälschtes Gold gibt, sondern es wird nicht mehr genutzt: Die Leute finden, dass gefälschtes Gold einfacher zu benutzen ist.

Eine weitere Folgerung dieser Äußerung ist vielleicht, dass so lange es nur echtes Gold gibt, die Menschen nicht an seiner Echtheit zweifeln.  Wenn es sowohl echtes als auch gefälschtes Gold gibt, wird Zweifel aufkommen, welches echt ist - alles Gold wird fragwürdig - und die Menschen werden am Ende jenes benutzen, welches einfacher oder nach ihrer Wahl ist.

 

(2)  Der springende Punkt hier ist, dass das wahre Dhamma nicht durch Naturkatastrophen, wie Erdrutsche, Ãœberschwemmungen, Brände oder Stürme verloren gehen wird.  Für eine Darstellung, wie die Menschen in der Zeit des Buddhas die Naturereignisse bezüglich der vier Elemente verstanden haben, siehe MN28.

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