Die verbundenen Reden übersetzt nach Thanissaro Bhikkhu
Samyutta Nikaya
63 Das Fleisch eines Sohnes
In Savatthi.
„Viererlei Nahrung gibt es für die Aufrechterhaltung der zum Dasein gekommenen Wesen oder für die Unterstützung jener, die auf der Suche nach einem Widergeburtsort sind. Welche vier?
„Essbares, grob oder fein; Kontakt als zweites, geistige Absicht als drittes und Bewusstheit (viññana) als viertes.
„Diese sind die viererlei Nahrung für die Aufrechterhaltung der zum Dasein gekommenen Wesen oder für die Unterstützung jener, die auf der Suche nach einem Widergeburtsort sind.
„Und wie ist die Nahrung ‚Essbares’ zu betrachten?
Angenommen, ein Paar, Ehemann und Ehefrau würden durch eine Wüste reisen und nähmen nur mageren Proviant mit sich. Mit ihnen wäre ihr einziger kleiner Sohn, der ihnen lieb und angenehm wäre. Dann würde der magere Proviant des durch die Wüste reisenden Paars, aufgebraucht und wäre verbraucht. Es wäre jedoch noch ein weiteres Stück dieser Wüste zu durchqueren.
Sie dächten:
‚Unserer magerer Proviant wurde aufgebraucht und ist verbraucht. Es ist jedoch noch ein weiteres Stück dieser Wüste zu durchqueren. Was wenn wir uns diesen einzigen kleinen Sohn, der uns lieb und angenehm ist, töten und Dörr- und Trockenfleisch aus ihm machen würden? Auf diese Weise, indem wir das Fleisch unseres Sohnes äßen, kämen zumindest wir zwei heil aus dieser Wüste heraus. Ansonsten kämen wir alle drei ums Leben.’
So würden sie ihren einzigen kleinen Sohn, der ihnen lieb und angenehm wäre, töten und Dörr- und Trockenfleisch aus ihm machen. Indem sie das Fleisch ihres Sohnes äßen, kämen sie heil aus dieser Wüste heraus.
Beim Essen des Fleisches ihres einzigen kleinen Sohnes würden sie sich auf ihre Brüste schlagen und (klagen:)
‚Wohin bist du gegangen, unser einziger kleiner Sohn? Wohin bist du gegangen, unser einziger kleiner Sohn?'
„Nun, was denkt ihr, Mönche? Würde das Paar diese Nahrung spielerisch essen oder zur Berauschung oder um dick zu werden oder zur Verschönerung?“
„Nein, Herr."
„Würden sie diese Nahrung einfach nur essen, um heil aus dieser Wüste herauszukommen?"
„Ja, Herr."
„In der gleichen Weise, so sage ich euch, ist die Nahrung ‚Essbares’ zu betrachten.
Wenn die Nahrung ‚Essbares’ begriffen wird, wird die Leidenschaft für die fünf Saiten der Sinnlichkeit begriffen. Wenn die Leidenschaft für die fünf Saiten der Sinnlichkeit begriffen wird, gibt es keine Fessel, durch die gefesselt ein Schüler der Edlen wieder in diese Welt zurückkehren würde.
„Und wie ist die Nahrung ‚Kontakt’ zu betrachten?
Angenommen eine Kuh mit zerschundener Haut stände an eine Wand gelehnt und in der Wand lebende Geschöpfe würden an ihr kauen.
Stände sie an einen Baum gelehnt, würden die im Baum lebenden Geschöpfe an ihr kauen.
Stände sie im Wasser, würden die im Wasser lebenden Geschöpfe an ihr kauen.
Stände sie der Luft ausgesetzt, würden die in der Luft lebenden Geschöpfe an ihr kauen.
Woran gelehnt und wo auch immer die Kuh mit zerschundener Haut stände, da würden die dort lebenden Geschöpfe an ihr kauen.
„In der gleichen Weise, so sage ich euch, ist die Nahrung ‚Kontakt’ zu betrachten.
Wenn die Nahrung ‚Kontakt’ begriffen wird, werden die drei Gefühle (1) begriffen. Wenn die drei Gefühle begriffen werden, dann, so sage ich euch, ist nichts weiter für einen Schüler der Edlen zu tun.
„Und wie ist die Nahrung ‚geistige Absicht’ zu betrachten?
Angenommen da wäre eine tiefe Grube, tiefer als Manneshöhe, voll glühender Kohle, deren Glut weder flammen noch rauchen würde, und es käme ein Mann vorbei, der das Leben lieben und den Tod hassen, sich Wohlgefühle wünschen und Wehgefühle verabscheuen würde. Und zwei starke Männer würden ihn an den Armen packen und ihn in die Grube voll glühender Kohle zerren.
Dann wäre die Absicht des Mannes, weit weg zu kommen. Dann wäre sein Wunsch, weit weg zu kommen. Dann wäre sein Bestreben, weit weg zu kommen. . Warum ist das so?
Da er wissen würde:
‚Wenn ich in diese Grube voll glühender Kohle fiele, würde ich aufgrund dieser Ursache Schmerz den Tod oder todesähnlichen Schmerz erleiden.’
„In der gleichen Weise, so sage ich euch, ist die Nahrung ‚geistige Absicht’ zu betrachten.
Wenn die Nahrung ‚geistige Absicht’ begriffen wird, werden die drei Begehrensformen (2) begriffen. Wenn die drei Begehrensformen begriffen werden, dann, so sage ich euch, ist nichts weiter für einen Schüler der Edlen zu tun.
„Und wie ist die Nahrung ‚Bewusstheit’ zu betrachten?
Angenommen man nähme einen Dieb, einen Verbrecher fest und würde ihn vor den König führen:
‚Dies ist ein Dieb, ein Verbrecher, Ihre Majestät. Verhängt über ihn welche Strafe auch immer Ihr wollt.’ Und der König spräche:
‚Geht, Männer und schießt auf ihn am Morgen mit hundert Speeren.’ So würden sie am Morgen mit hundert Speere auf ihn schießen. Dann am Mittag würde der König fragen:
‚Männer, wie steht es um diesem Mann?’
‚Er ist noch am Leben, Ihre Majestät.’
Dann spräche der König:
‚Geht, Männer und schießt auf ihn am Mittag mit hundert Speeren.’ So würden sie am Mittag mit hundert Speere auf ihn schießen. Dann am Abend würde der König fragen:
‚Männer, wie steht es um diesem Mann?’
‚Er ist noch am Leben, Ihre Majestät.’
Dann spräche der König:
‚Geht, Männer und schießt auf ihn am Abend mit hundert Speeren.’ So würden sie am Abend mit hundert Speere auf ihn schießen.
„Nun, was denkt ihr, Mönche? Würde jener Mann, der mit dreihundert Speeren am Tag beschossen würde, aufgrund dieser Ursache Schmerz und Betrübnis erfahren?’
„Selbst wenn er nur von einem Speer beschossen würde, Herr, würde er aufgrund dieser Ursache Schmerz und Betrübnis erfahren, ganz zu schweigen von dreihundert Speeren."
„In der gleichen Weise, so sage ich euch, ist die Nahrung ‚Bewusstheit’ zu betrachten.
Wenn die Nahrung ‚Bewusstheit’ begriffen wird, werden Name und Form begriffen. Wenn Name und Form begriffen werden, dann, so sage ich euch, ist nichts weiter für einen Schüler der Edlen zu tun.“
Anmerkungen
(1) Wohlgefühl, Wehgefühl oder weder Wohl- noch Wehgefühl
(2) Begehren nach sinnlichem Werden, formhaftem Werden und formlosem Werden.
61 Ununterwiesen
Ich habe gehört, dass bei einer Gelegenheit sich der Erhabene in der Nähe Savatthi im Jeta Hain, Anathapindikas Kloster, aufhielt. Dort richtete er sich an die Mönche:
„Mönche, ein ununterwiesener, herkömmlicher Mensch könnte hinsichtlich des aus den vier großen Elementen zusammengesetzten Körpers ernüchtert werden, könnte hinsichtlich dessen leidenschaftslos werden, könnte hinsichtlich dessen Befreiung gewinnen. Warum ist das so?
Da der Wachstum und die Abnahme, das Ergreifen und das Ablegen des aus den vier großen Elementen zusammengesetzten Körpers offensichtlich sind.
Deshalb könnte der ununterwiesene, herkömmliche Mensch hinsichtlich dessen ernüchtert werden, könnte leidenschaftslos werden, könnte Befreiung gewinnen.
„Was man da nun ‚Geist’, ‚Intellekt’ oder ‚Bewusstheit’ (viññana) nennt, hinsichtlich dessen ist der ununterwiesene, herkömmliche Mensch nicht imstande ernüchtert zu werden, nicht imstande leidenschaftslos zu werden, nicht imstande Befreiung zu gewinnen. Warum ist das so?
Für eine lange Zeit wurde dies vom ununterwiesenen, herkömmlichen Menschen genossen, angeeignet und ergriffen als:
‚Dies ist mein. Dies ist mein Selbst. Das bin ich.’
Deshalb ist der ununterwiesene, herkömmliche Mensch hinsichtlich dessen nicht imstande ernüchtert zu werden, nicht imstande leidenschaftslos zu werden, nicht imstande Befreiung zu gewinnen.
„Es wäre besser für den ununterwiesenen, herkömmlichen Menschen anstatt den Geist den aus den vier großen Elementen zusammengesetzten Körper für das Selbst zu halten. Warum ist das so?
Denn man sieht, wie dieser aus den vier großen Elementen zusammengesetzte Körper ein Jahr lang steht, zwei Jahre, drei, vier, fünf, zehn, zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, hundert Jahre lang oder mehr steht.
Was man da nun ‚Geist’, ‚Intellekt’ oder ‚Bewusstheit’ nennt, entsteht sei bei Nacht oder Tag ein Ding und ein anderes erlöscht.
„Gleich wie ein Affe, der sich durch eine Waldwildnis schwingt, einen Ast ergreift, ihn dann loslässt und einen anderen Zweig ergreift. Jenen dann loslässt und einen anderen Zweig ergreift. Jenen dann loslässt und einen anderen Zweig ergreift.
Gleich so entsteht, was man da nun ‚Geist’, ‚Intellekt’ oder ‚Bewusstheit’ nennt, sei es bei Nacht oder Tag, ein Ding und ein anderes erlöscht.
„Der unterwiesene Schüler der Edlen (jedoch) schenkt auf sorgsame und angemessene Weise genau hier der Entstehung in Abhängigkeit Aufmerksamkeit:
„Wenn dies ist, ist jenes.
Von dem Entstehen von diesem, kommt das Entstehen von jenem.
Wenn dies nicht ist, ist jenes nicht.
Von der Beendigung von diesem, kommt die Beendigung von jenem.
„Mit anderen Worten:
Von Unwissenheit als erforderliche Bedingung kommen Gebilde (sankhāra).
Von Gebilden als erforderliche Bedingung kommt Bewusstheit.
Von Bewusstheit als erforderliche Bedingung kommen Name und Form.
Von Name und Form als erforderliche Bedingung kommen die sechs Sinnesträger.
Von den sechs Sinnesträgern als erforderliche Bedingung kommt Kontakt.
Von Kontakt als erforderliche Bedingung kommt Gefühl.
Von Gefühl als erforderliche Bedingung kommt Begehren.
Von Begehren als erforderliche Bedingung kommt Anhaften/Ernährung.
Von Anhaften/Ernährung als erforderliche Bedingung kommt Werden.
Von Werden als erforderliche Bedingung kommt Geburt.
Aus Geburt als erforderliche Bedingung erfolgen Alterung, Tod, Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung.
Derart ist die Entstehung dieser ganzen Fülle an Stress und Leiden.
„Nun von dem restlosen Verblassen und der Beendigung genau dieser Unwissenheit kommt die Beendigung von Gebilden.
Von der Beendigung von Gebilden kommt die Beendigung von Bewusstheit.
Von der Beendigung von Bewusstheit kommt die Beendigung von Name und Form.
Von der Beendigung von Name und Form kommt die Beendigung der sechs Sinnesträger.
Von der Beendigung der sechs Sinnesträger kommt die Beendigung von Kontakt.
Von der Beendigung von Kontakt kommt die Beendigung von Gefühl.
Von der Beendigung von Gefühl kommt die Beendigung von Begehren.
Von der Beendigung von Begehren kommt die Beendigung von Anhaften/Ernährung.
Von der Beendigung von Anhaften/Ernährung kommt die Beendigung von Werden.
Von der Beendigung von Werden kommt die Beendigung von Geburt.
Durch die Beendigung von Geburt erlöschen Alterung, Tod, Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung.
Derart ist die Beendigung dieser ganzen Fülle an Stress und Leiden.
„Auf diese Weise erkennend, wird ein gut unterwiesener Schüler der Edlen hinsichtlich der Form ernüchtert, hinsichtlich des Gefühls ernüchtert, hinsichtlich der Wahrnehmung ernüchtert, hinsichtlich der Gebilde ernüchtert, hinsichtlich der Bewusstheit ernüchtert. (1) Ernüchtert, wird er leidenschaftslos. Durch Leidenschaftslosigkeit wird er vollkommen befreit. Mit der vollkommenen Befreiung kommt die Kenntnis auf, vollkommen befreit’. Er erkennt:
‚Die Geburt ist beendet, das heilige Leben erfüllt, die Aufgabe erledigt. Es gibt nichts weiteres um dieser Welt willen.’“
Anmerkungen
(1) Das Gespräch verschiebt sich hier vom Rahmen der Entstehung in Abhängigkeit zu jenem der fünf Anhäufungen. Es ist eine nützliche Übung, diese beiden Lehren in Beziehung zu bringen, und ein guter Stelle diese Übung zu beginnen wäre SN12.2.
64 Wo es Leidenschaft gibt
In Savatthi.
„Viererlei Nahrung gibt es für die Aufrechterhaltung der zum Dasein gekommenen Wesen oder für die Unterstützung jener, die auf der Suche nach einem Widergeburtsort sind. Welche vier?
„Essbares, grob oder fein; Kontakt als zweites, geistige Absicht als drittes und Bewusstheit (viññana) als viertes.
„Diese sind viererlei Nahrung für die Aufrechterhaltung der zum Dasein gekommenen Wesen oder für die Unterstützung jener, die auf der Suche nach einem Widergeburtsort sind.
„Wo es Leidenschaft, Beglückung und Begehren für die Nahrung ‚Essbares’ gibt, dort trifft Bewusstheit auf und sprießt.
Wo Bewusstheit auftrifft und sprießt, tritt Name und Form ein.
Wo Name und Form eintritt, gibt es Zunahme von Gebilden (sankhāra).
Wo es Zunahme von Gebilden gibt, gibt es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und dies ist, sage ich euch, mit Kummer, Pein und Verzweiflung verbunden.
„Wo es Leidenschaft, Beglückung und Begehren für die Nahrung ‚Kontakt’ gibt, dort trifft Bewusstheit auf und sprießt.
Wo Bewusstheit auftrifft und sprießt, tritt Name und Form ein.
Wo Name und Form eintritt, gibt es Zunahme von Gebilden.
Wo es Zunahme von Gebilden gibt, gibt es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und dies ist, sage ich euch, mit Kummer, Pein und Verzweiflung verbunden.
„Wo es Leidenschaft, Beglückung und Begehren für die Nahrung ‚geistige Absicht’ gibt, dort trifft Bewusstheit auf und sprießt.
Wo Bewusstheit auftrifft und sprießt, tritt Name und Form ein.
Wo Name und Form eintritt, gibt es Zunahme von Gebilden.
Wo es Zunahme von Gebilden gibt, gibt es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und dies ist, sage ich euch, mit Kummer, Pein und Verzweiflung verbunden.
„Wo es Leidenschaft, Beglückung und Begehren für die Nahrung ‚Bewusstheit’ gibt, dort trifft Bewusstheit auf und sprießt.
Wo Bewusstheit auftrifft und sprießt, tritt Name und Form ein.
Wo Name und Form eintritt, gibt es Zunahme von Gebilden.
Wo es Zunahme von Gebilden gibt, gibt es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und dies ist, sage ich euch, mit Kummer, Pein und Verzweiflung verbunden.
„Gleichwie ein Färber oder Maler - wenn da Lackfarben, gelbes Auripigment-, Indigo- oder Purpurfarben wären - das Abbild einer Frau oder eines Mannes, mit allen seinen Körperteilen, auf eine gut polierte Tafel oder Wand oder auf ein Stück Leinen malen würde.
Gleich so, wo es Leidenschaft, Beglückung und Begehren für Nahrung ‚Essbares’ gibt, dort trifft Bewusstheit auf und sprießt.
Wo Bewusstheit auftrifft und sprießt, tritt Name und Form ein.
Wo Name und Form eintritt, es Zunahme von Gebilden.
Wo es Zunahme von Gebilden gibt, gibt es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und dies ist, sage ich euch, mit Kummer, Pein und Verzweiflung verbunden.
„Wo es Leidenschaft, Beglückung und Begehren für die Nahrung ‚Kontakt’ gibt, dort trifft Bewusstheit auf und sprießt.
Wo Bewusstheit auftrifft und sprießt, tritt Name und Form ein.
Wo Name und Form eintritt, gibt es Zunahme von Gebilden.
Wo es Zunahme von Gebilden gibt, gibt es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und dies ist, sage ich euch, mit Kummer, Pein und Verzweiflung verbunden.
„Wo es Leidenschaft, Beglückung und Begehren für die Nahrung ‚geistige Absicht’ gibt, dort trifft Bewusstheit auf und sprießt.
Wo Bewusstheit auftrifft und sprießt, tritt Name und Form ein.
Wo Name und Form eintritt, gibt es Zunahme von Gebilden.
Wo es Zunahme von Gebilden gibt, gibt es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und dies ist, sage ich euch, mit Kummer, Pein und Verzweiflung verbunden.
„Wo es Leidenschaft, Beglückung und Begehren für die Nahrung ‚Bewusstheit’ gibt, dort trifft Bewusstheit auf und sprießt.
Wo Bewusstheit auftrifft und sprießt, tritt Name und Form ein.
Wo Name und Form eintritt, gibt es Zunahme von Gebilden.
Wo es Zunahme von Gebilden gibt, gibt es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und dies ist, sage ich euch, mit Kummer, Pein und Verzweiflung verbunden.
„Wo es keine Leidenschaft für die Nahrung ‚Essbares’ gibt, wo es keine Beglückung, kein Begehren gibt, dort trifft Bewusstheit weder auf noch sprießt sie.
Wo Bewusstheit weder auftrifft noch sprießt, tritt Name und Form nicht ein.
Wo Name und Form nicht eintritt, gibt es keine Zunahme von Gebilden.
Wo es keine Zunahme von Gebilden gibt, gibt es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen keine zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und da ist, sage ich euch, kein Kummer, keine Pein noch Verzweiflung.
„Wo es keine Leidenschaft für die Nahrung ‚Kontakt’ gibt, wo es keine Beglückung, kein Begehren gibt, dort trifft Bewusstheit weder auf noch sprießt sie.
Wo Bewusstheit weder auftrifft noch sprießt, tritt Name und Form ein.
Wo Name und Form nicht eintritt, gibt es keine Zunahme von Gebilden.
Wo es keine Zunahme von Gebilden gibt, gibt es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen keine zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und da ist, sage ich euch, kein Kummer, keine Pein noch Verzweiflung.
„Wo es keine Leidenschaft für die Nahrung ‚geistige Absicht’ gibt, wo es keine Beglückung, kein Begehren gibt, dort trifft Bewusstheit weder auf noch sprießt sie.
Wo Bewusstheit weder auftrifft noch sprießt, tritt Name und Form nicht ein.
Wo Name und Form nicht eintritt, gibt es keine Zunahme von Gebilden.
Wo es keine Zunahme von Gebilden gibt, gibt es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen keine zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und da ist, sage ich euch, kein Kummer, keine Pein noch Verzweiflung.
„Wo es keine Leidenschaft für die Nahrung ‚Bewusstheit’ gibt, wo es keine Beglückung, kein Begehren gibt, dort trifft Bewusstheit weder auf noch sprießt sie.
Wo Bewusstheit weder auftrifft noch sprießt, tritt Name und Form nicht ein.
Wo Name und Form nicht eintritt, gibt es keine Zunahme von Gebilden.
Wo es keine Zunahme von Gebilden gibt, gibt es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen keine zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und da ist, sage ich euch, kein Kummer, keine Pein noch Verzweiflung.
„Gleichwie wenn da ein überdachtes Haus oder ein überdachter Raum wäre mit Fenstern auf der Nordseite, im Südseite oder Ostseite. Wenn die Sonne aufginge und ein Sonnenstrahl durch das Fensters einträte, wo würde er auftreffen?"
„An der westlichen Wand, Herr."
„Und wenn es keine westlichen Wand gäbe, wo würde er auftreffen?"
„Auf der Erde, Herr."
„Und wenn es keine Erde gäbe, wo würde er auftreffen?"
„Auf dem Wasser, Herr."
„Und wenn es kein Wasser gäbe, wo würde er auftreffen?"
„Er würde nicht auftreffen, Herr."
„Gleich so, wo es keine Leidenschaft für die Nahrung ‚Essbares’ gibt, wo es keine Beglückung, kein Begehren gibt, dort trifft Bewusstheit weder auf noch sprießt sie.
Wo Bewusstheit weder auftrifft noch sprießt, tritt Name und Form nicht ein.
Wo Name und Form nicht eintritt, gibt es keine Zunahme von Gebilden.
Wo es keine Zunahme von Gebilden gibt, gibt es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen keine zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und da ist, sage ich euch, kein Kummer, keine Pein noch Verzweiflung.
„Wo es keine Leidenschaft für die Nahrung ‚Kontakt’ gibt, wo es kein Beglückung, kein Begehren gibt, dort trifft Bewusstheit weder auf noch sprießt sie.
Wo Bewusstheit weder auftrifft noch sprießt, tritt Name und Form nicht ein.
Wo Name und Form nicht eintritt, gibt es keine Zunahme von Gebilden.
Wo es keine Zunahme von Gebilden gibt, gibt es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen keine zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und da ist, sage ich euch, kein Kummer, keine Pein noch Verzweiflung.
„Wo es keine Leidenschaft für die Nahrung ‚geistige Absicht’ gibt, wo es keine Beglückung, kein Begehren gibt, dort trifft Bewusstheit weder auf noch sprießt sie.
Wo Bewusstheit weder auftrifft noch sprießt, tritt Name und Form nicht ein.
Wo Name und Form nicht eintritt, gibt es keine Zunahme von Gebilden.
Wo es keine Zunahme von Gebilden gibt, gibt es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen keine zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und da ist, sage ich euch, kein Kummer, keine Pein noch Verzweiflung.
„Wo es keine Leidenschaft für die Nahrung ‚Bewusstheit’ gibt, wo es keine Beglückung, kein Begehren gibt, dort trifft Bewusstheit weder auf noch sprießt sie.
Wo Bewusstheit weder auftrifft noch sprießt, tritt Name und Form nicht ein.
Wo Name und Form nicht eintritt, gibt es keine Zunahme von Gebilden.
Wo es keine Zunahme von Gebilden gibt, gibt es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft.
Wo es keine Schaffung von erneutem Werden in der Zukunft gibt, erfolgen keine zukünftige Geburt, Alterung und Tod. Und da ist, sage ich euch, kein Kummer, keine Pein noch Verzweiflung.“
65 Die Stadt
In Savatthi verweilend.
„Mönche, vor meinem Erwachen, als ich noch nur ein unerwachter Bodhisattva war, kam in mir die Eingebung auf:
,Wie ist diese Welt doch ins Elend geraten! Sie wird geboren, altert und stirbt, scheidet ab und entsteht, aber sie erkennt keinen Ausweg aus dem Stress (dukkha), aus der Alterung und dem Tod. Ach, wann wird sie den Ausweg aus dem Stress, aus der Alterung und dem Tod erkennen?’
„Dann dachte ich mir:
‚Alterung und Tod bestehen, wenn was vorhanden ist? Wovon als erforderliche Bedingung kommen Alterung und Tod?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Alterung und Tod bestehen, wenn Geburt vorhanden ist. Von Geburt als erforderliche Bedingung kommen Alterung und Tod.’ (1)
„Dann dachte ich mir:
‚Geburt besteht, wenn was vorhanden ist? Wovon als erforderliche Bedingung kommt Geburt?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Geburt besteht, wenn Werden vorhanden ist. Von Werden als erforderliche Bedingung kommt Geburt.’
„Dann dachte ich mir:
‚Werden besteht, wenn was vorhanden ist? Wovon als erforderliche Bedingung kommt Werden?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Werden besteht, wenn Anhaften vorhanden ist. Von Anhaften als erforderliche Bedingung kommt Werden.’
„Dann dachte ich mir:
‚Anhaften besteht, wenn was vorhanden ist? Wovon als erforderliche Bedingung kommt Anhaften?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Anhaften besteht, wenn Begehren vorhanden ist. Von Begehren als erforderliche Bedingung kommt Anhaften.’
„Dann dachte ich mir:
‚Begehren besteht, wenn was vorhanden ist? Wovon als erforderliche Bedingung kommt Begehren?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Begehren besteht, wenn Gefühl vorhanden ist. Von Gefühl als erforderliche Bedingung kommt Begehren.’
„Dann dachte ich mir:
‚Gefühl besteht, wenn was vorhanden ist? Wovon als erforderliche Bedingung kommt Gefühl?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Gefühl besteht, wenn Kontakt vorhanden ist. Von Kontakt als erforderliche Bedingung kommt Gefühl.’
„Dann dachte ich mir:
‚Kontakt besteht, wenn was vorhanden ist? Wovon als erforderliche Bedingung kommt Kontakt?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Kontakt besteht, wenn die sechs Sinnesträger vorhanden sind. Von den sechs Sinnesträgern als erforderliche Bedingung kommt Kontakt.’
„Dann dachte ich mir:
‚Die sechs Sinnesträger bestehen, wenn was vorhanden ist? Wovon als erforderliche Bedingung kommen die sechs Sinnesträger?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Die sechs Sinnesträger bestehen, wenn Name und Form vorhanden sind. Von Name und Form als erforderliche Bedingung kommen die sechs Sinnesträger.’
„Dann dachte ich mir:
‚Name und Form bestehen, wenn was vorhanden ist? Wovon als erforderliche Bedingung kommen Name und Form?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Name und Form bestehen, wenn Bewusstheit (viññana) vorhanden ist. Von Bewusstheit als erforderliche Bedingung kommen Name und Form.’
„Dann dachte ich mir:
‚Bewusstheit besteht, wenn was vorhanden ist? Wovon als erforderliche Bedingung kommt Bewusstheit?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Bewusstheit besteht, wenn Name und Form vorhanden sind. Von Name und Form als erforderliche Bedingung kommt Bewusstheit.’
„Dann dachte ich mir:
‚Diese Bewusstheit kehrt wieder zu Name und Form zurück und geht nicht weiter. Insofern gibt es die Geburt, die Alterung und den Tod, das Abscheiden und Entstehen, nämlich -
von Name und Form als erforderliche Bedingung kommt Bewusstheit.
Von Bewusstheit als erforderliche Bedingung kommen Name und Form.
Von Name und Form als erforderliche Bedingung kommen die sechs Sinnesträger.
Von den sechs Sinnesträgern als erforderliche Bedingung kommt Kontakt.
Von Kontakt als erforderliche Bedingung kommt Gefühl.
Von Gefühl als erforderliche Bedingung kommt Begehren.
Von Begehren als erforderliche Bedingung kommt Anhaften/Ernährung.
Von Anhaften/Ernährung als erforderliche Bedingung kommt Werden.
Von Werden als erforderliche Bedingung kommt Geburt.
Aus Geburt als erforderliche Bedingung erfolgen Alterung, Tod, Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung.
Derart ist die Entstehung dieser ganzen Fülle an Stress und Leiden.’
„Entstehung, Entstehung. In mir kam die Sicht, kam die Kenntnis, kam die Erkenntnis, kam das klare Wissen, kam die Erleuchtung in Bezug auf noch nie zuvor vernommene Dinge auf.
„Dann dachte ich mir:
‚Alterung und Tod bestehen nicht, wenn was nicht vorhanden ist? Von der Beendigung wessen kommt die Beendigung von Alterung und Tod?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Alterung und Tod bestehen nicht, wenn Geburt nicht vorhanden ist. Von der Beendigung von Geburt kommt die Beendigung von Alterung und Tod.’
„Dann dachte ich mir:
‚Geburt besteht nicht, wenn was nicht vorhanden ist? Von der Beendigung wessen kommt die Beendigung von Geburt?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Geburt besteht nicht, wenn Werden nicht vorhanden ist. Von der Beendigung von Werden kommt die Beendigung von Geburt.’
„Dann dachte ich mir:
,Werden besteht nicht, wenn was nicht vorhanden ist? Von der Beendigung wessen kommt die Beendigung von Werden?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Werden besteht nicht, wenn Anhaften nicht vorhanden ist. Von der Beendigung von Anhaften kommt die Beendigung von Werden.’
„Dann dachte ich mir:
‚Anhaften besteht nicht, wenn was nicht vorhanden ist? Von der Beendigung wessen kommt die Beendigung von Anhaften?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
Anhaften besteht nicht, wenn Begehren nicht vorhanden ist. Von der Beendigung von Begehren kommt die Beendigung von Anhaften.’
„Dann dachte ich mir:
‚Begehren besteht nicht, wenn was nicht vorhanden ist? Von der Beendigung wessen kommt die Beendigung von Begehren?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Begehren besteht nicht, wenn Gefühl nicht vorhanden ist. Von der Beendigung von Gefühl kommt die Beendigung von Begehren.’
„Dann dachte ich mir:
‚Gefühl besteht nicht, wenn was nicht vorhanden ist? Von der Beendigung wessen kommt die Beendigung von Gefühl?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Gefühl besteht nicht, wenn Kontakt nicht vorhanden ist. Von der Beendigung von Kontakt kommt die Beendigung von Gefühl.’
„Dann dachte ich mir:
‚Kontakt besteht nicht, wenn was nicht vorhanden ist? Von der Beendigung wessen kommt die Beendigung von Kontakt?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Kontakt besteht nicht, wenn die sechs Sinnesträger nicht vorhanden sind. Von der Beendigung der sechs Sinnesträger kommt die Beendigung von Kontakt.’
„Dann dachte ich mir:
‚Die sechs Sinnesträger bestehen nicht, wenn was nicht vorhanden ist? Von der Beendigung wessen kommt die Beendigung der sechs Sinnesträger?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Die sechs Sinnesträger bestehen nicht, wenn Name und Form nicht vorhanden sind. Von der Beendigung von Name und Form kommt die Beendigung der sechs Sinnesträger.’
„Dann dachte ich mir:
‚Name und Form bestehen nicht, wenn was nicht vorhanden ist? Von der Beendigung wessen kommt die Beendigung von Name und Form?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Name und Form bestehen nicht, wenn Bewusstheit nicht vorhanden ist. Von der Beendigung von Bewusstheit kommt die Beendigung von Name und Form.’
„Dann dachte ich mir:
‚Bewusstheit besteht nicht, wenn was nicht vorhanden ist? Von der Beendigung wessen kommt die Beendigung von Bewusstheit?’ Dann kam mir durch angemessene Aufmerksamkeit der Durchbruch zur Erkenntnis:
‚Bewusstheit besteht nicht, wenn Name und Form nicht vorhanden sind. Von der Beendigung von Name und Form kommt die Beendigung von Bewusstheit.’
„Dann dachte ich mir:
‚Ich habe diesen Pfad zum Erwachen erreicht, nämlich
von der Beendigung von Name und Form kommt die Beendigung von Bewusstheit.
Von der Beendigung von Bewusstheit kommt die Beendigung von Name und Form.
Von der Beendigung von Name und Form kommt die Beendigung der sechs Sinnesträger.
Von der Beendigung der sechs Sinnesträger kommt die Beendigung von Kontakt.
Von der Beendigung von Kontakt kommt die Beendigung von Gefühl.
Von der Beendigung von Gefühl kommt die Beendigung von Begehren.
Von der Beendigung von Begehren kommt die Beendigung von Anhaften/Ernährung.
Von der Beendigung von Anhaften/Ernährung kommt die Beendigung von Werden.
Von der Beendigung von Werden kommt die Beendigung von Geburt.
Durch die Beendigung von Geburt erlöschen Alterung, Tod, Kummer, Klagen, Schmerz, Betrübnis und Verzweiflung.
Derart ist die Beendigung dieser ganzen Fülle an Stress und Leiden.’
„Beendigung, Beendigung. In mir kam die Sicht, kam die Kenntnis, kam die Erkenntnis, kam das klare Wissen, kam die Erleuchtung in Bezug auf noch nie zuvor vernommene Dinge auf.
„Gleich wie wenn ein Mann, auf einem Feldweg in der Wildnis wandernd, einen alten Pfad, einen alten Weg sähe, welcher von Menschen früherer Zeiten bereist wurde. Er würde ihm folgen. Ihm folgend sähe er eine alte Stadt, eine alte Hauptstadt, welche von Menschen früherer Zeiten bewohnt wurde, mit Gärten, Hainen und Teichen versehen, ummauert, lieblich. Er würde dem König oder des Königs Minister erzählen:
‚Herr, Ihr solltet wissen, dass ich, während ich auf einem Feldweg in der Wildnis wanderte, einen alten Pfad, einen alten Weg sah, welcher von Menschen früherer Zeiten bereist wurde. Ich folgte ihm. Ihm folgend sah ich eine alte Stadt, eine alte Hauptstadt, welche von Menschen früherer Zeiten bewohnt wurde, mit Gärten, Hainen und Teichen versehen, ummauert, lieblich.
Herr, baut diese Stadt wieder auf!’
Der König oder des Königs Minister würde die Stadt wieder aufbauen, so dass zu einem späteren Zeitpunkt die Stadt mächtig, reich würde und voller Menschen, in voller Grosse und wohlhabend sein würde.
„Gleich so sah ich einen alten Pfad, einen alten Weg, welcher von Recht-Selbst-Erwachten früherer Zeiten bereiste wurde. Und was ist dieser alte Pfad, dieser alte Weg, welcher von Recht-Selbst-Erwachten früherer Zeiten bereiste wurde?
Eben dieser edlen achtfache Pfad, rechte Ansicht, rechter Entschluss, rechte Rede, rechtes Handeln, rechte Lebensweise, rechtes Bestreben, rechte Achtsamkeit, rechte Geistessammlung.
Dies ist der alte Pfad, der alte Weg, welcher von Recht-Selbst-Erwachten früherer Zeiten bereist wurde.
„Ich folgte diesem Pfad. Ihm folgend, kam ich zum unmittelbaren Wissen von Alterung und Tod,
zum unmittelbaren Wissen der Entstehung von Alterung und Tod,
zum unmittelbaren Wissen der Beendigung von Alterung und Tod,
zum unmittelbaren Wissen des zur Beendigung von Alterung und Tod führenden Pfads.
„Ich folgte diesem Pfad. Ihm folgend, kam ich zum unmittelbaren Wissen von Geburt,
zum unmittelbaren Wissen der Entstehung von Geburt,
zum unmittelbaren Wissen der Beendigung von Geburt,
zum unmittelbaren Wissen des zur Beendigung von Geburt führenden Pfads.
„Ich folgte diesem Pfad. Ihm folgend, kam ich zum unmittelbaren Wissen von Werden,
zum unmittelbaren Wissen der Entstehung von Werden,
zum unmittelbaren Wissen der Beendigung von Werden,
zum unmittelbaren Wissen des zur Beendigung von Werden führenden Pfads.
„Ich folgte diesem Pfad. Ihm folgend, kam ich zum unmittelbaren Wissen von Anhaften,
zum unmittelbaren Wissen der Entstehung von Anhaften,
zum unmittelbaren Wissen der Beendigung von Anhaften,
zum unmittelbaren Wissen des zur Beendigung von Anhaften führenden Pfads.
„Ich folgte diesem Pfad. Ihm folgend, kam ich zum unmittelbaren Wissen von Begehren,
zum unmittelbaren Wissen der Entstehung von Begehren,
zum unmittelbaren Wissen der Beendigung von Begehren,
zum unmittelbaren Wissen des zur Beendigung von Begehren führenden Pfads.
„Ich folgte diesem Pfad. Ihm folgend, kam ich zum unmittelbaren Wissen von Gefühl,
zum unmittelbaren Wissen der Entstehung von Gefühl,
zum unmittelbaren Wissen der Beendigung von Gefühl,
zum unmittelbaren Wissen des zur Beendigung von Gefühl führenden Pfads.
„Ich folgte diesem Pfad. Ihm folgend, kam ich zum unmittelbaren Wissen von Kontakt,
zum unmittelbaren Wissen der Entstehung von Kontakt,
zum unmittelbaren Wissen der Beendigung von Kontakt,
zum unmittelbaren Wissen des zur Beendigung von Kontakt führenden Pfads.
„Ich folgte diesem Pfad. Ihm folgend, kam ich zum unmittelbaren Wissen der sechs Sinnesträger,
zum unmittelbaren Wissen der Entstehung der sechs Sinnesträger,
zum unmittelbaren Wissen der Beendigung der sechs Sinnesträger,
zum unmittelbaren Wissen des zur Beendigung der sechs Sinnesträger führenden Pfads.
„Ich folgte diesem Pfad. Ihm folgend, kam ich zum unmittelbaren Wissen von Name und Form,
zum unmittelbaren Wissen der Entstehung von Name und Form,
zum unmittelbaren Wissen der Beendigung von Name und Form,
zum unmittelbaren Wissen des zur Beendigung von Name und Form führenden Pfads.
„Ich folgte diesem Pfad. Ihm folgend, kam ich zum unmittelbaren Wissen von Bewusstheit,
zum unmittelbaren Wissen der Entstehung von Bewusstheit,
zum unmittelbaren Wissen der Beendigung von Bewusstheit,
zum unmittelbaren Wissen des zur Beendigung von Bewusstheit führenden Pfads.
„Ich folgte diesem Pfad. Ihm folgend, kam ich zum unmittelbaren Wissen von Gebilden (sankhāra),
zum unmittelbaren Wissen der Entstehung von Gebilden,
zum unmittelbaren Wissen der Beendigung von Gebilden,
zum unmittelbaren Wissen des zur Beendigung von Gebilden führenden Pfads.
„Dies unmittelbar kennend, habe ich es den Mönchen, den Nonnen, den Laienanhängern und den Laienanhängerinnen aufgezeigt, so dass dieses heilige Leben mächtig, reich, ausführlich, voller Menschen, weit verbreitet und unter himmlischen und menschlichen Wesen verkündet wurde."