11 Die Sieben Eigenheiten

 

In Savatthi.

„Mönche, gibt es diese sieben Eigenheiten.  Welche sieben?

Die Lichteigenheit, die Schönheitseigenheit (1), die Eigenheit der Dimension der Raumunendlichkeit, die Eigenheit der Dimension der Bewusstseinsunendlichkeit, die Eigenheit der Dimension des Nichts, die Eigenheit der Dimension der weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung, die Eigenheit der Beendigung von Gefühl und Wahrnehmung.

Diese sind die sieben Eigenheiten."

Nach diesen Worten richtete sich ein gewisser Mönch an den Erhabenen:

„Herr, hinsichtlich der Lichteigenheit, der Schönheitseigenheit, der Eigenheit der Dimension der Raumunendlichkeit, der Eigenheit der Dimension der Bewusstseinsunendlichkeit, der Eigenheit der Dimension des Nichts, der Eigenheit der Dimension von ‚weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung‘, der Eigenheit der Beendigung von Gefühl und Wahrnehmung:

Worauf begründet sind diese Eigenheiten zu erkennen?"

„Mönch, die Lichteigenheit ist auf der Dunkelheit begründet zu erkennen.

Die Schönheitseigenheit auf dem Unschönen begründet zu erkennen.

Die Eigenheit der Dimension der Raumunendlichkeit ist auf Form begründet zu erkennen .

Die Eigenheit der Dimension der Bewusstseinsunendlichkeit ist auf der Dimension der Raumunendlichkeit begründet zu erkennen.

Die Eigenheit der Dimension des Nichts ist auf der Dimension der Bewusstseinsunendlichkeit begründet zu erkennen.

Die Eigenheit der Dimension von weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung ist auf der Dimension des Nichts begründet zu erkennen.

Die Eigenheit der Beendigung von Gefühl und Wahrnehmung ist auf der Dimension der weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung begründet zu erkennen."

„Aber, Herr, hinsichtlich der Lichteigenheit, der Schönheitseigenheit, der Eigenheit der Dimension der Raumunendlichkeit, der Eigenheit der Dimension der Bewusstseinsunendlichkeit, der Eigenheit der Dimension des Nichts, der Eigenheit der Dimension von weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung, der Eigenheit der Beendigung von Gefühl und Wahrnehmung:

Wie ist die Erreichung dieser Eigenheiten zu erlangen?"

„Mönch, die Lichteigenheit, die Schönheitseigenheit, die Eigenheit der Dimension der Raumunendlichkeit, die Eigenheit der Dimension der Bewusstseinsunendlichkeit, die Eigenheit der Dimension des Nichts:

Diese Eigenheiten sind als Wahrnehmungs-Erreichungen zu erlangen. (2)

Die Eigenheit der Dimension von weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung ist als Erreichung des Rests der Gebilde (sankhāra) zu erlangen.

Die Eigenheit der Beendigung von Gefühl und Wahrnehmung ist als Beendigungs-Erreichung zu erlangen." (3)

 

Anmerkungen

(1)  Die Eigenheit der Schönheit bezieht sich auf eine meditative Erreichung.  Hier wird es als eine zweite Stufe in der Geistessammlungs-Praxis beschrieben, die nicht eindeutig den vier Jhana zugeordnet werden kann, obwohl es in etwa dem vierten Jhana entsprechen mag.

In DN 15 und MN 137 wird es als eine dritte Stufe in der Geistessammlungs-Praxis beschrieben.  In den Worten von DN 15:

 

„Besessen von Form, sieht man Formen.  Dies ist die erste Befreiung.  

Form nicht innerlich wahrnehmend, sieht man Formen äußerlich . Dies ist die zweite Befreiung.

Man ist nur in die Schöne vertieft.  Dies ist die dritte Befreiung."

(2)  Dies bedeutet, dies diese Stufen der Geistessammlung darauf beruhen, eine besondere Wahrnehmung (geistige Kennzeichnung) im Bewusstsein au halten.  Zu diesem Punkt siehe MN 121.

(3)  AN 9.36 kommentiert die Stufen, beginnend mit der Dimension des Nichts, wie folgt:

 

„Somit, inwieweit Wahrnehmungs-Erreichungen gehen, insoweit geht das Durchdringen zur endgültigen Gewissheit.  Was diese beiden Dimensionen betrifft - die Erreichung der Dimension der Weder Wahrnehmung Noch Nicht-Wahrnehmung und die Erreichung der Beendigung von Gefühl und Wahrnehmung - da sage ich euch, dies sie recht von meditierenden Mönchen, welche geschickt im Erreichen und geschickt im Erreichen und Heraustreten sind und welche, indem sie sich auf jene stützten, erreichten und heraustraten, erklärt werden.“