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3.15

17 Umsichtigkeit

 

In Savatthi.  Als er zur Seite saß, sprach König Pasenadi Kosala zum Erhabenen:

„Gibt es, Herr, eine Eigenschaft, die einen zweifachen Lohn (Nutzen) beschützt hält - den Lohn in diesem Leben und den Lohn im kommenden Leben?"

„Es gibt eine Eigenschaft, großer König, die einen zweifachen Lohn beschützt hält - den Lohn in diesem Leben und den Lohn im kommenden Leben."


„Aber welches, Herr, ist diese eine Eigenschaft, die einen zweifachen Lohn beschützt hält -  den Lohn in diesem Leben und den Lohn im kommenden Leben?"

„Umsichtigkeit (appamāda), großer König.  Gleichwie die Fußabdrücke aller Tiere mit Beinen im Fußabdruck des Elefanten umfasst sind und der Fußabdruck des Elefanten hinsichtlich der Größe als höchster unter ihnen gilt;

in der gleichen Weise ist Umsichtigkeit die eine Eigenschaft, die einen zweifachen Lohn beschützt hält - den Lohn in diesem Leben und den Lohn im kommenden Leben."

So sprach der Erhabene.  Als er jenes gesagt hatte, sagte der Eine Wohlgegangene, der Lehrer weiterhin:

 

 

Für wen sich wünscht:

ein langes Leben, Gesundheit,

Schönheit, die himmlischen Gefilde und eine edle Geburt

üppige Genüsse, einer nach dem anderen -

preisen die Weisen Umsichtigkeit

beim Ausführen von Verdienst bewirkenden Taten.

 

Umsichtig und weise

erreicht man beiderlei Lohn:

den Lohn        in diesem Leben,

den Lohn        in kommenden Leben.

 

Zum eigenen Lohn durchbrechend,

heißt man erleuchtet,

weise.

15 Die Schlacht

 

Sich in Savatthi aufhaltend.

Dann stellte König Ajatasattu von Magadha, der Sohn von Königin Videha eine viergliedrige Armee auf und rückte gegen König Pasenadi Kosala an bis nach Kasi.  König Pasenadi vernahm:

„Es heißt, dass König Ajatasattu von Magadha, der Sohn von Königin Videha, eine viergliedrige Armee aufgestellt hat und gegen mich anrückt bis nach Kasi."  Somit stellte auch König Pasenadi eine viergliedrige Armee auf und marschierte König Ajatasattu entgegen bis nach Kasi.  Dann lieferten sich König Ajatasattu und König Pasenadi eine Schlacht und in dieser Schlacht besiegte König Pasenadi König Ajatasattu und nahm ihn lebend gefangen. 


Dann dachte sich König Pasenadi:

„Auch wenn König Ajatasattu mir Unrecht zugefügt hat, obwohl ich ihm kein Unrecht zugefügt habe, ist er dennoch mein Neffe.  Was wäre, wenn ich seine ganzen Elefantentruppen, seine ganze Kavallerie, seine ganzen Streitwägen und seine ganze Infanterie beschlagnahmen würde und ihn danach lebend gehen ließe?"  Somit beschlagnahmte König Pasenadi seine ganzen Elefantentruppen, Kavallerie, Streitwägen und Infanterie und ließ dann König Ajatasattu lebend gehen.

Dann in den frühen Morgenstunden zog eine große Anzahl von Mönchen ihre Untergewänder an und sie gingen - ihre Schalen und äußeren Roben tragend - nach Savatthi für (den Erhalt von) Almosen.  Nachdem die Mönche für (den Erhalt von) Almosen nach Savatthi gegangen waren, nach der Mahlzeit, bei der Rückkehr von ihrem Almosengang, begaben sie zum Erhabenen.  Beim Eintreffen verbeugten sie sich vor ihm und setzten sich zur Seite.  Als sie dort saßen, sprachen sie zum Erhabenen:
„Gerade nun, Herr, stellte König Ajatasattu von Magadha, der Sohn von Königin Videha eine viergliedrige Armee auf und rückte gegen König Pasenadi Kosala an bis nach Kasi. 

 

„König Pasenadi vernahm:

‚Es heißt, dass König Ajatasattu von Magadha, der Sohn von Königin Videha, eine viergliedrige Armee aufgestellt hat und gegen mich anrückt bis nach Kasi.’  Somit stellte auch König Pasenadi eine viergliedrige Armee auf und marschierte König Ajatasattu entgegen bis nach Kasi.  Dann lieferten sich König Ajatasattu und König Pasenadi eine Schlacht und in dieser Schlacht besiegte König Pasenadi König Ajatasattu und nahm ihn lebend gefangen. 


„Dann dachte sich König Pasenadi:

‚Auch wenn König Ajatasattu mir Unrecht zugefügt hat, obwohl ich ihm kein Unrecht zugefügt habe, ist er dennoch mein Neffe.  Was wäre, wenn ich seine ganzen Elefantentruppen, seine ganze Kavallerie, seine ganzen Streitwägen und seine ganze Infanterie beschlagnahmen würde und ihn danach lebend gehen ließe?’  Somit beschlagnahmte König Pasenadi seine ganzen Elefantentruppen, Kavallerie, Streitwägen und Infanterie und ließ dann König Ajatasattu lebend gehen.“

Dann sprach der Erhabene, als er die Bedeutsamkeit dieser Sache erkannte, bei dieser Gelegenheit diese Verse:

 


Ein Mann mag plündern,

solange es seinen Zwecken dient,

aber wenn andere geplündert werden,

wird der Plündernde,

seinerseits geplündert.

 

Ein Dummer denkt:

‚Nun ist meine Chance gekommen’,

solange sein Übel

noch zu reifen hat

Ist es dann aber reif,

fällt

der Dumme

ins Unglück.

 

Mordend, erwirbt man

seinen Mörder

Erobernd, erwirbt man jenen

der einen erobert,

beschimpfend, Beschimpfung,

kränkend,         Kränkung.

 

Und somit, durch den Kreislauf der Taten,

wird der Plündernde,

seinerseits geplündert.

3.17

19 Erbenlos

 

In Savatthi.

Dann begab sich König Pasenadi Kosala inmitten des Tages zum Erhabenen.  Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite.  Als er da saß, sprach der Erhabene zu ihm:

„Nun, großer König, wo kommst du inmitten des Tages her?"

„Gerade nun, Herr, verstarb ein Geld verleihender Haushälter in Savatthi.  Ich komme vom Überführen seines erblosen Vermögens in den königlichen Palast:

Acht Millionen in Silber, ganz zu schweigen von dem ganzen Gold.  Und obwohl er ein Geld verleihender Haushälter war, war dies sein Nahrungsgenuß:

er aß Bruchreis in Salzlage.

Dies war sein Kleidungsgenuss:

er trug drei Längen Hanfstoff.

Dies war sein Fuhrwerksgenuss:

er fuhr in einem heruntergekommenen kleinen Wagen mit einem Sonnenschutz aus Laub."


„So ist es, großer König!  So ist es! 

Wenn ein unredlicher Mensch üppigen Reichtum erwirbt, beglückt und erfreut er weder sich selbst noch beglückt und erfreut er seine Eltern noch beglückt und erfreut er seine Frau und Kinder noch beglückt und erfreut er seine Sklaven, Diener und Gehilfen noch beglückt und erfreut er seine Freunde.  Er verrichtet an Brahmanen und Asketen keine Erhabenes anstrebende Gaben, himmlische, die Glückseligkeit zur Folge haben und in die himmlischen Gefilde führen.  Wenn sein Reichtum nicht richtig verwendet wird, machen sich Könige mit ihm davon, machen sich Diebe mit ihm davon, verbrennt er im Feuer oder spült ihn Wasser weg oder machen sich hasserfüllte Erben mit ihm davon.

Somit verfällt sein nicht recht genutzter Reichtum und kommt zu keiner guten Verwendung.


„Gleich wie da ein einem Teich wäre in der Nähe eines von nicht-menschlichen Wesen verwunschenen Ortes, mit klarem Wasser, kühlem Wasser, frischem Wasser, sauber, mit guten Furten, lieblich:

es würde kein Mensch Wasser entnehmen oder daraus trinken oder darin baden oder das Wasser für seine Bedürfnisse anwenden.  Und somit würde sein nicht recht verwendetes Wasser verfallen und zu keiner guten Verwendung kommen.

 

„In der gleichen Weise wenn ein unredlicher Mensch üppigen Reichtum erwirbt, beglückt und erfreut er weder sich selbst noch beglückt und erfreut er seine Eltern noch beglückt und erfreut er seine Frau und Kinder noch beglückt und erfreut er seine Sklaven, Diener und Gehilfen noch beglückt und erfreut er seine Freunde.  Er verrichtet an Brahmanen und Asketen keine Erhabenes anstrebende Gaben, himmlische, die Glückseligkeit zur Folge haben und in die himmlischen Gefilde führen.  Wenn sein Reichtum nicht richtig verwendet wird, machen sich Könige mit ihm davon, machen sich Diebe mit ihm davon, verbrennt er im Feuer oder spült ihn Wasser weg oder machen sich hasserfüllte Erben mit ihm davon.

Somit verkommt sein nicht recht genutzter Reichtum und kommt zu keiner guten Verwendung.

„Wenn jedoch ein redlicher Mensch (sappurisa) üppigen Reichtum erwirbt, beglückt und erfreut er sich selbst, beglückt und erfreut er seine Eltern, beglückt und erfreut er seine Frau und Kinder, beglückt und erfreut er seine Sklaven, Diener und Gehilfen, beglückt und erfreut er seine Freunde.  Er verrichtet an Brahmanen und Asketen Erhabenes anstrebende Gaben, himmlische, die Glückseligkeit zur Folge haben und in die himmlischen Gefilde führen.  Wenn sein Reichtum richtig verwendet wird, machen sich weder Könige mit ihm davon, noch machen sich Diebe mit ihm davon, verbrennt er weder im Feuer noch spült ihn Wasser weg noch machen sich hasserfüllte Erben mit ihm davon.

Somit kommt sein recht genutzter Reichtum zu einer guten Verwendung und verfällt nicht.

 

 „Gleich wie da ein einem Teich wäre in der Nähe eines Ort oder Dorfes, mit klarem Wasser, kühlem Wasser, frischem Wasser, sauber, mit guten Furten, lieblich:

es würden alle Leute Wasser entnehmen oder daraus trinken oder darin baden oder das Wasser für ihre Bedürfnisse anwenden.  Und somit würde sein recht verwendetes Wasser nicht verfallen und zu einer guten Verwendung kommen.

 

„In der gleichen Weise wenn ein redlicher Mensch (sappurisa) üppigen Reichtum erwirbt, beglückt und erfreut er sich selbst, beglückt und erfreut er seine Eltern, beglückt und erfreut er seine Frau und Kinder, beglückt und erfreut er seine Sklaven, Diener und Gehilfen, beglückt und erfreut er seine Freunde.  Er verrichtet an Brahmanen und Asketen Erhabenes anstrebende Gaben, himmlische, die Glückseligkeit zur Folge haben und in die himmlischen Gefilde führen.  Wenn sein Reichtum richtig verwendet wird, machen sich weder Könige mit ihm davon, noch machen sich Diebe mit ihm davon, verbrennt er weder im Feuer noch spült ihn Wasser weg noch machen sich hasserfüllte Erben mit ihm davon.

Somit kommt sein recht genutzter Reichtum zu einer guten Verwendung und verfällt nicht."


So sprach der Erhabene.  Als er jenes gesagt hatte, sagte der Eine Wohlgegangene, der Lehrer weiterhin:

 

 

Wie Wasser

an einem verwunschenen Ort,

das ohne verwendet zu werden,

austrocknet:

so ist der Reichtum,

von einem wertlosen Menschen erworben,

der sich weder daran freut

noch davon verschenkt.

 

Aber jener, erleuchtet sowie weise,,

wenn er Reichtum erwirbt,

erfreut sich dessen und übt seine Pflichten aus.

Er, ein Stier unter den Menschen,

da seine Sippe unterstützt hat,

ohne Tadel,

geht in die himmlischen Gefilden ein.

3.19
3.20

20 Erbenlos

 

In Savatthi.

Dann begab sich König Pasenadi Kosala inmitten des Tages zum Erhabenen.  Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite.  Als er da saß, sprach der Erhabene zu ihm:

„Nun, großer König, wo kommst du inmitten des Tages her?"

„Gerade nun, Herr, verstarb ein Geld verleihender Haushälter in Savatthi.  Ich komme vom Überführen seines erblosen Vermögens in den königlichen Palast:

Acht Millionen in Silber, ganz zu schweigen von dem ganzen Gold.  Und obwohl er ein Geld verleihender Haushälter war, war dies sein Nahrungsgenuß:

er aß Bruchreis in Salzlage.

Dies war sein Kleidungsgenuss:

er trug drei Längen Hanfstoff.

Dies war sein Fuhrwerksgenuss:

er fuhr in einem heruntergekommenen kleinen Wagen mit einem Sonnenschutz aus Laub."


„So ist es, großer König!  So ist es! 

Einst versorgte der Geld verleihende Haushälter den Einzel-Buddha Tagarasikhi mit Almosenspeisen. Er sagte (seinem Diener):

‚Gebt diesem Asketen Almosenspeisen’, erhob sich von seinem Sitz und entfernte sich.  Aber danach fühlte er jedoch Bedauern:

‚Es wäre besser gewesen, wenn meine Sklaven oder Diener diese Almosenspeisen verspeist hätten.’  Auch ermordete er seines Bruders einzigen Erben wegen seines Vermögens.  

 

„Nun als Folge seiner Tat, den Einzel-Buddha Tagarasikhi mit Almosenspeisen versorgt zu haben, erschien er sieben Mal in einem guten Bestimmungsort, den himmlischen Gefilden wieder.  Und als noch verbleibende Folge dieser Tat übte er sieben Mal einen Geldverleiher in eben diesem Savatthi aus.

Jedoch als Folge seiner Tat, Bedauern nach dem Geben (jener) Almosen gefühlt zu haben:

‚Es wäre besser gewesen, wenn meine Sklaven oder Diener diese Almosenspeisen gegessen hätten’, richtete sein Geist sich nicht auf den üppigen Genuss beim Essen, auf den üppigen Genuss bei der Kleidung, auf den üppigen Genuss bei Fuhrwerken noch auf den üppigen Genuss bei den fünf Saiten der Sinnlichkeit.

Als Folge seiner Tat, seines Bruders einzigen Erben wegen seines Vermögens ermordet zu haben, schmorte er viele Jahre, viele hundert Jahre, viele tausend Jahre, viele hunderttausend Jahre in der Hölle.  Und als noch verbleibende Folge dieser Tat ging das siebte erblose Vermögen an die königliche Schatzkammer über.


„Nun da der alte Verdienst jenes Geld verleihender Haushälters erschöpft ist und er keinen neuen Verdienst angesammelt hat, schmort er jetzt in der Großen Roruva Hölle."

„Somit ist er in der Großen Roruva Hölle wiedererschienen, Herr?"

„Ja, großer König. Er ist in der Großen Roruva Hölle wiedererschienen."

 

So sprach der Erhabene.  Als er jenes gesagt hatte, sagte der Eine Wohlgegangene, der Lehrer weiterhin:

 

 

Korn, Reichtum, Silber, Gold

oder welchen Besitz man auch immer haben mag;

Sklaven, Diener, Botengänger

und andere Abhängige:

Man scheidet dahin,

und nimmt nichts davon mit;

man muss

alles

zurücklassen.

 

Was man tut

mit Körper, Rede oder Geist:

dies    gehört einem;

                dies    mitnehmend,

          scheidet man,

dies

folgt einem

  wie ein Schatten,

  der nie weicht.

 

Somit tue man Vortreffliches,

als eine Anreicherung

für das künftige Leben.

Verdienstvolle Taten sind der Rückhalt für Wesen,

wenn sie wiedererstehen

in der anderen Welt.

 

 

Anmerkung des Übersetzers:

 

Es könnte überraschend klingen, dass der Buddha, in dieser Rede über den üppigen Genuss der sinnlichen Vergnügen positiv zu sprechen scheint.  Angesichts seiner Lehren in AN 5.41, sind seine Ausführungen hier weniger überraschend.  Es weist er darauf hin, dass der Genuss von Vergnügen eines der legitimen Belohnungen von Reichtum ist, obwohl der angemessene Genuss des Reichtums hier nicht endet.  In dieser Rede weist er auf einem Mann hin, der wegen seines vergangenen Kammas sinnliche Vergnügen nicht einmal genießen konnte. 

Dies ist eine nützliche Rede zur Veranschaulichung, dass des Buddhas endgültige Ablehnung der sinnlichen Vergnügen nicht diejenige eines Mannes ist, der zu aversiv oder geizig war, sie zu genießen.  Vielmehr weist er sie zurück, weil er in der Lage war sie zu genießen, aber erkannte, dass diese Art des Genusses nicht der Weg zum wahren Glück ist.

 

Was den Geldverleiher, der in dieser Rede erwähnt wird, betrifft, obwohl seine Unfähigkeit, seinen Reichtum zu genießen, zu vergangenen Verhaltensweisen zurückgeführt werden kann, ist sein Widerwille, Verdienst in diesem Leben zu tun, nicht die Schuld seines vergangenen Kammas.

Die Menschen sind frei, sich zu entscheiden, sich jederzeit im Dhamma zu üben.  In diesem Fall entschied er sich, es nicht zu tun.  So konnte er seinen Reichtum nicht richtig nutzen.

3  Kosala-samyutta  —  König Pasenadi von Kosala
3.23
3.24
3.25

23 (Die Eigenschaften) in der Welt

 

In Savatthi.  Als er zur Seite saß, sprach König Pasenadi Kosala zum Erhabenen:

„Wie viele Eigenschaften, wenn sie in dieser Welt entstehen, entstehen für Unheil, Stress (dukkha) und Unbehagen?"

„Drei Eigenschaften, großer König, wenn sie in dieser Welt entstehen, entstehen für Unheil, Stress und Unbehagen.  Welche drei?

 

„Gier, großer König, ist eine Eigenschaft, die, wenn sie in dieser Welt entsteht, für Unheil, Stress und Unbehagen entsteht.

 

„Abneigung, großer König, ist eine Eigenschaft ,die, wenn sie in dieser Welt entsteht, für Unheil, Stress und Unbehagen entsteht.

 

„Verblendung, großer König, ist eine Eigenschaft, die, wenn sie in dieser Welt entsteht, für Unheil, Stress und Unbehagen entsteht.

 

„Diese sind die drei Eigenschaften, großer König, die, wenn sie in dieser Welt entstehen, für Unheil, Stress und Unbehagen entstehen.“

 

So sprach der Erhabene.  Als er jenes gesagt hatte, sagte der Eine Wohlgegangene, der Lehrer weiterhin:

 

Gier, Abneigung, Verblendung

zerstören

eben denselben Menschen mit bösem Geist,

aus dem sie entstanden sind,

wie die eigene Frucht, das Bambusrohr.

24 Die Bogenschützenfertigkeit

 

In Savatthi.  Als er zur Seite saß, sprach König Pasenadi Kosala zum Erhabenen:

„Wo, Herr, sollte ein Gabe gegeben werden?"

„Woran das Herz sich erheitert, großer König."

„Aber eine Gabe, die wo gegeben wird, Herr, trägt große Früchte?"

„Diese (Frage):

‚Wo, Herr, sollte ein Gabe gegeben werden’, ist eine Sache, großer König.
Wohingegen diese:

‚Aber eine Gabe, die wo gegeben wird, Herr, trägt große Früchte’, eine ganz andere ist.
Was einem tugendhaften Menschen gegeben wird - nicht einem Untugendhaften - ist von großer Frucht.  

In diesem Fall, großer König, werde ich dir im Gegenzug auch eine Frage stellen.  Antworte, wie es dir als angebracht erscheint.


„Was denkst du, großer König?  Es wäre der Fall, in dem dir ein Krieg bevorstünde, eine Schlacht unmittelbar bevorstünde.  Ein junger edler Krieger käme daher - ungeschult, ungeübt, unerlernt, unerfahren, ängstlich, erschrocken, feige, vor der Gefahr zurückschreckend.  Würdest du ihn einstellen?  Hättest du Bedarf für solch einen Mann?"

„Nein, Herr, ich würde ihn nicht einstellen.  Ich hätte für solch einen Mann keinen Bedarf."

„Dann käme ein junger Brahmane daher - ungeschult, ungeübt, unerlernt, unerfahren, ängstlich, erschrocken, feige und schnell flieht.  Würdest du ihn einstellen?  Hättest du Bedarf für solch einen Mann?"

 

„Nein, Herr, ich würde ihn nicht einstellen.  Ich hätte für solch einen Mann keinen Bedarf."
 

„Dann käme ein junger Kaufmann daher - ungeschult, ungeübt, unerlernt, unerfahren, ängstlich, erschrocken, feige und schnell flieht.  Würdest du ihn einstellen?  Hättest du Bedarf für solch einen Mann?"

 

„Nein, Herr, ich würde ihn nicht einstellen.  Ich hätte für solch einen Mann keinen Bedarf."

 

„Dann käme ein junger Arbeiter daher - ungeschult, ungeübt, unerlernt, unerfahren, ängstlich, erschrocken, feige und schnell flieht.  Würdest du ihn einstellen?  Hättest du Bedarf für solch einen Mann?"

 

„Nein, Herr, ich würde ihn nicht einstellen.  Ich hätte für solch einen Mann keinen Bedarf."


„Was denkst du, großer König?  Es wäre der Fall, in dem dir ein Krieg bevorstünde, eine Schlacht unmittelbar bevorstünde.  Ein junger edler Krieger käme daher - erfahren, geübt, erlernt, vorbereitet, unängstlich, unerschrocken, nicht feige und nicht schnell flieht.  Würdest du ihn einstellen?  Hättest du Bedarf für solch einen Mann?"

„Ja, Herr, ich würde ihn einstellen.  Ich hätte für solch einen Mann Bedarf."

„Dann käme ein junger Brahmane daher - geschult, geübt, erlernt, erfahren, unängstlich, unerschrocken, nicht feige und nicht schnell flieht.  Würdest du ihn einstellen?  Hättest du Bedarf für solch einen Mann?"

„Ja, Herr, ich würde ihn einstellen.  Ich hätte für solch einen Mann Bedarf."
 

„Dann käme ein junger Kaufmann daher - geschult, geübt, erlernt, erfahren, unängstlich, unerschrocken, nicht feige und nicht schnell flieht.  Würdest du ihn einstellen?  Hättest du Bedarf für solch einen Mann?"

„Ja, Herr, ich würde ihn einstellen.  Ich hätte für solch einen Mann Bedarf."

 

„Dann käme ein junger Arbeiter daher - geschult, geübt, erlernt, erfahren, unängstlich, unerschrocken, nicht feige und nicht schnell flieht.  Würdest du ihn einstellen?  Hättest du Bedarf für solch einen Mann?"

„Ja, Herr, ich würde ihn einstellen.  Ich hätte für solch einen Mann Bedarf."

„In der gleichen Weise, großer König, wenn jemand - gleich aus welcher Sippe - vom häuslichen Leben in die Hauslosigkeit gezogen ist und er hat fünf Eigenschaften aufgegeben und ist mit fünf versehen, dann trägt ihm Gegebenes große Früchte.
 

„Und welche fünf Eigenschaften hat er aufgegeben?

Er hat sinnliches Verlangen aufgegeben.

Er hat Übelwollen aufgegeben.   

Er hat Trägheit und Schläfrigkeit aufgegeben.   

Er hat Ruhelosigkeit und Besorgnis aufgegeben.   

Er hat Ungewissheit aufgegeben.

Dies sind die fünf Eigenschaften, die er aufgegeben hat.

 

„Und mit welchen fünf Eigenschaften ist er versehen?

Er ist mit der Tugendanhäufung dessen, der nicht mehr in der Schulung ist (eines Vollkommenen), versehen.

Er ist mit der Geistessammlungsanhäufung dessen, der nicht mehr in der Schulung ist, versehen.

Er ist mit der Erkenntnisanhäufung dessen, der nicht mehr in der Schulung ist, versehen.

Er ist mit der Befreiungsanhäufung dessen, der nicht mehr in der Schulung ist, versehen.

Er ist mit der Kenntnis- und Schauungsanhäufung dessen, der nicht mehr in der Schulung ist, versehen.

Dies sind die fünf Eigenschaften, mit denen er versehen ist.


„Was jenem, der diese fünf Eigenschaften aufgegeben hat und mit diesen fünf versehen ist, gegeben wird, trägt große Früchte.“

 

So sprach der Erhabene.  Als er jenes gesagt hatte, sagte der Eine Wohlgegangene, der Lehrer weiterhin:

 

 

Gleich wie ein König, der in die Schlacht ziehen will,

einen jungen Mann anwerben würde,

einen mit

Bogenschützenfertigkeit,

Beharrlichkeit

und Stärke  

und nicht, aufgrund seiner Herkunft,

einen Feigling,

gleich so ehre man

einen Menschen mit edlem Verhalten, weise,

gefestigt in

Sanftmut

und Geduld,

auch wenn

er von niederer Herkunft ist.

 

Der Gebende errichte

angenehme Einsiedeleien

und veranlasse dort die Unterwiesenen zum Bleiben.

Er baue Wasserspeicher

in trockenen Wäldern

und Gehwege,

wo es uneben ist.

Mit einem geläuterten, reinen Herzen

gebe er Speis und Trank, Nahrung,

Kleidung, Unterkünfte

für die

Aufrechten.

 

Gleich wie eine hundertspitzige,

mit Blitzen gezierte,

donnernde Wolke,

die auf fruchtbare Erde regnet und

Hochland und Schluchten füllt,

gleich so

ein Mensch mit Überzeugung und erworbenen Wissen,

weise,

bereitet Essen zu und

sättigt die Bettelnden

mit Speis und Trank.

Er hat Gefallen am Verteilen von Almosen -

‚Gib ihnen!

Gib!’,

spricht er.

Das

ist sein Donner,

wie jener der Regenwolke.

Dieser Guss des Verdiensts,

in Hülle und Fülle,

regnet dann auf den

Gebenden.

25 Das Gleichnis vom Berg

 

In Savatthi.

Dann begab sich König Pasenadi Kosala inmitten des Tages zum Erhabenen.  Beim Eintreffen verbeugte er sich vor ihm und setzte sich zur Seite.  Als er da saß, sprach der Erhabene zu ihm:

„Nun, großer König, wo kommst du inmitten des Tages her?"

„Erst eben, Herr, war ich mit der Art von königlichen Angelegenheiten beschäftigt, die kennzeichnend sind für gesalbte, mit dem Rausch der Herrschergewalt berauschte, von der Gier nach sinnlichen Vergnügen besessene, edle Kriegerkönige, die feste Oberhand in ihrem Land erlangt haben und herrschen, da sie einen großen Gebietkreis auf der Erde erobert haben."

„Was denkst du, großer König?  Angenommen ein Mann, vertrauenswürdig und zuverlässig, käme aus dem Osten zu dir und würde dir beim Eintreffen sagen:

‚Mit Verlaub ihre Majestät, ihr solltet wissen, dass ich aus dem Osten komme.  Dort sah ich einen großen Berg, so hoch wie die Wolken, sich herannahend, alle Lebewesen (auf seinem Weg) zermahlend.  Tut was nach eurer Meinung nach getan werden muss.’

Dann käme ein zweiter Mann, vertrauenswürdig und zuverlässig, aus dem Westen zu dir und würde dir beim Eintreffen sagen:

‚Mit Verlaub ihre Majestät, ihr solltet wissen, dass ich aus dem Westen komme.  Dort sah ich einen großen Berg, so hoch wie die Wolken, sich herannahend, alle Lebewesen (auf seinem Weg) zermahlend.  Tut was nach eurer Meinung nach getan werden muss.’

Dann käme ein dritter Mann, vertrauenswürdig und zuverlässig, aus dem Norden zu dir und würde dir beim Eintreffen sagen:

‚Mit Verlaub ihre Majestät, ihr solltet wissen, dass ich aus dem Norden komme.  Dort sah ich einen großen Berg, so hoch wie die Wolken, sich herannahend, alle Lebewesen (auf seinem Weg) zermahlend.  Tut was nach eurer Meinung nach getan werden muss.’

Dann käme ein vierter Mann, vertrauenswürdig und zuverlässig, aus dem Süden zu dir und würde dir beim Eintreffen sagen:

‚Mit Verlaub ihre Majestät, ihr solltet wissen, dass ich aus dem Süden komme.  Dort sah ich einen großen Berg, so hoch wie die Wolken, sich herannahend, alle Lebewesen (auf seinem Weg) zermahlend.  Tut was nach eurer Meinung nach getan werden muss.’

Wenn, großer König, eine solche große Gefahr aufkäme, solch eine schreckliche Vernichtung menschlichen Lebens - denn das menschlichen Dasein ist so schwer zu erlangen - was wäre da zu tun?"

„Wenn, Herr, eine solche große Gefahr aufkäme, solch eine schreckliche Vernichtung menschlichen Lebens - denn das menschlichen Dasein ist so schwer zu erlangen - was wäre da zu tun als Dhamma-Verhalten, rechtes Verhalten, geschickte Taten, verdienstvolle Taten?"

„Ich sage dir, großer König, ich berichte dir, großer König: Altern und Tod rollen auf dich zu.  Wenn Altern und Tod auf dich zurollen, großer König, was ist da zu tun?"

„Wenn Altern und Tod auf mich zurollen, Herr, was ist da anderes zu tun als Dhamma-Verhalten, rechtes Verhalten, geschickte Taten, verdienstvolle Taten?

„Es gibt, Herr, Kämpfe auf Elefanten (ausgefochten durch) gesalbte, mit dem Rausch der Herrschergewalt berauschte, von der Gier nach sinnlichen Vergnügen besessene, edle Kriegerkönige, die feste Oberhand in ihrem Land erlangt haben und herrschen, da sie einen großen Gebietkreis auf der Erde erobert haben,

aber es gibt keinen Nutzen für diese Kämpfe auf Elefanten, kein Spielraum für sie, wenn Altern und Tod auf einen zurollen.

 

„Es gibt, Herr, Kämpfe der Kavallerie (ausgefochten durch) gesalbte, mit dem Rausch der Herrschergewalt berauschte, von der Gier nach sinnlichen Vergnügen besessene, edle Kriegerkönige, die feste Oberhand in ihrem Land erlangt haben und herrschen, da sie einen großen Gebietkreis auf der Erde erobert haben,

aber es gibt keinen Nutzen für diese Kämpfe der Kavallerie, keinen Spielraum für sie, wenn Altern und Tod auf einen zurollen.

 

„Es gibt, Herr, Kämpfe mit Streitwägen (ausgefochten durch) gesalbte, mit dem Rausch der Herrschergewalt berauschte, von der Gier nach sinnlichen Vergnügen besessene, edle Kriegerkönige, die feste Oberhand in ihrem Land erlangt haben und herrschen, da sie einen großen Gebietkreis auf der Erde erobert haben,

aber es gibt keinen Nutzen für diese Kämpfe in Streitwägen, keinen Spielraum für sie, wenn Altern und Tod auf einen zurollen.

 

„Es gibt, Herr, Kämpfe der Infanterie (ausgefochten durch) gesalbte, mit dem Rausch der Herrschergewalt berauschte, von der Gier nach sinnlichen Vergnügen besessene, edle Kriegerkönige, die feste Oberhand in ihrem Land erlangt haben und herrschen, da sie einen großen Gebietkreis auf der Erde erobert haben,

aber es gibt keinen Nutzen für diese Kämpfe der Infanterie, keinen Spielraum für sie, wenn Altern und Tod auf einen zurollen.

 

„An diesem königlichen Hof gibt es Berater, die imstande sind angekommene Feinde durch ihren geistige Wendigkeit zu entzweien,

aber es gibt keinen Nutzen für diese geistigen Wett-Kämpfe, keinen Spielraum für sie, wenn Altern und Tod auf einen zurollen.

 

„An diesem königlichen Hof ist reichlich Gold und Goldbarren in Tresoren und Speichern gelagert und mit solchen Reichtum sind wir imstande uns von angekommenen Feinden freizukaufen,

aber es gibt keinen Nutzen für diese Kämpfe mittels Reichtum, keinen Spielraum für sie, wenn Altern und Tod auf einen zurollen.

Wenn Altern und Tod auf mich zurollen, Herr, was ist da anderes zu tun als Dhamma-Verhalten, rechtes Verhalten, geschickte Taten, verdienstvolle Taten?“

„So ist es, großer König!  So ist es! 

Wenn Altern und Tod auf dich zurollen, was ist da anderes zu tun als Dhamma-Verhalten, rechtes Verhalten, geschickte Taten, verdienstvolle Taten!“
 

So sprach der Erhabene.  Als er jenes gesagt hatte, sagte der Eine Wohlgegangene, der Lehrer weiterhin:

 


Gleich wie schwere Felsbrocken, 

Berge gegen den Himmel drückend,

die von allen Seiten nahen und

die vier Himmelsrichtungen zermahlen,

gleich so, Altern und Tod,

walzen über alle Lebewesen hinweg:

edle Krieger, Brahmanen, Kaufleute,

Arbeiter, Ausgestoßene und Lumpensammler.

Sie schonen nichts.

Sie trampeln über alles.

 

Weder Elefantentruppen können sie bezwingen

noch Streitwägen noch die Infanterie,

noch kann man durch geistigen Wettstreit

oder Reichtum siegen.

 

Nun ein weiser Mensch,

zu seinem eigenen Nutzen,

standhaft, findet Vertrauen

im Buddha, Dhamma und Sangha.

 

Wer das Dhamma ausübt

in Gedanken, Worten und Taten,

wird hier auf Erden mit Lob bedacht

und frohlockt nach dem Tod in den himmlischen Gefilden.

Die englischen Texte (revidiert Jan. 2015) sind auf Dhammatalks.org zu finden.  Die deutschen sind noch nicht Korrektur gelesen.
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